Das Estadio BBVA in Monterrey
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Fußball

Mega-WM 2026 auf spektakulären Bühnen

Die WM-Endrunde 2022 wirft zwar erst ihre Schatten voraus, dennoch ist die FIFA bereits einen Schritt weiter. Der Fußballweltverband präsentierte am Donnerstagabend (Ortszeit) die Spielorte für die Weltmeisterschaft 2026. Das Megaturnier, das in den USA, Mexiko und Kanada erstmals mit 48 Teams über die Bühne gehen wird, findet passend zum Anlass auf spektakulären Bühnen von Los Angeles bis Toronto statt.

Bei der WM 2026 sind die USA als Hauptgastgeber mit insgesamt elf Städten vertreten. Neben dem vor zwei Jahren eröffneten SoFi Stadium in Los Angeles, mit rund fünf Milliarden Dollar Baukosten der teuerste Stadionkomplex der Welt, werden auch Seattle, der Großraum San Francisco, Dallas, Houston, Kansas City und Atlanta sowie New York, Philadelphia, der Großraum Boston und Miami Schauplatz von WM-Spielen.

Die restlichen fünf Spielorte verteilen sich auf Mexiko-Stadt, Guadalajara und Monterrey, die so wie bereits 1970 und 1986 bei den Endrunden in Mexiko WM-Spiele veranstalten. Das Aztekenstadion in Mexiko-Stadt ist überhaupt die erste Arena, in der zum dritten Mal eine Endrunde über die Bühne geht. Vancouver und Toronto sind die ersten kanadischen Spielorte in der Geschichte von Fußballweltmeisterschaften.

Fotostrecke mit 16 Bildern

Feuerwerke im MetLife Stadium in New Jersey
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MetLife Stadium, East Rutherford/New Jersey (82.500): Die Heimstätte der Giants und Jets vor den Toren New Yorks folgt dem mittlerweile abgerissenen Giants Stadium als Gastgeber von WM-Spielen nach. Mehr noch: Am Ende wird in East Rutherford auch der Weltmeister gekrönt.
SoFi Stadium Los Angeles, Innenansicht
Reuters/USA Today Sports/Kirby Lee
SoFi Stadium, Los Angeles (70.240 Plätze): Das aktuell teuerste Stadion der Welt, in dem normalerweise die LA Rams und die LA Chargers aus der NFL spielen, darf bei der WM 2026 nicht fehlen.
Levi’s Stadium Santa Clara
Reuters/USA Today Sports/Stan Szeto
Levi’s Stadium, Santa Clara (68.500): Die Heimstätte der San Francisco 49ers ersetzt das 1994 verwendete Stanford Stadium
Zuschauer im AT&T Stadium Dallas
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AT&T Stadium, Dallas/Arlington (80.000): Normalerweise treiben die Dallas Cowboys unter dem größten „Videowürfel“ der Welt ihr Unwesen
NRG Stadium Houston, Außenansicht
Reuters/USA Today Sports/Kirby Lee
NRG Stadium, Houston (72.200): Das Stadion der Houston Texans kommt erstmals im Rahmen einer Fußball-WM zum Zug
Arrowhead Stadium in Kansas City
Reuters/USA Today Sports/Jerome Miron
Arrowhead Stadium, Kansas City (76.416): Die Heimstätte der Kansas City Chiefs gilt als das lauteste Stadion der National Football League, der Lärm stellt sogar startende Flugzeuge in den Schatten
das Lumen Field Stadium in Seattle
Reuters/USA Today Sports/Joe Nicholson
Lumen Field, Seattle (69.000): Apropos laut, auch das Stadion der Seattle Seahakws und Sounders ist für Gästeteams ein Hexenkessel
Mercedes-Benz Stadium Atlanta, Außenansicht
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Mercedes-Benz Stadium, Atlanta (71.000): Das Stadion der Atlanta Falcons ist von allen Seiten in Hingucker, das Dach öffnet sich zudem im Stil einer Blumenblüte
Gillette Stadium Foxboro, Vogelperspektive
Reuters/Brian Snyder
Gilette Stadium, Foxborough/Boston (65.878): Im 2002 eröffneten Stadion 35 km außerhalb von Bostons Zentrum jubeln die Fans normalerweise dem sechsfachen Super-Bowl-Sieger New England Patriots zu
Lincoln Financial Field in Philadelphia
Reuters/USA Today Sports/Bill Streicher
Lincoln Financial Field, Philadelphia (69.796): Die architektonisch interessante Heimstätte der Eagles ist ebenfalls zum ersten Mal Schauplatz einer Fußball-WM
Hard Rock Stadium in Miami
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Hard Rock Stadium, Miami (64.767): Das 1987 eröffnete und erst kürzlich komplett umgebaute Stadion der Miami Dolphins darf sich nach Super Bowl, Tennisturnier und Formel-1-Rennen mit dem nächsten Großereignis auf seinem Gelände schmücken
Das Estadio Azteca in Mexico City
Reuters/USA Today Sports/Kirby Lee
Estadio Azteca, Mexiko-Stadt (87.523): In der Kultarena, einst mit über 100.000 Plätzen das größte überdachte Stadion der Welt, fanden bereits die WM-Finale 1970 und 1986 statt
Estadio Akron in Guadalajara, Vogelperspektive
APA/AFP/Ulises Ruiz
Estadio Akron, Guadalajara (49.850): Die zweitgrößte Stadt verfügt mit dem altehrwürdigen Estadio Jalisco zwar über eine noch größere und 1970 und 1986 WM-erprobte Arena, das moderne Akron entspricht aber mehr dem Zeitgeist
Das Estadio BBVA in Monterrey
APA/AFP/Alfredo Estrell
Estadio BBVA, Monterrey (53.500): Der 2015 eröffnete „Gigante de Acero“ (Stahlgigant) löste das noch bei der WM 1986 verwendete Estadio Tecnologico als sportliches Wahrzeichen der Stadt ab
BC Place in Vancouver, Außenansicht
Reuters/Andy Clark
BC Place, Vancouver (54.500): Im Stadion mit dem faltbaren Dach an der kanadischen Pazifikküste wurden 2010 auch die Olympischen Winterspiele eröffnet
BMO Field in Toronto
Reuters/Chris Helgren
BMO Field, Toronto (30.000): Das neben den drei mexikanischen Arenen einzige reine Fußballstadion wird für die WM 2026 erweitert, bei den Spielen der Endrunde sollen 45.500 Zuschauer Platz finden

