Ronivaldo Bernado Sales (BW Linz)
GEPA/Chris Bauer
2. Liga

BW Linz führt Riege der Titelkandidaten an

Mit Blau Weiß Linz greift gleich zum Auftakt der Admiral 2. Liga am Freitag (18.00 Uhr, live in ORF1) der große Titelfavorit ins Geschehen ein. Das Gastspiel bei Aufsteiger Vienna wird zum ersten Test einer Saison, in der die Oberösterreicher ein klares Ziel haben – auch wenn Trainer Gerald Scheiblehner vorsichtig bleibt. „Natürlich wollen wir aufsteigen, aber für mich gibt es keinen ausgemachten Topfavoriten“, erklärte der 45-Jährige vor dem Auftakt.

Der 10:1-Sieg im UNIQA-ÖFB-Cup über Viertligist Hohenems gab einen kleinen Vorgeschmack vom Potenzial des Teams. Mit dem 33-jährigen Brasilianer Ronivaldo kam der gewünschte Torjäger, der die in der letzten Saison (Rang drei) nicht ganz zufriedenstellende Trefferquote heben soll.

„Zum Glück ist der Transfer gelungen“, sagte Scheiblehner, der mit Lukas Tursch auch einen erfahrenen zentralen Mittelfeldspieler neu begrüßen durfte. So oder so warte auf seine Truppe ein „langer und schwieriger Weg“. Der anvisierte Aufstieg des Nachfolgevereins des einstigen Meisters VÖEST würde quasi mit der Eröffnung des neuen alten Stadions zusammenfallen, das im Juni 2023 fertiggestellt sein soll.

Aufsteiger Vienna trifft auf Blau Weiß Linz

Beim Auftaktspiel der 2. Liga trifft Vienna auf Blau Weiß Linz. Der Wiener Traditionsclub kehrt nach acht Jahren wieder in die 2. Liga zurück.

Ein Deja-vu zur Saison 2019/20 wird es diesmal also nicht geben. Damals holte sich Blau Weiß den Titel, suchte aufgrund des Fehlens einer adäquaten Spielstätte aber gar nicht um die Oberhauslizenz an. Gelingt diesmal der Sprung nach oben, könnte es erstmals seit 1997 wieder gegen den LASK zu Derbys in der höchsten Spielklasse kommen.

Blau-Weiss-Linz-Coach Gerald Scheiblehner
GEPA/Christian Walgram
Der Meistertitel ist für Coach Gerald Scheiblehner mit BW Linz das Saisonziel

GAK will sich etablieren

Hoffnungen auf ein Derby hegt auch der GAK, der nach 15 Jahren in der Unterklassigkeit und Platz sieben in der letzten Saison um seine Rückkehr in die Bundesliga und damit ein Wiedersehen mit Lokalrivale Sturm Graz kämpft. Dafür ließ man im Juni mit der Verpflichtung von Michael Liendl eine Transferbombe platzen. Der 36-jährige Spielmacher kam vom WAC und soll der Truppe von Trainer Gernot Messner die entscheidenden Impulse verleihen.

„Er kann sich nicht ruhig ins Karriereende begeben, sondern muss Leistung bringen“, meinte Sportdirektor Dieter Elsneg. Er sieht den Aufstieg aber nicht als oberstes Ziel, es gehe vielmehr darum, den Verein „zu etablieren. Wir wollen unter die Top Fünf kommen, Leute ins Stadion bringen und uns konstant nach oben orientieren.“

St. Pölten optimistisch für Zukunft

Für den SKN St. Pölten war das erste Jahr nach dem Abstieg mit Platz acht ziemlich durchwachsen, vom sofortigen Wiederaufstieg war man klar entfernt. „Unser Start war sehr schwierig, erst in der Rückrunde haben sich dann die Resultate an unsere Leistungen angepasst“, erinnerte sich Trainer Stephan Helm, dem mit Emanuel Pogatetz ein erfahrener Ex-Kicker assistiert.

„Es war ein Riesenumbruch, auch in der Vereinsführung. Ich glaube, dass wir erste Schritte in die richtige Richtung gemacht haben und relativ optimistisch in die Zukunft schauen können.“ Im Frühjahr trug die Arbeit erste Früchte, nach einem punktuellen Kaderumbau will man bei St. Pölten genau dort fortsetzen. „Wir wollen eine bessere Rolle spielen, dominanter auftreten und realistischere Ziele verfolgen. Schön langsam an die Spitzengruppe herantasten“, so Helm.

Admira setzt auf Jugend und neuen Trainer

Zum Kreis der Aufstiegskandidaten gehört auch Absteiger Flyeralarm Admira. „Zumindest innerhalb der nächsten drei Jahre wollen wir rauf“, stellte Neo-Trainer Robert Pätzold klar. Der österreichische Fußball ist dem Berliner aus der Vergangenheit keineswegs unbekannt. „Ich habe in Österreich viel gescoutet“, sagte Pätzold, der sich dank seiner sechsjährigen Zeit im Nachwuchsfußball (u.a. von Ingolstadt) zur richtigen Zeit am richtigen Ort sieht.

Admira-Coach Roberto Pätzold
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Coach Robert Pätzold muss bei der Admira Aufbauarbeit leisten

Denn es gelte, die „sehr junge“ Truppe rund um die verbliebenen Routiniers Stephan Zwierschitz und Thomas Ebner zu entwickeln. Pätzold will, dass seine Spieler viel investieren, früh attackieren und in Ballbesitz geradlinig agieren, Kommunikation schätzt er auf und abseits des Platzes. „Da steckt immer ein Mensch dahinter“, gab der Berliner an. Das „Graue-Maus-Image“ der Admira stört ihn nicht: „Mäuse sind intelligente Wesen.“

FAC steht vor schwieriger Saison

Eine schwierige Saison steht laut eigener Einschätzung dem FAC bevor. Die Latte liegt denkbar hoch. Ob die Wiener, die in der letzten Saison Meister Lustenau bis zur vorletzten Runde forderten, an diese Leistung anschließen können, bleibt abzuwarten. Trainer Mitja Mörec gab sich zurückhaltend. „Ohne Ausreden zu suchen, ich glaube, wir werden Zeit brauchen“, meinte der Slowene.

Lediglich sechs Spieler des Überraschungsteams sind geblieben, u. a. Leistungsträger wie Anthony Schmid, Martin Rasner, Lukas Gütlbauer oder Patrick Puchegger verließen den Verein. „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre gut“, erklärte Mörec. Immerhin brauchte man auch in der letzten Saison einige Zeit, um in die Gänge zu kommen. „Ich hoffe, dass wir wieder diese Gewinnermentalität entwickeln.“