Bisher hat Leclerc bei seinem Heimrennen in Monaco noch nie die Zielflagge gesehen, mit zweimal Bestzeit in den ersten beiden Trainings ist er für das Qualifying am Samstag (16.00 Uhr, live in ORF1) aber gerüstet. „Im ersten war es noch nicht so gut, im zweiten Training schon viel besser“, sagte der 24-Jährige. „Ich bin aber davon überzeugt, dass wir uns morgen noch einmal steigern müssen. Alle haben noch etwas in der Hinterhand, das ist die große Unbekannte.“
WM-Leader Verstappen erhofft sich deshalb ein offenes Rennen um die Plätze in der Startauftellung, die beim Klassiker im Fürstentum noch viel wichtiger ist als anderswo. „Im Vergleich zu Ferrari müssen wir uns etwas einfallen lassen, momentan betrifft es vor allem die Balance des Autos“, sagte der Niederländer. Im Training ging es jedenfalls äußerst knapp zu. In der ersten Session lagen zwischen Leclerc, Perez und Sainz nur 0,070 Sekunden. Verstappen lag als Vierter 0,181 Sekunden zurück. Im zweiten Abschnitt lag Leclerc 0,044 Sekunden vor Sainz.
Bestzeit für Leclerc in Formel-1-Trainings
Charles Leclerc will bei seinem Heim-Grand-Prix in Monaco endlich groß abräumen. Bisher ist der Ferrari-Star nie durchgekommen, am Freitag hat er in den Freien Trainings zweimal Bestzeit markiert. Der WM-Führende Max Verstappen verlor auf Leclerc fast eine halbe Sekunde.
Hamilton weiter auf Formsuche
Rekordweltmeister Lewis Hamilton kam in der zweiten einstündigen Einheit auf dem nur 3,337 Kilometer langen Stadtkurs im Mercedes nicht über Platz zwölf hinaus. „Ich kämpfe mit dem Auto“, meinte der siebenfache Weltmeister. Ihm mache vor allem das Bouncing-Problem zu schaffen. „Wenn man versucht, eine Runde hinzulegen, fühlt sich der Grip nicht schlecht an. Es ist nur so, dass die Augäpfel aus den Augenhöhlen kommen“, so Hamilton.
Der 37-jährige Brite, der nach einem durchwachsenen Saisonstart einen leichten Aufwärtstrend zeigte, wagt noch keine echte Prognose für das laufende Jahr. „Ich weiß es nicht, es ist zu früh, um das zu sagen“, antwortete der siebenfache Titelträger auf die Frage, ob er mit dem offensichtlich wiedererstarkten Mercedes nun um die WM mitfahren kann.
Zuletzt in Barcelona hatte sich Hamilton nach einem Unfall zu Beginn von ganz hinten bis auf den fünften Rang vorgearbeitet. Auf einen weiteren Sieg wartet der 103-malige Grand-Prix-Gewinner schon seit 5. Dezember der Vorsaison. In diesem Jahr kam er als Dritter beim Auftakt in Bahrain nur einmal auf das Podest. „Ich hoffe, dass es kein Auf und Ab von Wochenende zu Wochenende ist“, sagte Hamilton
Verstappen seit Barcelona neuer Leader
Im WM-Klassement spielt Hamilton nach sechs von 22 Saisonrennen aber nur eine Nebenrolle und liegt mit 46 Punkten nur auf dem sechsten Platz. Titelverteidiger und Vorjahressieger Verstappen kommt im Red Bull auf 110 Zähler und reiste mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf Leclerc nach Monaco an. Die WM-Führung wechselte dabei erst am vergangenen Wochenende beim GP von Spanien, bei dem Verstappen siegte und der bisherige Spitzenreiter Leclerc ausschied.
Dass er seine WM-Führung in Barcelona durch einen Defekt am Wagen verlor und nun in der Jägerrolle ist, ist nur weiterer Ansporn bei Leclercs Mission, die Ära ohne Erfolg in den Straßen und Gassen seiner Heimat zu beenden. Vor einem Jahr hatte er beispielsweise nach einem Crash am Ende der Qualifikation letztlich nicht starten können – trotz Pole. Das Rennen gewann Verstappen, zum ersten Mal.
Auf dem überholfeindlichen engen Kurs kann der Kampf um die Startplätze wieder vorentscheidend werden. Es sei denn, es bewahrheiten sich die Vorhersagen. Denn dann wäre es vorbei mit Sonne und Temperaturen über 30 Grad. Vielmehr besteht eine nicht zu geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit. „Regen? Warum nicht“, sagte Leclerc allerdings schon.