Rowby-John Rodriguez (AUT)
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Darts

Team-WM als harte Nuss für Österreich

Zum zwölften Mal findet ab Donnerstag der World Cup of Darts, die Team-WM der Professional Darts Corporation statt. In Frankfurt werfen 32 Nationen um den begehrten Titel. Darunter auch wieder Österreich mit Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez, die im Vorjahr sensationell das Finale erreicht hatten. Heuer ist ein ähnlicher Erfolg aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich.

2021 musste sich das befreundete und gut eingespielte Duo erst im Endspiel gegen Schottland mit Weltmeister Peter Wright und John Henderson geschlagen geben. Heuer sind Österreichs Aushängeschilder zwar zum Auftakt gegen Finnland klarer Favorit, allerdings lauert in der zweiten Runde ziemlich sicher Turnierfavorit Wales mit Jonny Clayton und Gerwyn Price.

Die beiden Österreicher zeigten zuletzt jedoch unterschiedliche Leistungen. Der 28-jährige Rowby-John, der vor einiger Zeit von Wien nach Tirol gezogen ist, spielt in den letzten Wochen konstant gut Darts. Der Wiener mit philippinischen Wurzeln agiert gelöster, seit sich die gesundheitlichen Sorgen um seine kleine Tochter verringert haben. Der 50-jährige Wiener Suljovic ist hingegen aktuell auf der Suche nach seiner Form.

Suljovic auf Formsuche

Seit der bitteren 2:3-Niederlage bei der WM im Dezember nach mehreren vergebenen Matchdarts gegen den Schotten Alan Soutar läuft bei „The Gentle“ nur noch wenig zusammen. Das Spielglück und die Nervenstärke scheinen der ehemaligen Nummer fünf der Welt abhandengekommen zu sein. Suljovic verpasste unter anderem die Qualifikation für die finanziell und damit für die Rangliste wichtigen Turniere der European Tour.

Mensur Suljovic (AUT)
APA/Hans Punz
Mensur Suljovic ist im Jahr 2022 noch auf der Suche nach seiner einstigen Treffsicherheit

Dort konnte hingegen Rodriguez in den letzten Wochen permanent gute Ergebnisse erzielen, er liegt in der Jahresreihung als 38. sogar vor Suljovic, der 45. ist. Im letzten Jahr war es jedoch ebenfalls Rodriguez, der seinen routinierten Partner in den ersten Runden mit konstantem Spiel mitriss. Den aktuellen Resultaten zufolge könnte also wieder der ehemalige Junioren-Vizeweltmeister das Kommando übernehmen.

Im Doppel zum Erfolg

Im Gegensatz zu anderen Turnieren treten die Spieler nämlich beim World Cup of Darts nicht einzeln, sondern auch in Zweierteams für ihr Heimatland an. Diese Besonderheit auf der PDC-Tour gibt den Länderduellen, neben dem Siegerpreisgeld von je 40.000 Euro, auch noch ihren speziellen Reiz. In der ersten Runde am Donnerstag und Freitag wird ausschließlich im Doppel im Modus "Best of nine“-Legs gespielt, ab der zweiten Runde am Samstag folgen zwei Einzel sowie wenn nötig ein Doppel.

Am Sonntag stehen das Viertelfinale, Halbfinale sowie Finale auf dem Programm. Zu den Favoriten zählen neben Wales vor allem auch England mit den beiden Top-5-Spielern Michael Smith, der zuletzt mehrere Turniere gewinnen konnte, und James Wade. Der niederländische Darts-Star Michael van Gerwen musste seine Teilnahme wegen einer Handgelenksoperation absagen, für die Niederlande spielen daher Danny Noppert und Dirk van Duijvenbode.

World Cup of Darts in Frankfurt

Erstrundentableau:
England (1) Tschechien 5:1
Lettland Ungarn 5:1
Schottland (8) Hongkong 5:1
Portugal Italien 5:3
Belgien (4) Japan 5:2
Polen USA 5:4
Australien (5) Litauen 5:2
Schweden Südafrika 5:2
Wales (2) Philippinen 5:2
Österreich Finnland 5:3
Deutschland (7) Spanien 5:4
Dänemark Singapur 5:2
Niederlande (3) Brasilien 5:0
Irland Kanada 5:2
Nordirland (6) Gibraltar 5:3
Neuseeland Schweiz 5:3
Österreich spielte mit Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez. In der ersten Runde wurde im Doppel "Best of nine"-Legs gespielt.