Golden State Warriors Forward Andrew Wiggins und Boston Celtics Forward Jayson Tatum springen um den Ball
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NBA

Warriors bitten Celtics zum finalen Tanz

In der Nacht auf Freitag (3.00 Uhr) erfolgt mit dem Beginn der Finalserie der letzte Akt der Jubiläumssaison zum 75. Geburtstag der National Basketball Association (NBA). Das „Best of seven“ zwischen den Golden State Warriors und den Boston Celtics ist dabei ein Showdown der Dynastien: Auf der einen Seite die Warriors rund um Stephen Curry, die in den 2010er Jahren die Liga dominierten, auf der anderen die Celtics, die sich wieder zum alleinigen Rekordmeister aufschwingen könnten.

Im Chase Center von San Francisco beginnt die insgesamt 76. Finalserie der NBA. Mit Golden State und Boston stehen sich die Nummer drei bzw. Nummer zwei des Grunddurchganges der Western und Eastern Conference gegenüber. Weil die Warriors, die erstmals seit 2019 wieder im Finale stehen, die bessere Bilanz für sich verbuchen konnten, haben Curry und Co. in den ersten beiden Spielen auch den Heimvorteil.

Die Warriors sind nach einem überzeugenden 4:1 in der Halbfinal-Serie gegen die Dallas Mavericks leichter Favorit. Während sich die Mannschaft von Head Coach Steve Kerr in den vergangenen Tagen ein wenig Ruhe gönnen konnte, kämpfte sich Boston in einem packenden Duell gegen die Miami Heat mit einem Gesamtscore von 4:3 erstmals seit zwölf Jahren wieder ins Finale. Davor schaltete das Team aus Massachusetts den Titelverteidiger Milwaukee Bucks (4:3) aus und steht erstmals seit 2010 wieder in der Endspielserie.

Warriors zurück im Rampenlicht

Auch wenn die „Durststrecke“ der Warriors nur zwei Jahre dauerte, kam die Rückkehr ins Rampenlicht in dieser Saison für manche Beobachter überraschend. Denn in der aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf 50 Spiele verkürzten Saison vor zwei Jahren war Golden mit nur 15 Siegen das statistisch schlechteste Team der Liga. Und das, nachdem man von 2015 bis 2019 Dauergast im Endspiel war und in dieser Zeit dreimal den Titel holte.

Damals fehlten mit Curry (Handverletzung) und Klay Thompson (Kreuzbandriss) allerdings die wichtigsten Stützen fast die gesamte Saison. Auch in der vergangenen Saison reichte es nicht für das Play-off. Doch jetzt ist Golden State wieder da, wo es laut Curry „hingehört“. Das große Ziel ist der vierte Titel in den vergangenen acht Jahren. „Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel, weil wir wissen, dass wir gewinnen können“, sagte Curry zuversichtlich.

Golden State Warriors Guard Stephen Curry wirft gegen Boston Celtics Guard Jaylen Brown
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Curry (r.) war heuer einmal mehr der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Warriors

Die „Best of seven“-Finalserie gegen den Rekordmeister aus Boston werde ein „toller Test“, sagte der 34-Jährige, der dem Gegner „großen Respekt“ für die gezeigten Leistungen im Play-off zollte. Die Celtics müssen allerdings auf jeden Fall ein Spiel in San Francisco gewinnen, wo die Warriors heuer im dritten Jahr nach ihrem Umzug aus Oakland im Play-off noch ungeschlagen sind.

Bostons Kollektiv will Rekordtitel

In Boston setzt man jedoch zum Erreichen des großen Ziels auf Teamwork und die starke Defensive um Marcus Smart, den besten Verteidiger der Liga. Keine Mannschaft lässt weniger Punkte zu als die Truppe von Head Coach Ime Udoka, die nach dem altbewährten Motto im US-Sport „Offensive gewinnt Spiele, Verteidigung gewinnt Meisterschaften“ für eine Überraschung sorgen und sich erstmals seit 2008 wieder zum Meister krönen will.

Boston Celtics Coach Ime Udoka mit Spielern
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Coach Udoka (Mi.) formte in nur einer Saison aus den Celtics einen Finalisten

Udoka, der die Celtics erst im Juni 2021 übernommen hatte, kann als erst zehnter Trainer der Ligageschichte gleich in seiner ersten Saison den Titel holen. Der 44-Jährige machte seine Ankündigung bei seiner Präsentation wahr und baute aus der Truppe rund um die Offensivstars Jayson Tatum und Jaylen Brown ein „rundes Team“. Das sei aufgrund eines regen Austausches zwischen Mannschaft und Rookie-Coach möglich gewesen, so Smart: „Wir haben von ihm gelernt und wir haben ihm auch etwas beigebracht.“

Der erste Titel seit 14 Jahren soll nun der krönende Abschluss der Saison sein und die Celtics, die in ihrer dominantesten Zeit von 1959 und 1966 achtmal in Folge die Meisterschaft gewannen, auch wieder alleine auf den Thron der Ruhmeshalle der Liga bringen. Mit dem 18. Titel würde Boston wieder zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen. Eine Position, die man sich aktuell noch mit dem Erzrivalen Los Angeles Lakers teilt.

National Basketball Association

Conference Finals

Eastern Conference:
Boston Celtics Miami Heat 4:3*
Western Conference:
Golden State Warriors Dallas Mavericks 4:1*
* Endstand in der "Best of seven"-Serie

Zweite Play-off-Runde

Eastern Conference:
Miami Heat Philadelphia 76ers 4:2*
Boston Celtics Milwaukee Bucks 4:3*
Western Conference:
Dallas Mavericks Phoenix Suns 4:3*
Golden State Warriors Memphis Grizzlies 4:2*
* Endstand in der "Best of seven"-Serie

Erste Play-off-Runde

Eastern Conference:
Miami Heat Atlanta Hawks 4:1*
Boston Celtics Brooklyn Nets 4:0*
Milwaukee Bucks Chicago Bulls 4:1*
Philadelphia 76ers Toronto Raptors 4:2*
Western Conference:
Phoenix Suns New Orleans Pelicans 4:2*
Memphis Grizzlies Minnesota Timberwolves 4:2*
Golden State Warriors Denver Nuggets 4:1*
Dallas Mavericks Utah Jazz 4:2*
* Endstand in der "Best of seven"-Serie