Der slowenische Radrennfahrer Tadej Pogacar
AP/Thibault Camus
Tour de France

Pogacar setzt gleich zum Auftakt Zeichen

Titelverteidiger Tadej Pogacar hat gleich zum Auftakt der 109. Tour de France ein Zeichen gesetzt. Der 23-jährige Slowene distanzierte am Freitag im verregneten Einzelzeitfahren in Kopenhagen seinen größten Herausforderer Primoz Roglic um neun Sekunden. Nach 13,2 Kilometern war Pogacar auch acht Sekunden schneller als der dänische Vorjahreszweite Jonas Vingegaard. Der erste Etappensieg ging überraschend an den Belgier Yves Lampaert.

Dieser distanzierte seinen Landsmann Wout van Aert letztlich um fünf Sekunden, gleich dahinter landete Favorit Pogacar. „Es war eine starke Leistung. Er hat keine Risiken genommen und liegt nur sieben Sekunden hinter dem Gelben Trikot. Er ist ein guter Fahrer im Regen. Es war ein guter Tag für uns“, sagte Pogacars Sportchef Matxin Fernandez. Der Dominator selbst fuhr sich auf der Rolle locker das Laktat aus den Beinen und hatte sein gewohntes Grinsen im Gesicht.

Gut eine Stunde vor dem ersten Starter setzte starker Regen in Dänemarks Hauptstadt ein und damit deutlich früher als vorhergesagt. Alle Topfahrer hatten sich aufgrund des Wetters für frühe Startzeiten entschieden – für alle gab es nahezu identische Bedingungen. Die Fans kümmerte das nordische Wetter wenig, sie säumten den gesamten 13,2 Kilometer langen Kurs und standen in mehreren Reihen an der Straße.

Der belgische Radrennfahrer Wout Van Aert fährt in Kopenhagen an den Zuschauern vorbei
AP/Daniel Cole
Die Fans in Kopenhagen trotzten dem schlechten Wetter und säumten die Straße

Konrad als bester Österreicher 28.

Das erste Zeichen setzte Roglic, der einen starken Eindruck machte. Sein Jumbo-Visma-Teamkollege Vingegaard war nahezu zeitgleich und das Duo bereits im Ziel, als Pogacar von der Startrampe rollte. Zunächst sah es so aus, als riskierte Pogacar aufgrund der nassen Bedingungen nicht viel. Bei der Zwischenzeit lag der Tour-Sieger der vergangenen beiden Jahre fünf Sekunden hinter Landsmann Roglic. Doch im zweiten Teil der Strecke drehte Pogacar mächtig auf. Am Ende war er sogar schneller als Italiens Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna. Pogacar distanzierte die versammelte Konkurrenz auf den Gesamtsieg.

Als bester Österreicher wurde Patrick Konrad 28. (0:39). Seine weiteren Landsmänner landeten im geschlagenen Feld. Gregor Mühlberger wurde 72. (0:59), Marco Haller 74. (1:00), Felix Großschartner 86. (1:04), Michael Gogl 90. (1:07) und Sebastian Schönberger 137. (1:32).

Dopingermittlungen bestätigt

Unterdessen bestätigte die europäische Polizeibehörde Europol am Freitag erstmals Dopingermittlungen im Rahmen der Tour de France. In einer Mitteilung am Freitag hieß es, dass zwischen dem 27. und 30. Juni 14 Durchsuchungen in sechs Ländern stattgefunden hätten, drei Personen verhört und diverses Beweismaterial sichergestellt worden sei. Wohnungen von Fahrern und Teammitgliedern in Belgien, Spanien, Kroatien, Italien, Polen und Slowenien wurden durchsucht. Die Leitung hatte die Staatsanwaltschaft Marseille. Zwar nannte Europol das Team Bahrain-Victorious nicht, doch der Rennstall selbst hatte sowohl am Montag als auch am Donnerstag Durchsuchungen bestätigt.

109. Tour de France

Erste Etappe

Kopenhagen - Kopenhagen (13 km/EZF):
1. Yves Lampaert BEL 15:17
2. Wout Van Aert BEL + 0:05
3. Tadej Pogacar SLO 0:07
4. Filippo Ganna ITA 0:10
5. Mathieu Van der Poel NED 0:13
6. Mads Pedersen DEN 0:15
7. Jonas Vingegaard DEN -"-
8. Primoz Roglic SLO 0:16
9. Bauke Mollema NED 0:17
10. Dylan Teuns BEL 0:20
28. Patrick Konrad AUT 0:39
72. Gregor Mühlberger AUT 0:59
74. Marco Haller AUT 1:00
86. Felix Großschartner AUT 1:04
90. Michael Gogl AUT 1:07
137. Sebastian Schönberger AUT 1:32

Gesamtwertung

Stand nach einer von 21 Etappen:
1. Yves Lampaert BEL 15:17
2. Wout Van Aert BEL + 0:05
3. Tadej Pogacar SLO 0:07
4. Filippo Ganna ITA 0:10
5. Mathieu Van der Poel NED 0:13
6. Mads Pedersen DEN 0:15
7. Jonas Vingegaard DEN -"-
8. Primoz Roglic SLO 0:16
9. Bauke Mollema NED 0:17
10. Dylan Teuns BEL 0:20
28. Patrick Konrad AUT 0:39
72. Gregor Mühlberger AUT 0:59
74. Marco Haller AUT 1:00
86. Felix Großschartner AUT 1:04
90. Michael Gogl AUT 1:07
137. Sebastian Schönberger AUT 1:32

Etappenplan 2022

01.07. 1. Etappe Kopenhagen - Kopenhagen (13,2 km/EZF)
02.07. 2. Etappe Roskilde - Nyborg (202 km)
03.07. 3. Etappe Vejle - Sönderborg (182 km)
04.07. 1. Ruhetag
05.07. 4. Etappe Dünkirchen - Calais (172 km)
06.07 5. Etappe Lille - Arenberg (157 km)
07.07. 6. Etappe Binche - Longwy (220 km)
08.07. 7. Etappe Tomblaine - Planche des Belles Filles (176 km/BAK)
09.07. 8. Etappe Dole - Lausanne (186 km)
10.07. 9. Etappe Aigle - Chatel les Portes du Soleil (193 km)
11.07. 2. Ruhetag
12.07 10. Etappe Morzine - Megeve (148 km)
13.07. 11. Etappe Albertville - Col de Granon (152 km/BAK)
14.07. 12. Etappe Briancon - Alpe d'Huez (166 km/BAK)
15.07. 13. Etappe Le Bourg-d'Oisans - Saint-Etienne (193 km)
16.07. 14. Etappe Saint-Etienne - Mende (192 km)
17.07. 15. Etappe Rodez - Carcassonne (202 km)
18.07. 3. Ruhetag
19.07. 16. Etappe Carcassonne - Foix (179 km)
20.07. 17. Etappe Saint-Gaudens - Peyragudes (130 km/BAK)
21.07. 18. Etappe Lourdes - Hautacam (143 km/BAK)
22.07. 19. Etappe Castelnau-Magnoac - Cahors (189 km)
23.07 20. Etappe Lacapelle-Marival - Rocamadour (40,7 km/EZF)
24.07. 21. Etappe Paris - Paris Champs-Elysees (116 km)

BAK = Bergankunft
EZF = Einzelzeitfahren

Gesamtlänge: 3.350 km