Der österreichische Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
APA/dpa/Michael Kappeler
Leichtathletik-WM

Weißhaidinger hofft auf weitere Medaille

Drei Bronzene hat Lukas Weißhaidinger schon daheim. In Eugene würde der Diskuswerfer im WM-Finale (Mittwoch ab 3.25 Uhr MESZ, live in ORF Sport +) seine Medaillensammlung gern um eine andere Farbe erweitern. „Ich freue mir einen Haxn aus, wenn es Bronze ist. Und ich freue mir einen zweiten Haxn aus, wenn es Silber oder Gold ist“, sagte der 30-Jährige. Topfavorit ist der Slowene Kristjan Ceh, den der Oberösterreicher in dieser Saison noch nicht besiegen konnte.

Nach der souveränen Finalqualifikation am Sonntag legte Weißhaidinger sofort den Fokus auf die nächste Aufgabe, in die er „entspannt“ gehen will – und das auch kann, denn mittlerweile spielt er in der Liga ganz oben mit. Dennoch weiß der Dritte von EM, WM und Olympia: „Das Finale wird eine meiner schwierigsten Meisterschaften, die ich je machen werde. Weil die Konkurrenz sehr stark ist.“ Ja, es werde schwierig werden, pflichtete Trainer Gregor Högler bei, aber: „Luki war technisch noch nie so gut wie jetzt.“

Zur Konkurrenz zählen Olympiasieger Daniel Stahl aus Schweden, dessen Landsmann und Tokio-Zweiter Simon Pettersson, der 23-jährige Ceh, zweifacher U23-Europameister, sowie Jungstar Mykolas Alekna aus Litauen. Der 19-jährige Sohn von Olympiasieger Virgilijus Alekna gewann in der U20-Klasse 2020 Gold bei der WM und 2021 bei der EM. „Rookies gegen die Klasse, das wird sehr spannend“, blickt Högler erwartungsvoll auf die Entscheidung.

Der österreichische Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger
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Mit einem perfekten Wurf ist für Lukas Weißhaidinger im Finale alles möglich

Volles Risiko bei jedem Wurf

Der Wunsch, dass sein Athlet nicht als Letzter der zwölf Diskuswerfer im Finale an der Reihe ist, ging mit Startnummer sechs in Erfüllung. „Er wird voll anreißen, wir müssen es so angehen. Du kannst bei dem Feld nicht sicher einen Dritten machen.“ Er werde alles riskieren, lieber drei ungültige Versuche haben als Vierter werden, kündigte Weißhaidinger an. „Ich werde extrem ans Limit gehen und versuchen, ganz nach vorne zu werfen. Das ist das Ziel, dementsprechend ist die Motivation.“ Klar sei aber auch, dass bis zuletzt alles drinnen sei. „Man kann es im ersten oder im sechsten machen, davon bin ich überzeugt.“

Högler hofft, dass der erste Wurf bereits sitzt – wie in der Qualifikation. „Volles Risiko, du kannst mit 66 nichts gewinnen.“ Von Gold zu reden, wäre vermessen. „Wir haben den Ceh heuer noch nie geschlagen und gegen Alekna nicht geworfen. Ich sage, es ist alles möglich, aber der Ceh ist natürlich Favorit, er hat alle Diamond-League-Meetings gewonnen. Mit Lukis Technik haben wir aber eine Chance.“ Und wenn der Wurf wirklich passt. So wie im Mai in Schwechat, als zwei Würfe über 70 m gelangen – aber außerhalb des gültigen Sektors.

Noch bessere Betreuung nach Olympiamedaille

Weißhaidinger gewann als erster männlicher Leichtathlet eine Medaille für Österreich bei Olympischen Spielen. Es sei ein „bisschen surreal“, hatte er damals angemerkt. Seitdem veränderte sich viel. Nicht nur, dass er Einladungen zu allen Diamond-League-Meetings bekam, auch das Betreuungsumfeld wurde nochmals vergrößert. Unter anderem verfügt er über eine eigene Physiotherapeutin, die sowohl im Training rasch eingreift, als auch mit raschen Nachbehandlungen für schnellere und bessere Regeneration sorgt.

„Der Sinn ist, dass Luki das Ganze bis zum Ende der Karriere verletzungsfrei übersteht. Dass wir keine Verletzung haben, hat nichts mit Glück zu tun, sondern das ist geplant und da steckt ganz viel Arbeit dahinter“, sagte Högler. „Alle Betreuer brennen für eine Sache und ordnen dem viel unter“, weiß Weißhaidinger den Einsatz zu schätzen.