Charles Leclerc (MON/ Ferrari) und Max Verstappen (NED/ Red Bull Racing)
GEPA/Manfred Binder
Formel 1

Leclerc beendet in Spielberg Durststrecke

Charles Leclerc hat am Sonntag den Grand Prix von Österreich in Spielberg für sich entschieden. Der Monegasse sicherte sich seinen fünften Triumph in der Königsklasse und jubelte nach Australien im April endlich wieder vom obersten Stockerl. Es ist zudem der erste Ferrari-Sieg in der Steiermark seit Michael Schumacher 2003. Siegfavorit Max Verstappen musste sich mit Platz zwei begnügen. Lewis Hamilton erbte nach dem Ausfall von Carlos Sainz Platz drei.

„Das war ein wirklich gutes Rennen. Das Tempo war da und ich hatte Kämpfe mit Max“, freute sich Leclerc, der die letzten sechs Rennen nicht mehr auf dem Podium stand. Tatsächlich schien der Ferrari am Sonntag dem Red Bull um einiges überlegen. Schon in Runde zwölf übernahm Leclerc das erste Mal die Führung von Verstappen. Mehrmals wechselten sich die beiden an der Spitze ab. Trotzdem wurde es am Ende noch einmal spannend.

Leclerc kämpfte mit dem Gaspedal: „Am Schluss hatte ich Probleme mit dem Gaspedal. Das hat sich komisch angefühlt, es ging einfach nicht ganz nach Null unten. Die letzten fünf Rennen waren schwierig. Aber jetzt haben wir gezeigt, dass wir wieder da sind“, so der Monegasse, der sich mit seinem ersten Podest nach fünf Rennen wieder auf Platz zwei in der WM-Wertung vorschob. Mit 170 Punkten auf dem Konto verkürzte Leclerc seinen Rückstand auf 38 Punkte. Weiterhin komfortabel in Führung liegt Verstappen mit 208 Zählern.

Leclerc gewinnt Grand Prix von Österreich

Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sich am Sonntag den Sieg beim Grand Prix von Österreich geholt. Der Monegasse siegte in Spielberg vor Max Verstappen (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes).

Partywochenende jäh beendet

Dass Leclerc den Red Bulls in Österreich einen Strich durch die Rechnung machen sollte, zeichnete sich vor dem Rennen nicht ab. WM-Leader Verstappen dominierte das Wochenende, was sich nicht nur in den Fanmassen, der Orange Army, die ihm nach Spielberg gefolgt waren, zeigte. Schon im Qualifying am Freitag schnappte sich der Niederländer die schnellste Runde und gewann den Sprint am Samstag mit einem Start-Ziel-Sieg. Doch trotz eines guten Starts wollte der Red Bull am Sonntag nicht mehr so richtig.

„Es war ein komplizierter Tag. Wir haben mit den Reifen gekämpft. Da gab es wenige Möglichkeiten, Charles anzugreifen. Mit Platz zwei bin ich daher relativ zufrieden“, zeigte sich Verstappen fair. „Es war super zu sehen, wie viele Fans nach Österreich gekommen sind. Leider konnte ich heute nicht gewinnen“, so der 24-Jährige weiter, während der Himmel über dem Red Bull Ring zum wiederholten Mal in Orange gehüllt wurde.

Hamilton erbt Podest von Sainz

Während sich Verstappen mit einem zweiten Platz begnügen muss, feierte die Mercedes-Box Platz drei von Lewis Hamilton wie einen Sieg. Nach einem Doppel-Aus im Qualifying, in dem zuerst Hamilton und dann Teamkollege George Russell ihre Autos in die Wand fuhren, schien das Wochenende für die Silberpfeile gelaufen. Doch ein guter Sprint und ein noch besseres Rennen sorgten für die weiteren Topplätze für das Team.

„Es sind großartige Plätze mit drei und vier. Ich möchte mich bei den Technikern bedanken, die mir das Auto wieder zusammengeflickt haben. Wir haben einige Verbesserungen und müssen einfach weiterarbeiten“, zeigte sich der Brite im Interview motiviert. Den dritten Platz in Serie, nach Montreal und Silverstone, verdankte Hamilton aber auch dem Ausfall von Carlos Sainz, dessen Ferrari in Runde 58 plötzlich langsamer wurde und schließlich in Flammen aufging.

Sainz entkommt dem brennenden Wagen

Auch Perez out

Den ersten Ausfall des Rennens verbuchte allerdings Sergio Perez. Der Mexikaner kollidierte schon in der ersten Runde mit George Russell (Mercedes) und war nach einem Boxenstopp gezwungen, das Feld von hinten anzugehen. Ohne Erfolg, Perez musste das Auto vorzeitig abstellen und verlor nach dem punktelosen Rennen auch noch Platz zwei in der WM-Wertung.

Kein guter Tag war das Rennen in Spielberg auch für Pierre Gasly vom Schwesternteam Alpha Tauri. Der Franzose erhielt gleich zwei Fünfsekundenstrafen: einmal wegen des Überfahrens der Track Limits und einmal, weil er eine Kollision mit Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel verursachte. Für den Deutschen ein weiterer dunkler Fleck in seiner sowieso mäßigen Spielberg-Bilanz.

Grand Prix von Österreich in Spielberg

Endstand nach 71 Runden (306,452 km):
1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:24:24,312
2. Max Verstappen NED Red Bull + 1,532
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes 41,217
4. George Russell GBR Mercedes 58,972
5. Esteban Ocon FRA Alpine 1:08,436
6. Mick Schumacher GER Haas 1 Runde
7. Lando Norris GBR McLaren 1 Runde
8. Kevin Magnussen DEN Haas 1 Runde
9. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1 Runde
10. Fernando Alonso ESP Alpine 1 Runde
11. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1 Runde
12. Alexander Albon THA Williams 1 Runde
13. Lance Stroll CAN Aston Martin 1 Runde
14. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 1 Runde
15. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1 Runde
16. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1 Runde
17. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1 Runde

Out: Sergio Perez (MEX/Red Bull), Nicholas Latifi (CAN/Williams), Carlos Sainz (ESP/Ferrari)

Schnellste Runde: Verstappen 1:07,275 (62.)