Frankreichs Antoine Griezmann und Adrien Rabiot beim Training in Clairefontaine-en-Yvelines
APA/AFP/Franck Fife
Nations League

Frankreich geht Titelverteidigung an

Seit Mittwoch ist die dritte Ausgabe der UEFA Nations League im Gange, am Donnerstag kommt es mit dem Duell der Teams aus Spanien und Portugal zu einem ersten Schlager. Titelverteidiger und Weltmeister Frankreich steigt am Freitag in der Österreich-Gruppe A1 mit dem Heimspiel gegen Dänemark in den Bewerb ein (20.45 Uhr), das Team des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) trifft gleichzeitig in Osijek auf Kroatien.

Frankreichs Teamchef Didier Deschamps hat nach dem Tod seines Vaters das Teamcamp der Equipe Tricolore vorübergehend verlassen. Am Freitag dürfte er aber im Stade de France in Saint-Denis an der Seitenlinie stehen und sein Starensemble rund um Champions-League-Sieger Karim Benzema und Kylian Mbappe wie gewohnt führen.

Bei den Dänen, die am 6. und 13. Juni Gegner Österreichs sind, bestreitet Christian Eriksen sein erstes Bewerbsspiel im Nationalteam seit seinem Herzstillstand bei der EM im Vorjahr. Der 30-Jährige hatte im März im Testspiel gegen die Niederlande sein Comeback im dänischen Dress gefeiert. Das Team von Trainer Kasper Hjulmand will den Weltmeister, der seit eineinhalb Jahren zu Hause ungeschlagen ist, zumindest ärgern. „Wir haben ein sehr gutes Team und sind bereit zu kämpfen“, sagte der Coach. Das Spiel hat auch über die Nations-League-Wertung hinaus einige Bedeutung, ist doch Dänemark auch bei der WM in Katar Gegner Frankreichs.

187. Länderspiel für Ronaldo

In Gruppe A2 kommt es am Donnerstag in Sevilla zum Nachbarschaftsduell zwischen Spanien und Portugal. Geht es nach der jüngeren Statistik, dürfen sich Cristiano Ronaldo und Co. auf ein Remis einstellen, endeten doch die vergangenen vier Duelle jeweils unentschieden. Ronaldo bestreitet gegen das Team von Luis Enrique, das im vergangenen Oktober im Nations-League-Finale Frankreich mit 1:2 unterlegen war, bereits sein 187. Länderspiel. In der Parallelpartie empfängt Tschechien in Prag die Schweiz.

Portugal’s Cristiano Ronaldo beim Training
AP/Armando Franca
Ronaldo ist ein echter „Dauerbrenner“ im portugiesischen Team

Auch die Gruppe A4 hat am Freitag ein nachbarschaftliches Aufeinandertreffen zu bieten, in Brüssel empfängt der Weltranglistenzweite Belgien die acht Plätze dahinter liegenden Niederlande. Der belgische Teamchef Roberto Martinez sprach schon bei der Auslosung von einem „echten Derby“. Die „Roten Teufel“ sind gegen „Oranje“ seit sieben Spielen bei zwei Siegen und fünf Remis ungeschlagen (allesamt Testspiele), Bondscoach Louis van Gaal schiebt daher die Favoritenrolle auch den Belgiern rund um Kevin de Bruyne zu.

Martinez fehlt allerdings Torhüter Thibaut Courtois. Der frischgebackene Champions-League-Sieger von Real Madrid hat seine Saison wegen „anhaltender medizinischer Probleme“ beendet, wie der belgische Verband erklärte. Die Parallelpartie der Gruppe zwischen Polen und Wales fand bereits am Mittwoch statt.

Deutschland bei Angstgegner Italien zu Gast

Deutschland wartet unterdessen seit 36 Jahren auf einen Auswärtssieg gegen Italien. Am Samstag bekommt die Elf von Bundestrainer Hansi Flick in Bologna die nächste Gelegenheit gegen den Angstgegner. Mit einem Erfolg über den Europameister möchten sich die Deutschen wieder näher in Richtung Kreis der WM-Favoriten spielen. „Aufgrund der vergangenen Jahre kann man nicht sagen, dass wir in der Weltspitze sind. Aber wir wollen dahin zurück“, sagte Bayern-Spieler Leon Goretzka. „Italien ist eine große Mannschaft“, erklärte Verteidiger Thilo Kehrer. „Wir wollen wichtige Schritte machen für die Vorbereitung auf die WM.“

In der zweiten Begegnung der Gruppe A3 spielt England in einem strafbedingten Geisterspiel in Budapest gegen Ungarn. Allerdings wollen die Ungarn, die wegen rassistischen Verhaltens ihrer Fans bei der EM 2021 zu zwei Spielen ohne Publikum verurteilt worden waren, die Strafe mithilfe einer UEFA-Regel umgehen und Tausende Kinder mit Erwachsenenbegleitung in der Puskas-Arena begrüßen.