Heinz Lindner (AUT)
APA/AFP/Fabrice Coffrini
Fußball

Lindner kämpft in Basel um Einserleiberl

Trotz einer guten Saison wird ÖFB-Teamgoalie Heinz Lindner beim FC Basel in die zweite Reihe gerückt. Der Schweizer Vizemeister verpflichtete mit Marwin Hitz aus Dortmund einen prominenten Tormann aus dem eigenen Land. Lindner möchte sein Einserleiberl aber nicht kampflos aufgeben und kündigte an, seinen Platz nicht freiwillig zu räumen. Angesichts des Abgangs von Austria-Goalie Patrick Pentz wird unterdessen bereits auch mit einer Rückkehr nach Wien spekuliert.

„Ich bin mir bewusst, dass es wohl keinen normalen Zweikampf geben wird. Aber im Fußball geht es oft schnell. Plötzlich passiert was, und dann spielst du doch wieder“, meinte Lindner in einem Interview mit der „BZ Basel“. Allerdings habe die Clubführung seinem Berater einen Transfer nahegelegt, erzählte der 31-Jährige. Der frühere Austria- und 30-fache Nationalteamgoalie besitzt in Basel eigentlich noch einen Vertrag bis Saisonende 2023.

„Ich will den Zweikampf gerne annehmen, weil ich aufgrund meiner Leistungen dieses Duell nicht scheue. Ich spüre die Zuneigung der Fans, der Stadt und der Region, und das möchte ich eigentlich nicht aufgeben.“ In 17 seiner 50 Saisonspiele hielt Lindner die „Null“. Mit Alex Frei bekommt Lindner in der neuen Saison allerdings auch einen neuen Trainer. Der ehemalige Schweizer Nationalstürmer, mit 42 Toren Rekordtorschütze seines Landes, beerbt Interimscoach Guillermo Abascal und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

Heinz Lindner (AUT)
GEPA/Johannes Friedl
Im ÖFB-Kader ist für Lindner dank seiner starken Leistungen immer ein Platz reserviert, in Basel ist der Stammplatz weg

Fokus richtet sich auf Schweizer Spieler

Der FCB führt für Lindners Degradierung auch regulatorische Notwendigkeiten an. „Wir sind intern der Überzeugung, dass wir einen Schweizer Goalie als Nummer eins wollen. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass wir acht Spieler brauchen, die als Home Trained Players (lokal Ausgebildete, Anm.) gelten“, erklärte Philipp Kaufmann, der Kaderplaner des Clubs. Hitz (34), der in der deutschen Bundesliga 181 Spiele für Wolfsburg, Augsburg und Dortmund absolvierte, verkörpere „eine dieser Säulen, die den FCB menschlich und fußballerisch weiterbringen“ können.

Trotz seiner öffentlichen Kampfansage stehen bei Lindner die Zeichen dennoch auf Abschied. Auch eine Rückkehr zur Austria steht im Raum. Dort entschied sich Einsergoalie Pentz gegen eine Vertragsverlängerung, er verlässt die Violetten ablösefrei. Laut einem „Kurier“-Bericht werde der 25-jährige ÖFB-Teamgoalie seinen neuen Club in naher Zukunft bekanntgeben. Als Nachfolger des zweimaligen Torhüters der Saison gelten neben Lindner auch Samuel Sahin-Radlinger (Ried) sowie Christian Früchtl von den Bayern-Amateuren.