In 1:14,127 Minuten drehte der Niederländer am Nachmittag die schnellste Runde. Ihm am nächsten kam Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der 0,081 Sekunden dahinter lag. Der Monegasse ist in Kanada mit einem erneuerten Motor unterwegs und kassiert eine Startplatzstrafe, wie nach dem Training bekannt wurde. Er wird in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückgereiht, weil eine Komponente der Antriebseinheit getauscht werden musste.
In Aserbaidschan war der 24-Jährige in Führung liegend wegen eines Motorproblems ausgefallen. Schon davor in Spanien hatte er das Rennen wegen eines ähnlichen Defekts, der womöglich in Verbindung damit steht, vorzeitig beenden müssen.
Perez mit Set-up-Problemen
Dritter in der schnelleren zweiten Einheit war Leclercs Teamkollege Carlos Sainz, der die Routiniers Sebastian Vettel im Aston Martin und Alpine-Pilot Fernando Alonso hinter sich ließ.
Nach Platz vier im ersten Training nicht in die Top Ten kam Sergio Perez im zweiten Red Bull. Der Mexikaner war mit über einer Sekunde Rückstand auf Verstappen nur Elfter. „Es war im Set-up nicht die optimale Richtung, die das Team rund um ‚Checo‘ eingegangen ist“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko danach im ORF-Interview.
Verstappen gegen Regeländerung während des Jahres
Schon am Donnerstag war die FIA aus Sorge um die Sicherheit der Formel-1-Piloten wegen des Bouncing-Phänomens eingeschritten. Sie kündigte an, die notwendigen Anpassungen vornehmen zu wollen, damit die Fahrer durch das Hüpfen vor allem auf den Geraden nicht derart starken Belastungen ausgesetzt sind. Verstappen äußerte sich als Gegner davon. „Ich denke, Regeländerungen mitten im Jahr sind nicht korrekt“, sagte der WM-Leader. „Ich glaube nicht, wir sollten überdramatisieren, was hier passiert.“
Mercedes, jenes Team, das besonders davon betroffen ist, beschnitt im Vergleich zum Rennen in Baku den Unterboden des W13 radikal. Das gehe zwar auf Kosten des Abtriebs, aber man könne den Fahrern die körperlichen Strapazen durch das Bouncing nicht länger zumuten, erklärte Teamchef Toto Wolff. Im zweiten Training griff man aber wieder auf das konventionelle Unterbodenmodell zurück. George Russell war zunächst Sechster und in der zweiten Session Siebenter, Lewis Hamilton kam nicht über Platz acht beziehungsweise 13 hinaus.
Definitiv am Ende des Feldes startet am Sonntag der Japaner Yuki Tsunoda. Beim AlphaTauri-Pilot kommt in Kanada schon eine komplette vierte Antriebseinheit in dieser Saison zum Einsatz.