Der EuGH in Brüssel
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Chronik

EuGH befasst sich mit Super League

Der Streit um die Gründung einer europäischen Super League im Fußball wird in gut einem Monat vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) ausgetragen. Für den 11. und 12. Juli sind mündliche Verhandlungen am europäischen Höchstgericht in Luxemburg angesetzt, wie ein EuGH-Sprecher am Freitag bestätigte.

Den Angaben zufolge wurde die Klage von der European Superleague Company bei einem Gericht in Madrid eingereicht, das wiederum den EuGH anrief. Sie richte sich sowohl gegen den Europäischen Fußballverband (UEFA) als auch gegen den Fußballweltverband (FIFA). Die zwölf Gründervereine um Real Madrid, den FC Barcelona und Juventus Turin sind dem EuGH zufolge auch die Aktionäre der nun klagenden European Superleague Company.

Die Klage verfolge das Ziel, festzustellen, dass die UEFA und die FIFA sich der Gründung einer Super League widersetzten, indem sie „als ein Kartell handeln und ihre beherrschende Stellung auf dem Markt der Veranstaltung internationaler Wettbewerbe für Fußballvereine in Europa und auf dem Markt der Kommerzialisierung der mit diesen Wettbewerben verbundenen Rechte missbrauchen“.

Real Madrid Präsident Florentino Perez
Reuters/Vincent West
Real-Präsident Florentino Perez an vorderster Front der Kläger

Der Kläger habe zudem Sicherheitsmaßnahmen beantragt, „um die Gründung und Veranstaltung der European Super League zu ermöglichen“. Nach der mündlichen Verhandlung im Juli dürfte ein Gutachten eines EuGH-Generalanwalts in der Sache folgen. Einige Monate später dürfte der Gerichtshof dann sein Urteil sprechen.

Trio bastelt weiter an Superliga

Hintergrund sind die Pläne der drei Topclubs Juventus, Real und Barcelona, eine Super League mit europäischen Spitzenvereinen als Konkurrenz zur UEFA Champions League zu gründen. „Das Monopol der UEFA ist mit dem Recht der Europäischen Union unvereinbar“, sagte Florentino Perez, Präsident von Real Madrid bereits Ende 2021.

Bereits im April 2021 hatten zwölf Topclubs die Gründung einer Superliga verkündet, den Plan nach heftigen Protesten von Ligen, Verbänden und Fans jedoch schnell wieder verworfen. Neben Juve, Real und Barcelona gehörten die beiden Mailänder Clubs AC Milan und Inter, der spanische Spitzenclub Atletico Madrid sowie der FC Arsenal, der FC Chelsea, der FC Liverpool, Tottenham Hotspur, Manchester United und Manchester City aus England dazu.