War er in die Qualifikation für Tokio 2021 offensiv gegangen, geht er nun defensiver an die Anfangsphase heran. „Ich mache es jetzt ein bisschen ruhiger und taktischer“, erzählte Hercog. „Dann ist das Ziel, ab der Hälfte des Rennens Plätze gutzumachen.“ Neu gestaltet hat der in Würzburg trainierende OSV-Athlet seine Ernährung im Bewerb, ein neues Mittel bzw. die Kohlenhydratzufuhr speziell erst in der zweiten Rennhälfte soll für das Finish Energie geben.
Vor einem Jahr hat er die Olympiaqualifikation in Setubal (Portugal) um rund zehn Sekunden verpasst, heuer musste er beim dortigen Weltcup wegen Rückenschmerzen aufgeben. Dafür landete der im März durch das Coronavirus außer Gefecht gesetzte Hercog bei den spanischen Meisterschaften nur knapp hinter dem deutschen Olympiasieger Florian Wellbrock. Nun soll es für den 24-Jährigen unter rund 70 Aktiven eine Top-25-Platzierung werden.
Nach dem Saisonhöhepunkt in Ungarn wird Hercogs nächster Fokus den Europameisterschaften im August in Rom bzw. Ostia gelten. Dort will er dann auch sein erstes Rennen über 25 km in Angriff nehmen. „Es geht darum, neue Erfahrung zu gewinnen. Einmal schon bin ich die Distanz im Becken durchgeschwommen.“ Die dann 500 Längen in einem 50-m-Pool empfindet Hercog als mental halb so schlimm. Scheinbar simpel sein Motto für die Fünfstundenplagerei: „Man muss einfach den Kopf ausschalten.“