Teilnehmer beim Talent Day
GEPA/Michael Meindl
Behindertensport

„Talent Day“ macht Kindern Lust auf mehr

Die Südstadt war fein herausgeputzt, das Wetter hochsommerlich und die Kinder ebenso motiviert wie die prominenten Sportler. Zum zweiten Mal nach 2019 und der folgenden Coronavirus-Pause hatte das Österreichische Paralympische Committee (ÖPC) am Montag zum „Talent Day“ in die Südstadt geladen. Die Bilanz fiel höchst positiv aus.

Rund 200 Kinder mit Körper- und Sehbehinderung aus Integrationsklassen oder als Einzelteilnehmer hatten sich in der Südstadt eingefunden, um unter der Anleitung von den Paralympic-Stars die Sportarten kennenzulernen und eventuell ihr Talent oder ihre Begeisterung dafür zu entdecken. Ob Rollstuhl-Tennis, Schwimmen, Basketball, Handbike-Fahren oder anderes – fad wurde den Kids bei schon am Vormittag brütender Hitze nicht.

Unter Anleitung wurden die jungen Sportler durch die einzelnen Stationen geführt, besonderen Anklang fand freilich das Segeln im idyllischen Fischteich auf dem Südstadtgelände, wofür keine Mühen gescheut und zwei Boote per Kranwagen ins Wasser gehoben wurden. Angst mussten die Kinder nicht haben, dank der 180-Kilo-Bleistäbe im Kiel gelten die Segelboote als unsinkbar. Der Spaß bei der Probefahrt war unbeschwert.

Segeltraining
GEPA/Michael Meindl
Segeln in einem paralympischen Boot in der Südstadt – das erlebten bisher nicht viele

ÖPC-Präsidentin begeistert

Und so ging es dahin von Station zu Station, so manch Talent wird dabei gewesen sein. Freude hatten alle Kinder – das war offensichtlich. „Ich bin überzeugt, dass wir die eine oder den anderen in Zukunft bei den Paralympics am Start sehen“, sagte ÖPC-Präsidentin Maria Rauch Kallat, die ebenso anwesend war wie Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler.

„In jedem dieser Kinder steckt ein Talent, deshalb ist dieses Angebot des ÖPC auch so wichtig, dass verschiedene Sportarten ausprobiert werden können. Nur so kann man schauen, welche Talente man wirklich hat – und die besten Paralympics-Sportlerinnen helfen und unterstützen dabei“, sagte Kogler.

Petra Huber (OEPC), Maria Rauch Kallat (OEPC), Werner Kogler , Sabine Weber-Treiber, Andreas Ernhofer, Andreas Onea und Alexander Bernart
GEPA/Michael Meindl
Auch im Schwimmbecken ging es nicht nur angesichts der Außentemperaturen mit Freude zur Sache

„Unvergessliche Erinnerungen“

Insgesamt neun Sportarten konnten die Kinder und Jugendlichen auf den verschiedenen Sportanlagen in der Südstadt ausprobieren: neben den erwähnten auch Leichtathletik, Bogenschießen, Tischtennis und Badminton. Die teilnehmenden Sportfachverbände hatten Trainer und Betreuer an Ort und Stelle, die von paralympischer Prominenz wie Medaillengewinner Walter Ablinger (Handbike), Andreas Onea (Schwimmen) und Krisztian Gardos (Tischtennis) und viele mehr unterstützt wurden.

„Talent Day“ in der Südstadt

Um auch bei den nächsten paralympischen Spielen für einen rot-weiss-roten Medaillenregen sorgen zu können, braucht es talentierten Nachwuchs. Dieser soll beim „Talent Day“ in der Südstadt gefunden werden. Schüler können dort von Stars wie Markus Salcher, Nico Langmann und Andreas Onea persönlich lernen.

„Der Sport vereint so viele unterschiedliche Emotionen – und der Talent Day vereint sie alle. Aber nicht nur das, der Spirit war ansteckend und ist von den Stars auf die Kinder übergesprungen. Hoffentlich haben wir wieder bei vielen von ihnen das paralympische Feuer entfacht, auf dass es ein Leben lang für den Sport brennt. Und wenn es keine Spitzensport-Karriere wird, so konnten alle Kinder hoffentlich viele unvergessliche Erinnerungen mitnehmen“, so Rauch-Kallat.