Manfred Schmid mit Spielern
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Austria dreht vor Start an Schrauben

Mit drei Neuzugängen und dem Wunsch nach der einen oder anderen Verstärkung ist die Wiener Austria in die Saisonvorbereitung auf die Admiral Bundesliga gestartet. Zweitliga-Torschützenkönig Haris Tabakovic, Rückkehrer James Holland und Neo-Torhüter Christian Früchtl absolvierten am Dienstag die erste Einheit im violetten Trikot. Manfred Schmid sah vor einer „sehr, sehr schwierigen Saison“ viel Arbeit vor sich. Vor allem offensiv wollen die „Veilchen“ noch an den Schrauben drehen.

Mit Reinhold Ranftl, der für ein Jahr vom deutschen Bundesliga-Aufsteiger Schalke 04 ausgeliehen wurde, vermeldete der Dritte der abgelaufenen Saison am Dienstag einen weiteren Neuzugang. Der sechsfache ÖFB-Teamspieler absolvierte nach seinem Wechsel im Vorjahr vom LASK zu den „Knappen“ 15 Einsätze für Schalke, kam jedoch zuletzt nicht mehr zum Zug. Der 30-jährige Ranftl meinte in einer Austria-Aussendung, der Wechsel sei ein „super Schritt für mich“. Er wolle nun zu seinen alten Stärken zurückfinden.

Sportdirektor Manuel Ortlechner bezeichnete den rechten Außenbahnspieler als „Führungsspieler, der eine unglaubliche Mentalität auf den Platz bringt und für unsere Jungen eine Vorbildrolle einnehmen kann. Er kann auf der rechten Seite mehrere Positionen bekleiden, ist enorm laufstark und sicher eine absolute Verstärkung für unsere Aufgaben im Herbst.“ Ranftl habe eine „hochprofessionelle Herangehensweise und ist auch abseits des Platzes charakterlich ein guter Typ“, sagte Ortlechner.

Schmid sieht „motivierte und gut erholte Jungs“

Schmid sah beim ersten Training „motivierte und gut erholte Jungs“, nachdem am Montag die obligatorischen Leistungstests absolviert worden waren. Nicht dabei war neben Ranftl ein weiterer Neuzugang. Matan Baltaxa absolviert nach einer Knöchelverletzung seine Reha. Der Israeli – er soll links in der Viererkette die Lücke nach dem Karriereende von Markus Suttner schließen – wird in zwei bis drei Wochen im Mannschaftstraining erwartet. Bis dahin sollen noch weitere neue Gesichter zu sehen sein. „Es wird notwendig sein, dass noch etwas passiert, damit wir gut mithalten können“, meinte Schmid.

Die Austria steht entweder in der Europa League oder der Conference League fix in der Gruppenphase. Das Play-off in der Europa League ist am 18. und 25. August angesetzt. Ab September geht es in viele englische Wochen. „Wir haben eine sehr, sehr schwierige Saison vor uns mit einem fordernden Spielrhythmus. Es wird wichtig sein, dass wir die Meisterschaft nicht aus den Augen verlieren. Dafür brauchen wir den nötigen Kader“, hielt Schmid fest.

Haris Tabakovic und Mitspieler beim Training
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Zweitliga-Goalgetter Tabakovic soll sich auch in der Bundesliga als Torjäger in den Vordergrund spielen

In die Bundesliga starten die „Veilchen“ laut derzeitigem Stand nach Versäumnissen bei der Abgabe von Lizenzunterlagen mit minus drei Zählern, nachdem das Protestkomitee die Strafe um einen Punkt reduziert hat. Die Austria kündigte aber an, gegen den Punkteabzug Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einzubringen. Die Letztentscheidung soll dann rasch fallen. „Ziel der Bundesliga ist es, dass die Tabelle vor Saisonbeginn fixiert ist“, hieß es vonseiten der Liga.

Berater Werner streckt seine Fühler aus

Gesucht wird in Wien-Favoriten nach Verstärkung in der Offensive. Mit Sportdirektor Ortlechner werkt Jürgen Werner, der nach Ablauf seiner Sperre ab Mitte August wieder eine Funktion im österreichischen Fußball ausfüllen kann, am Kader. Neben dem nun verpflichteten Ranftl ist mit Marko Raguz noch ein weiterer Spieler, den Werner gut kennt, ein Thema: Der seit einiger Zeit um seine Fitness kämpfende 24-jährige Stürmer steht beim LASK noch bis 2024 unter Vertrag.

Mit Tabakovic, Holland, Früchtl und Baltaxa hat die Austria vier Legionärsplätze gefüllt. Mit Lukas Mühl, Lucas Galvao und Marvin Martins sind es sieben im Kader. Die von RB Leipzig ausgeliehenen Noah Ohio und Eric Martel haben Wien verlassen. Will der finanziell angeschlagene Club am Österreicher-Topf mitnaschen, dürfen nur sechs Legionäre im Matchaufgebot stehen. Auf dem Transfermarkt dürften somit Österreicher bevorzugt sein.

Erste Bewährungsprobe gegen St. Pölten

Acht Trainingseinheiten stehen bei der Austria bis zum ersten Testspiel am Samstag gegen den spusu SKN St. Pölten auf dem Programm. Es fehlen vorerst der erkrankte Marco Djuricin, die U19-Teamspieler Florian Wustinger und Leonardo Ivkic sowie Ziad El Sheiwi, der nach seinem Kreuzbandriss die komplette Vorbereitung verpasst. Martins weilt nach Einsätzen für Luxemburg noch auf Urlaub.

Die am Dienstag mittrainierenden Neuen sind eingeplant. Der von Bayern München verpflichtete Früchtl beerbt Patrick Pentz, Holland – vom LASK nach Wien zurückgekehrt – soll im defensiven Mittelfeld Routine und Kampfkraft mitbringen. Mit Tabakovic hat die Austria eine neue Komponente im Angriff. 27 Tore schoss der Schweizer in der Aufstiegssaison von Austria Lustenau. Mit 1,96 Meter Größe bringt er Wucht mit. „Ich bin ein Stürmer für die Box, nicht der Läufer. Ich bin im Strafraum zu Hause, da will ich Tore schießen“, beschrieb sich der Angreifer. Platz drei soll für Tabakovic kein Ausreißer nach oben gewesen sein. „Wir wollen den Hype mitnehmen und erfolgreich sein.“