Markus Suttner (A.Wien)
GEPA/Matic Klansek
Bundesliga

Finale Entscheidung um „Millionenplatz“

Am Samstag (17.00 Uhr) fällt am letzten regulären Spieltag der Admiral Bundesliga die Entscheidung, wer auf Rang drei abschließt und durch eine Teilnahme an einer Europacup-Gruppenphase Millionen einnehmen wird. Die Wiener Austria befindet sich vor dem Duell gegen Vizemeister Sturm Graz in der Poleposition. Einen Punkt dahinter lauern Rapid und der WAC, die sich im Parallelspiel gegenüberstehen – für sie ist auch Rang fünf möglich.

Austria-Trainer Manfred Schmid zeigte sich vorab optimistisch: „Ich glaube, dass wir mit dieser Situation ganz gut umgehen können.“ Selbst ein Remis vor fast vollem Haus könnte für Platz drei reichen, wenn sich Rapid und der WAC im Parallelspiel mit einem Remis trennen. Schlechtestenfalls kann es bei einer Niederlage Platz vier werden, die Europacup-Teilnahme wurde damit schon fixiert. Denn müsste bei Punktegleichheit von Austria, Rapid und WAC die Dreiertabelle entscheiden, hätte man die Nase vor den Kärntnern.

Der Dritte der Bundesliga steigt im Play-off zur UEFA Europa League ins europäische Geschehen ein, bei einem Ausscheiden folgt der Umstieg in die Gruppenphase der Conference League. Damit ist eine Antrittsprämie in der Höhe von rund 2,94 Millionen Euro – so der Wert in der aktuellen Saison – sicher. Übersteht man das Play-off, sind es in der Europa League mit rund 3,63 Mio. etwas mehr. Jeder Cent ist in Wien-Favoriten willkommen, die Fans dürsten ohnehin nach der ersten europäischen Gruppenphase seit fünf Jahren.

Bundesliga: Kampf um Platz drei

Hochspannung ist am Samstag zum Abschluss der Meistergruppe garantiert. Austria, Rapid und der WAC kämpfen um Platz drei, der einen Fixplatz in der Europacup-Gruppenphase bringt. Das Duell WAC gegen Rapid birgt besondere Brisanz.

„Positive Aufgeregtheit“ bei Austria

„Man spürt eine positive Aufgeregtheit und merkt, dass ein besonderes Spiel auf sie zukommt“, berichtete Schmid. Im Vergleich zur Vorwoche, als man in Klagenfurt etwas glücklich mit 2:1 siegte, sei die mentale Lage eine andere. „Es ist eine komplett andere Ausgangsposition. Wir hatten letztes Mal mehr zu verlieren, das nimmt sehr viel Druck weg. Wir haben die Mannschaft darauf vorbereitet“, sagte der 51-Jährige. „Es wird in jedem Fall eine Feier geben, ob es eine Megasause oder ein kleines Festl wird, werden wir sehen.“ Ovationen sind jedenfalls Alexander Grünwald und Markus Suttner sicher, die sich mit der Sturm-Partie in die Kickerpension respektive Tätigkeiten in der Austria-Geschäftsstelle verabschieden.

Bundesliga, 32. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Austria Wien – Sturm Graz

Wien, Generali-Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Galvao, Suttner – Braunöder, Martel – Jukic, Grünwald, Fischer – Djuricin

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Ljubic, Sarkaria, Prass – Höjlund, Jantscher

Noch einmal beweisen will sich auch der Gegner, der schon seit drei Wochen als Vizemeister feststeht und etwas gutzumachen hat. Das jüngste 1:4 gegen den WAC geriet vor dem feierwilligen Heimpublikum zur herben Enttäuschung. Und so macht sich auch Schmid keine Hoffnungen, dass die „Blackies“ in Urlaubsstimmung am Verteilerkreis auftauchen. „Dass sie das letzte Spiel so verloren haben, ist nicht unbedingt positiv für uns. Es wird nicht leichter für uns werden“, sagte er.

Sein Sturm-Pendant Christian Ilzer konnte das nur unterstreichen. „Wir haben am Samstag nochmals die Chance, das echte Sturm-Graz-Gesicht zu zeigen. Diese Chance wollen wir nützen und uns mit einer Topleistung aus einer für uns mehr als erfolgreichen Saison verabschieden“, meinte der Steirer.

