Robert Lewandowski (Bayern)
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Fußball

Bayern lässt Lewandowski ziehen

Der Wechsel von Weltfußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern München zum FC Barcelona ist so gut wie perfekt. Das bestätigten am Samstag Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn in der „Bild“ sowie die Katalanen. „Bisher allerdings nur mündlich, das Vertragswerk steht noch aus“, sagte Kahn, der anfangs einen Wechsel von Lewandowski ausgeschlossen hatte und auf die Erfüllung des noch ein Jahr laufenden Vertrages bestand.

Vor zwei Monaten habe es weder ein Angebot für Lewandowski gegeben noch die Aussicht auf Alternativen. „Seitdem hat sich die Lage grundlegend geändert. Der FC Barcelona hat am Ende eine Summe geboten, bei der ein Verkauf für uns absolut sinnvoll ist“, erklärte Kahn weiter. Zudem habe man zuletzt sehr erfolgreich auf dem Transfermarkt agiert und in Sadio Mane einen absoluten Weltklassespieler für die Offensive verpflichtet. „Daher haben wir uns nun mit dem FC Barcelona geeinigt“, sagte Kahn.

Der Transfer ist für die Münchner finanziell lukrativ: Sie erhalten dem Vernehmen nach eine Ablöse in Höhe von 45 Millionen Euro sowie bis zu fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen. Am Ende sprachen die hohe Ablöse für den bald 34-jährigen Torjäger und das eingesparte Gehalt für einen Verkauf. Und Lewandowski bekommt seinen Wunsch erfüllt, die Katalanen nach der Ära Lionel Messi in bessere Zeiten zu führen.

Oliver Kahn
Reuters/Andreas Gebert
Im Mai hatte Oliver Kahn den Transferdiskussionen mit einem „Basta“ einen Riegel vorgeschoben, nun stimmte er einem Verkauf zu

Höfliche Bitte wurde zur Forderung

In Barcelona soll der Pole vier Jahre bleiben. Spekuliert wurde über einen Vierjahresvertrag und einen Dreijahresvertrag mit Option auf eine weitere Spielzeit. Diesen soll er bereits am Sonntag unterschreiben und dann mit der Mannschaft auf US-Tour gehen.

Der Abgang hatte sich mehr und mehr abgezeichnet. Lewandowski selbst hatte seinen Abschied aus München mit immer deutlicheren Worten forciert. Die anfangs noch höflich formulierte Bitte, den Verein verlassen zu können, wich zwischenzeitlich einer unmissverständlichen Forderung. Eine weitere Zusammenarbeit war nur noch schwer vorstellbar. „Meine Geschichte mit Bayern ist vorbei“ oder „nach allem, was in den letzten Monaten geschehen ist, kann ich mir eine weitere gute Zusammenarbeit nicht vorstellen“, hatte der 33-Jährige gesagt.

Rekorde pflastern Lewandowskis Weg

Die Münchner können die Lewandowski-Millionen gut reinvestieren. Sie verhandeln intensiv über Innenverteidiger Matthijs de Ligt (22) von Juventus Turin und sollen an Sturmtalent Mathys Tel (17) von Stade Rennes interessiert sein. Immer wieder wurde auch über ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer (25) von RB Leipzig spekuliert.

Der siebenfache Bundesliga-Torschützenkönig Lewandowski, der sich über seiner Ansicht nach fehlende Wertschätzung beklagt hatte, war im Sommer 2014 ablösefrei von Borussia Dortmund an die Säbener Straße gewechselt. Dort wurde er in jedem Jahr deutscher Meister. Einmal gewann er im Bayern-Trikot die Champions League, dreimal den DFB-Pokal – zudem sorgte er für zahlreiche Torrekorde. In der Saison 2020/21 verbesserte Lewandowski die fast ein halbes Jahrhundert als „ewig“ geltende Bestmarke von Gerd Müller und erzielte 41 Treffer in einer Spielzeit.