Hubert Hurkacz
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Wimbledon

Mitfavorit Hurkacz überraschend out

Beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ist gleich am ersten Tag einer der Mitfavoriten ausgeschieden. Der Weltranglistenzehnte Hubert Hurkacz unterlag überraschend dem Spanier Alejandro Davidovich Fokina mit 6:7 (4/7) 4:6 7:5 6:2 6:7 (8/10). Hurkacz war beim Rasenklassiker als Nummer sieben gesetzt und hatte zuletzt das ATP-Rasenturnier in Halle gewonnen. Im Vorjahr war der Pole in Wimbledon bis ins Halbfinale gekommen.

Hurkacz hatte sich beim heurigen Turnier vorgenommen, für den guten Zweck zu servieren. Für jedes Ass, das der 25-Jährige schlägt, werde er 100 Euro für Bedürftige in der Ukraine spenden, schrieb er auf Twitter. „Hoffentlich funktioniert mein Aufschlag gut.“ In Summe kamen durch seine 21 Asse gegen Davidovich Fokina 2.100 Euro zusammen. Hurkacz hatte vor Wimbledon in diesem Jahr die drittmeisten Asse auf der ATP-Tour geschlagen (452). Auf seinen jüngsten sieben Matches auf Rasen (inkl. Wimbledon) waren es 91.

Beinahe hätte es am Montag auch einen weiteren Top-Ten-Spieler erwischt. Der spanische Jungstar Carlos Alcaraz konnte sich gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff erst nach hartem Kampf mit 4:6 7:5 4:6 7:6 (7/3) 6:4 durchsetzen. Dem in Wimbledon als Nummer fünf gesetzten Weltranglistensiebenten gelang im fünften Satz das entscheidende Break zum 4:5. Alcaraz verwandelte nach 4:10 Stunden seinen zweiten Matchball.

Carlos Alcaraz
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Alcaraz musste bei seinem Auftaktsieg gegen Struff hart kämpfen

„Er hat sehr gut gespielt“, lobte Alcaraz seinen Kontrahenten, nachdem dieser von den Zuschauern mit großem Applaus auf Court 1 verabschiedet worden war. Struff hatte Alcaraz vergangenes Jahr in der ersten Runde der French Open noch bezwungen. Der 19-jährige Spanier hat nach allein vier Turniersiegen in diesem Jahr aber einen ganz anderen Status, als es damals der Fall war.

Holpriger Start für Djokovic

Die Nummer eins des Turniers, Novak Djokovic, löste seine Pflichtaufgabe zum Auftakt mit weniger Mühe, hatte aber auch einen holprigen Start in das Turnier. Der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger aus Serbien bezwang den Südkoreaner Kwon Soon-woo nach 2:27 Stunden mit 6:3 3:6 6:3 6:4. Dabei war Djokovic besonders in den ersten beiden Sätzen gegen die Nummer 81 der Welt noch deutlich von der Topform entfernt.

Djokovic in vier Sätzen weiter

In Wimbledon hat Novak Djokovic am Montag in seinem Auftaktmatch gegen den Koreaner Kwon Soon-woo mehr Mühe als erwartet. Der Serbe erledigt seine Pflichtaufgabe beim Rasenklassiker in London in vier Sätzen.

Für Djokovic war es der insgesamt 80. Sieg in Wimbledon. „Jetzt, wo ich 80 habe – lasst uns auf 100 kommen“, sagte er unter dem Jubel der Fans. „Dieser Sport hat mir alles gegeben, ich liebe ihn mit meinem ganzen Herzen.“ Der Serbe strebt seinen siebenten Titel in Wimbledon an. Er ist als Weltranglistendritter an Nummer eins gesetzt, weil Daniil Medwedew nach dem Ausschluss russischer Spieler wegen des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine ebenso wie der verletzte Deutsche Alexander Zverev fehlt.

Novak Djokovic
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Für Djokovic war es der 80. Sieg beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon

Letzte Chance auf Grand-Slam-Titel in diesem Jahr

Das Turnier ist nach derzeitigem Stand Djokovics letzte Chance auf einen Grand-Slam-Titel in diesem Jahr. Der 35-Jährige will sich auch im Falle eines weiter bestehenden Einreiseverbots in die USA nicht gegen das Coronavirus impfen lassen und würde damit auch auf die US Open verzichten.

Djokovic hatte am Samstag bestätigt, dass er eine Impfung für sich ausgeschlossen hat. Die Impfung gegen das Coronavirus ist in den USA bis auf wenige Ausnahmen aber weiter Voraussetzung, um ins Land zu kommen. Djokovic war wegen der fehlenden Impfung bereits Anfang des Jahres kurz vor Beginn der Australian Open des Landes verwiesen worden und hatte daher seinen Titel in Melbourne nicht verteidigen können.

Erster Sieg für Ruud in Wimbledon

French-Open-Finalist Casper Ruud gewann im dritten Anlauf erstmals eine Partie in Wimbledon. Der Norweger siegte gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas (ATP-39.) mit 7:6 (7/1) 7:6 (11/9) 6:2. Am Dienstag steigt Österreichs einziger Beitrag in den Hauptbewerb ein. Dennis Novak trifft auf den Argentinier Facundo Bagnis, gegen den er bisher noch nie auf der Tour angetreten ist.

Anett Kontaveit
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Mitfavoritin Kontaveit feierte in der ersten Runde einen Zweisatz-Erfolg

Favoritensiege bei den Frauen

Bei den Frauen erledigten die beiden Mitfavoritinnen Anett Kontaveit (EST) und Ons Jabeur (TUN) ihre Aufgaben in jeweils zwei Sätzen. Die als Nummer zwei gesetzte Kontaveit gewann mit 7:5 6:1 gegen die US-Amerikanerin Bernarda Pera. Die als Nummer drei gesetzte Jabeur siegte gegen die Schwedin Mirjam Björklund mit 6:1 6:3.

Einen starken Auftritt zeigte auch die Deutsche Angelique Kerber. Die Siegerin von 2018 gewann klar in zwei Sätzen mit 6:0 7:5 gegen die Französin Kristina Mladenovic. Auch Emma Raducanu steht in der nächsten Runde. Die Britin, die vergangenes Jahr überraschend die US Open gewann, setzte sich mit 6:4 6:4 gegen Alison van Uytvanck aus Belgien durch.