In der Gesamtwertung liegt Jonas Vingegaard weiter 2:22 Minuten vor dem slowenischen Titelverteidiger Tadej Pogacar. Bester Österreicher in der Gesamtwertung ist der Niederösterreicher Patrick Konrad (Bora) als 18. mit 31:16 Minuten Rückstand. Bester Österreicher der Etappe wurde Sebastian Schönberger zeitgleich mit dem Sieger als 31. Konrad verlor als Etappen-57. 24 Sekunden.
Am Montag legt die Tour den letzten Ruhetag ein, bevor es in der Schlusswoche in die Pyrenäen geht. Am Dienstag stehen 178,5 Kilometer von Carcassonne nach Foix an.
Philipsen gewinnt 15. Etappe
Jasper Philipsen hat die 15. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Belgier setzte sich in Carcassonne im Massensprint vor seinem Landsmann Wout van Aert durch und hatte – wie alle Fahrer – mit der drückende Hitze zu kämpfen.
Kein guter Tag für Vingegaard
Vingegaard und das Jumbo-Team schauten am Sonntag auf keinen guten Tag zurück, obwohl sie Gelb verteidigten. In den kommenden Pyrenäen-Etappen muss Vingegaard im Kampf um den Gesamtsieg nämlich ohne zwei prominente Helfer auskommen. Der Slowene Primoz Roglic trat am Sonntag zur 15. Etappe nicht mehr an. Während der Etappe musste dann auch noch der Niederländer Steven Kruijswijk, immerhin Tour-Dritter von 2019, nach einem Sturz mit verletzter rechter Schulter aufgeben.
Aber auch für Vingegaard selbst lief es am Sonntag nicht reibungslos. Der Däne kam rund 60 Kilometer vor dem Ziel auch zu Fall, konnte aber zum Feld wieder aufschließen.
Roglic am Ende seiner Kräfte
Roglic war auf der fünften Etappe gestürzt und hatte sich die Schulter ausgekugelt. Der 32-Jährige renkte sich die Schulter selbst wieder ein und setzte das Rennen fort. Die Hoffnung auf den ersten Gesamtsieg bei der Tour war durch den Zeitverlust jedoch dahin.
Roglic spannte sich in der Folge als Helfer von Vingegaard ein, war mit seinen Kräften aber offenbar am Ende. Schon am Samstag wurde der dreifache Vuelta-Sieger auf dem Weg nach Mende vom Feld abgehängt und verlor rund zwölf Minuten auf die Favoriten.
Unerträgliche Temperaturen
Weiteres Gesprächsthema am Wochenende war die Hitzewelle in Frankreich. Am Sonntag kletterte das Thermometer sogar auf 40 Grad. Die Tour-Organisation setzte daraufhin drei Sonderregelungen in Kraft.
So durften sich die Fahrer vom Start weg bis zehn Kilometer vor dem Ziel verpflegen. Leere Flaschen konnten auch außerhalb der Müllzonen weggeworfen werden. Zudem wurde die Karenzzeit auf 20 Prozent der Zeit des Etappensiegers gesetzt, unabhängig von dessen Durchschnittsgeschwindigkeit.
Selbst die Feuerwehr war im Großeinsatz. Da sich der Asphalt auf über 60 Grad erhitzen sollte, wurde die Straße teilweise kurz vor dem Peloton mit Wasser gekühlt. Die Teams hatten bis zu 300 Trinkflaschen in den Autos, normal ist ein gutes Drittel davon. Pogacar steckte sich am Start sogar Eiswürfel in die Socken. Während der Etappe wurden den Profis mit Eiswürfeln gefüllte Nylonstrümpfe für den Nacken gereicht.