Powless, der erste Profi mit indianischen Wurzeln im Feld der Tour de France, wurde erst kurz vor dem Ende der 157 km mit insgesamt elf Kopfsteinpflastersektoren von seinen Fluchtgefährten überholt und belegte am Ende den vierten Platz. Den Tagessieg sicherte sich in einem Fotofinish der Australier Simon Clarke vor dem Niederländer Taco van der Hoorn. Der 36-jährige Clarke bescherte dem Team Israel-Premier Tech den ersten Tour-Etappensieg, Edvald Boasson Hagen wurde vor Powless Dritter.
Van Aert kam zeitgleich mit Konrad ins Ziel und behielt mit 13 Sekunden Vorsprung auf den neuen Zweiten Powless und 14 Sekunden vor Boasson Hagen das Gelbe Trikot. Neuer Vierter ist Titelverteidiger Tadej Pogacar, der sich auf dem Tagesabschnitt, auf dem es auf 19,4 km über Kopfsteinpflaster ging, mit dem siebenten Platz bis auf 19 Sekunden an den Gesamtführenden herantastete.
Schwerer Sturz von Gogl
Aber nicht nur der slowenische Favorit auf den Gesamtsieg, auch der beste Österreicher Konrad machte auf der fünften Etappe ordentlich an Boden auf die Spitze gut. Der Niederösterreicher verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf den 15. Platz und hat nun 1:04 Minuten Rückstand auf den Mann in Gelb.
Für Michael Gogl ist die Tour hingegen vorbei. Der Profi vom Team Alpecin-Deceuninck stürzte auf dem Kopfsteinpflaster schwer und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie sein Team bekanntgab, zog sich Gogl Brüche des Schlüsselbeins sowie im Bereich des Beckens zu. Er werde im Krankenhaus von Herentals in Belgien operiert, twitterte der Rennstall.
Pogacar holt auf
In der Miniausgabe von Paris-Roubaix war Pogacar neben Tagessieger Clarke jedenfalls der große Gewinner. Mit dem Klassikerspezialisten Jasper Stuyven jagte der Slowne die Spitzengruppe und fuhr kurze Zeit sogar im virtuellen Gelben Trikot. Im Finale schienen aber auch dem Dominator die Kräfte auszugehen. Er konzentrierte sich darauf, Zeit auf seine Klassementkonkurrenten herauszufahren.
„Das war ein richtig guter Tag, ich fühlte mich sehr stark. Das gibt mir einen großen Motivationsschub. Die Kopfsteinpflastersektoren waren richtig hart. Das mag einfach ausgesehen haben, aber das war es überhaupt nicht“, sagte der 23-jährige Pogacar, der seinen dritten Tour-Sieg in Folge jagt.

Pogacars Landsmann Primoz Roglic und der Vorjahreszweite Jonas Vingegaard aus Dänemark wurden hingegen durch Defekte zurückgeworfen. Mehr noch: Roglic verletzte sich bei einem Sturz an der Schulter und büßte am Ende rund zwei Minuten auf die Spitze ein. Auch Vingegaard verlor einiges an Zeit, nachdem er nach einem Defekt lange auf ein passendes Ersatzrad warten musste.