Gleich fünf Autos waren in den heftigen Crash involviert. Bilder zeigten, wie sich Zhou überschlug und mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Streckenbegrenzung schlitterte. Dort wurde der Alfa Romeo des Chinesen über den Reifenstapel geschleudert und blieb im Zaun hängen. Der 23-Jährige ist wohlauf und konnte das Medical Center bereits wieder verlassen.
Betroffen von dem Unfall waren auch Alex Albon (Williams) und George Russell (Mercedes), der vom Franzosen Pierre Gasly (Alpha Tauri) touchiert worden war und in weiterer Folge in Zhou. Beide mussten ihre beschädigten Autos am Streckenrand abstellen. Alpine-Fahrer Esteban Ocon und Yuki Tsunoda im Alpha Tauri konnten ihre Boliden noch an die Box zurückfahren und somit auch beim Neustart dabei sein. Eine Störaktion von Aktivisten, die auf die Strecke stürmten und gegen die weltweite Nutzung von Erdöl protestierten, ging bei dem ganzen Startchaos unter.
Sainz profitiert von Restarts
Profiteur der Restarts nach der roten Flagge, wie auch nach einem von Ocon ausgelösten Safety Car, war Debütsieger Carlos Sainz. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist unglaublich. Der erste Sieg nach 150 Rennen hier in Silverstone mit Ferrari – das ist ein ganz spezieller Tag, den werde ich nie vergessen. Ich bin unglaublich glücklich“, freute sich der Spanier, der das gesamte Rennen über immer wieder per Funk mit dem Team über die Strategie und Teamkollegen Leclerc diskutierte.
Premierensieg für Sainz in Silverstone
Der Sieger des Formel 1 Grand Prix von Silverstone heißt Carlos Sainz. Der Spanier stand in seinem 150. Rennen zum ersten Mal ganz oben am Podest. Der Erfolg wurde aber fast zur Nebensache, denn das Rennen wurde von einem Horrorunfall überschattet.
Dabei konnte sich Sainz, im Gegensatz zum ersten Start, beim Restart nach der roten Flagge beweisen und seine Führung gegen Verstappen behaupten. Doch der Druck vom amtierenden Weltmeister wurde zu groß, der Ferrari-Pilot patzte und öffnete dem Niederländer die Tür zum Überholen. Für zwei Runden schien mit dem WM-Leader an der Spitze die Rangordnung wieder hergestellt, bis der Red Bull plötzlich langsam wurde. Die geglaubte Reifenpanne stellte sich als Schaden heraus und verhinderte einen weiteren Podestplatz.
Triell um das Podest
Das sowieso schon spannende Rennen nahm noch einmal Fahrt auf, als Esteban Ocon seinen Alpine auf der Strecke abstellen musste und ein Safety Car auslöste. Während Leclerc sich mit den weißen, harten Pneus abmühen musste, kamen Sainz und Hamilton für neue Reifen an die Box. „Ich hatte ein bisschen Probleme mit der Balance, auch vorne links hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Reifen. Dann kam das Safety Car, dadurch bekam ich die Gelegenheit, wieder ins Rennen zu finden. Die Nerven beim Restart war angespannt. Ich wusste, dass das meine einzige Chance ist. Davon war der Sieg abhängig“, sagte Sainz.
Beim erneuten Restart duellierten sich die Ferraris und schenkten sich nichts. Schließlich setzte sich Sainz durch und übernahm die Führung, die er nicht mehr abgeben sollte. Dahinter entwickelte sich ein Triell zwischen Leclerc, Perez und Hamilton, die rundenlang um die Podestplätze kämpften. Dann überholte Perez Hamilton, der Leclerc hinter sich ließ.
„Das war ein tolles Comeback. Wir haben nie aufgegeben. Am Ende hatten wir noch einmal die Gelegenheit, die haben wir genutzt. Es waren epische letzte Runden und ein toller Kampf mit Lewis und Charles“, freute sich Perez über sein 22. Podium.
Hamilton meldet sich zurück
Nach der bisherigen Saison konnte Mercedes in Silverstone wieder an die Spitze anschließen. Das Team unter Teamchef Toto Wolff kam mit etlichen Neuerungen am W13 nach England. Die Upgrades zahlten sich aus, Lewis Hamilton liebäugelte kurz sogar mit dem Rennsieg. Am Ende reichte es für Platz drei. „Danke an dieses Publikum, mit der Unterstützung habt ihr Geschichte geschrieben. Ich habe heute alles gegeben und die Ferraris gejagt. Am Ende waren Sainz und Perez zu schnell auf der Geraden. Ich hatte eine Chance auf den Sieg, aber schon beim Boxenstopp Zeit verloren“, so der siebenfache Weltmeister, der sich den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde holte.
Eine kleine Sensation lieferte Haas-Pilot Mick Schumacher. Der Deutsche, der bereits in Kanada auf dem Weg zu Punkten war und aufgrund eines Motorschadens sein Auto frühzeitig abstellen musste, reihte sich hinter Weltmeister Max Verstappen auf Platz acht ein und kassierte damit seine ersten WM-Punkte ein.