Gogl kam unglücklich zu Sturz. Der vor ihm fahrende Italiener Daniel Oss stieß mit einem unachtsamen Zuschauer zusammen, der hinter ihm fahrende Oberösterreicher konnte nicht mehr ausweichen und flog wie Danny van Poppel über seinen Kollegen, Oss zog sich dabei einen Halswirbelbruch zu. Gogl wurde in der Klinik von Valenciennes erstversorgt, wegen einer vorübergehenden Komplikation musste der geplante Weitertransport zur Operation ins belgische Herentals auf Donnerstag verschoben werden.
Aufgeben musste auch der Australier Jack Haig. Der Anwärter auf einen Spitzenplatz erlitt mehrfache Brüche im Handgelenk und andere Blessuren wie einen Ellbogencut, der genäht werden musste, so sein Bahrain-Rennstall. Haig war in einen Massensturz nach einem Kreisverkehr verwickelt, bei dem es auch Mitfavorit Primoz Roglic erwischte. Der Slowene konnte nach dem Einrenken seiner ausgekugelten Schulter weiterfahren, verlor aber viel Zeit.
Ungeachtet der Zwischenfälle auf dem staubigen Kopfsteinpflaster bescherte der Australier Simon Clarke dem Team Israel-Premier den ersten Tour-Etappensieg. Gesamtführender bleibt van Aert, der über 157 km von Lille nach Arenberg unmittelbar hinter Patrick Konrad als 16. ins Ziel kam. Der Belgier profitierte auch davon, dass dem US-Amerikaner Neilson Powless im Kampf um den Tagessieg im Finish die Luft ausging.
Powless geht im Finish die Luft aus
Powless, der erste Profi mit indianischen Wurzeln im Feld der Tour de France, wurde erst kurz vor dem Ende der 157 km mit insgesamt elf Kopfsteinpflastersektoren von seinen Fluchtgefährten überholt und belegte am Ende den vierten Platz. Den Tagessieg sicherte sich in einem Fotofinish der Australier Clarke vor dem Niederländer Taco van der Hoorn, Edvald Boasson Hagen wurde vor Powless Dritter.
Tour de France: Clarke holt sich Tagessieg
Auf der turbulenten fünften Etappe der Tour de France hat der Belgier Wout van Aert sein Führungstrikot erfolgreich verteidigt. Den Tagessieg holte sich überraschend der Australier Simon Clarke.
Van Aert kam zeitgleich mit Konrad ins Ziel und behielt mit 13 Sekunden Vorsprung auf den neuen Zweiten Powless und 14 Sekunden vor Boasson Hagen das Gelbe Trikot. Neuer Vierter ist Titelverteidiger Tadej Pogacar, der sich auf dem Tagesabschnitt, auf dem es auf 19,4 km über Kopfsteinpflaster ging, mit dem siebenten Platz bis auf 19 Sekunden an den Gesamtführenden herantastete.
Pogacar brilliert, schwarzer Tag für Roglic
Aber nicht nur der slowenische Favorit auf den Gesamtsieg, auch der beste Österreicher Konrad machte auf der fünften Etappe ordentlich an Boden auf die Spitze gut. Der Niederösterreicher verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf den 15. Platz und hat nun 1:04 Minuten Rückstand auf den Mann in Gelb.
In der Miniausgabe von Paris – Roubaix war Pogacar neben Tagessieger Clarke jedenfalls der große Gewinner. Mit dem Klassikerspezialisten Jasper Stuyven jagte der Slowene die Spitzengruppe und fuhr kurze Zeit sogar im virtuellen Gelben Trikot. Im Finale schienen aber auch dem Dominator die Kräfte auszugehen. Er konzentrierte sich darauf, Zeit auf seine Klassementkonkurrenten herauszufahren.
„Das war ein richtig guter Tag, ich fühlte mich sehr stark. Das gibt mir einen großen Motivationsschub. Die Kopfsteinpflastersektoren waren richtig hart. Das mag einfach ausgesehen haben, aber das war es überhaupt nicht“, sagte der 23-jährige Pogacar, der seinen dritten Tour-Sieg in Folge jagt.
Pogacars Landsmann Roglic und der Vorjahreszweite Jonas Vingegaard aus Dänemark wurden hingegen durch Defekte zurückgeworfen. Mehr noch: Roglic büßte bei seinem Sturz rund zwei Minuten auf die Spitze ein. Auch Vingegaard verlor einiges an Zeit, nachdem er nach einem Defekt lange auf ein passendes Ersatzrad warten musste.