WAC und Rapid im direkten Duell

Der WAC und Rapid kämpfen am Freitag auch gegen eine unfreiwillige Saisonverlängerung. Auf den Verlierer dieser Partie warten ein Hin- und Rückspiel gegen den Play-off-Sieger aus der Qualifikationsgruppe um einen Europacup-Platz, bei einem Remis würde die Wolfsberger dieses Schicksal treffen. Beide Teams haben aber eben auch noch die Chance auf Endrang drei, der die Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase garantiert.

Sollte die Austria daheim gegen Sturm Graz verlieren und das Match im Lavanttal unentschieden enden, wäre Rapid Dritter. Bei einem Punkteverlust der „Veilchen“ würde der Sieger von Wolfsberg auf den begehrten Platz springen. Über Schützenhilfe von Sturm wollte sich Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer aber vorerst keine Gedanken machen. „Wir sind schlecht beraten, uns auf Sturm zu verlassen, und außerdem: Was hilft es, wenn Sturm gewinnt und wir unsere Hausaufgaben nicht erledigen?“, fragte der Steirer.

Bundesliga, 32. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

WAC – Rapid

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Veratschnig, Leitgeb, Peretz – Liendl – Baribo, Röcher

Rapid: Hedl – Schick, Hofmann, K. Wimmer, Moormann – Aiwu, Ljubicic – Arase, Knasmüllner, Grüll – Zimmermann

Platz vier „Mindestziel“ für Rapid

Platz vier sei das „Mindestziel“, so Feldhofer. „Das haben wir in der eigenen Hand, und das wollen wir mindestens erreichen.“ Das Schlüsselspiel für Rapid steigt auch noch bei Feldhofers Ex-Club. „Ich sehe das total emotionslos“, sagte der Ex-Teamverteidiger, der die Wolfsberger knapp eineinhalb Jahre lang bis März 2021 coachte.

Feldhofer kann wieder auf die zuletzt gesperrten Maximilian Hofmann, Bernhard Zimmermann und Niklas Hedl zurückgreifen. Der Einsatz von Filip Stojkovic ist fraglich, Ferdy Druijf fällt definitiv aus. Auch ohne den Niederländer soll der dritte Sieg im vierten Saisonduell mit dem WAC gelingen. „Wir müssen von der ersten Sekunde an bereit sein. Idealerweise gehen wir in Führung, dann wird es um vieles einfacher“, sagte Feldhofer. Über den Spielstand am Wiener Verteilerkreis wird der Coach ständig informiert sein. „Aber unabhängig davon werden wir auf Sieg spielen“, versprach Feldhofer.

WAC-Spieler entscheiden, wie viel Urlaub es gibt

Beim WAC hingegen ist die Lage klar. „Wenn die Jungs Gas geben und gewinnen, haben sie vier Wochen Urlaub, wenn nicht, nur drei Wochen“, sagte Trainer Robin Dutt. Der Deutsche sprach von einer Partie mit „klassischem Endspielcharakter. Alles liegt auf dem Tisch. Wir brauchen eine gute Leistung wie in der letzten Woche“, sagte Dutt mit Verweis auf das 4:1 bei Sturm.

Seine Mannschaft startete mit fünf Niederlagen in die Meistergruppe, holte aber aus den jüngsten vier Runden sieben Punkte. „Wir sind immer ruhig geblieben und haben an unsere Stärken geglaubt“, berichtete Dutt. Über Rapid sagte der 57-Jährige: „Sie sind schwer zu greifen, haben nicht die besten Ergebnisse, aber ihre Leistungen waren unterm Strich nicht immer schlecht.“

Die Heimbilanz des WAC gegen die Hütteldorfer steht bei acht Siegen, sieben Unentschieden und drei Niederlagen. Sollte ein weiterer Dreier dazukommen und Sturm mithelfen, wären die Kärntner zumindest bis Dezember international dabei. „Bei Sturm haben sowohl Spieler als auch Trainer Ehrgeiz, ich glaube schon, dass sie Vollgas geben werden. Was dann rauskommt, weiß man nie“, sagte Dutt.