Welche Städte das Finale und das Eröffnungsspiel ausrichten, steht noch nicht fest. „Wir werden uns Zeit nehmen mit der Entscheidung. Wir werden dafür die besten Städte auswählen“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. 60 der 80 Spiele sollen in den USA stattfinden, darunter alle Partien ab dem Viertelfinale. Je zehn Spiele sind in Kanada und Mexiko geplant. Das erste Turnier mit 48 Teilnehmern wird in 16 Gruppen zu je drei Teams absolviert. Um die Reisekosten in Grenzen zu halten, wurden die Spielorte in den USA in eine West, eine Central und eine East Division eingeteilt.

Keine Spiele in US-Hauptstadt

Nicht nur die drei mexikanischen Gastgeberstädte kommen zum wiederholten Mal in den Genuss einer Endrunde, auch in den USA sind mit Los Angeles, Dallas, New York bzw. East Rutherford in New Jersey sowie den Großräumen Boston und San Francisco fünf Austragungsorte der WM 1994 mit dabei – allerdings mit neuen Stadien. Philadelphia, Atlanta, Houston, Kansas City, Miami und Seattle sind erstmals als Spielorte vertreten.

Große Abwesende in der Riege der US-Veranstalter sind Chicago, das sich gar nicht um Spiele bemüht hatte, sowie die US-Hauptstadt Washington DC. Das RFK Stadium, wo 1994 noch gespielt wurde, ist mittlerweile zum Abriss freigegeben. Und das Football-Stadion der Washington Commandors in Landover im US-Bundesstaat Maryland ist mittlerweile ebenfalls nicht mehr adäquat. Weil auch Baltimore als Gastgeber nicht zum Zug kam, findet erstmals eine WM-Endrunde ohne Spiele in oder um die Kapitale des Hauptveranstalters statt.

Die FIFA versprach jedoch, Washington trotzdem intensiv in das Turnier einzubeziehen. So versprach FIFA-Präsident Infantino eine riesige Fanzone auf der zwischen dem Lincoln Memorial und dem Kapitolgebäude gelegenen National Mall. Neben Baltimore kamen auch die US-Bewerber Cincinnati, Denver, Nashville und Orlando – 1994 noch Spielort – nicht zum Zug. In Kanada blieb die Bewerbung Edmontons auf der Strecke.