Lewis Hamilton
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Formel 1

Hamilton greift zum Jubiläum an

Lewis Hamilton hat eine Ära in der Formel 1 geprägt. In Frankreich folgt nun am Sonntag (15.00 Uhr) der nächste Meilenstein für den Briten: Als erst sechster Fahrer bestreitet Hamilton seinen 300. Grand Prix. Und ein Ende ist für den Mercedes-Superstar nicht in Sicht. Aktuell treibt den 37-Jährigen die Jagd nach dem ersten Saisonsieg in einem nicht mehr überlegenen Auto an. „Ich arbeite auf den Sieg hin und glaube, dass wir das wieder schaffen werden“, sagte Hamilton.

Zelebrieren will der siebenmalige Champion sein Jubiläum nicht. Solche Zahlen würden ihn zu sehr an sein Alter erinnern, sagte der Rekordjäger. Viel wichtiger ist für den Vizeweltmeister, es wieder ganz nach vorne zu schaffen. „Keiner in unserem Team gibt auf und jeder macht Druck“, meinte Hamilton. Die erste Chance dazu bietet sich in Le Castellet, das Rennen in Frankreich ist das zwölfte von heuer 22.

Der 37-jährige Rekordweltmeister hat als einziger Fahrer in jedem seiner Formel-1-Jahre zumindest ein Rennen gewonnen. Der nächste Sieg wäre sein 104. GP-Erfolg. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht sein Team für den Circuit Paul Ricard gerüstet. „Es sollte für uns okay sein. Es ist ein bisschen wie Silverstone mit schnellen Kurven. Zumindest auf dem Papier sieht es danach auch, dass wir da eine gute Leistung bringen können.“

Hamilton bestreitet 300. Grand Prix

Das Formel-1-Wochenende in Le Castellet wartet heuer mit einem Jubiläum der besonderen Art auf. Lewis Hamilton, mit sieben Weltmeistertiteln und den meisten Rennsiegen der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten, wird am Sonntag seinen 300. Grand Prix bestreiten.

Der Wiener rechnete vor, dass sein Team in den ersten sieben Saisonrennen drei Podestplätze erzielt hatte, in den zurückliegenden vier Läufen aber vier. Wolff: „Ich freue mich über diesen Schwung, den wir aufnehmen, der die enormen Anstrengungen des Teams widerspiegelt. Unser Verständnis für den W13 wächst mit jeder Runde, und es ist ermutigend zu sehen, dass sich das in unserer Weiterentwicklung und unseren Ergebnissen niederschlägt.“

Ferrari fährt um Sieg-Hattrick

Alle elf bisherigen WM-Rennen 2022 wurden von Red Bull oder Ferrari gewonnen, wobei die „Scuderia“ die beiden Juli-Rennen für sich entschied. Zuletzt war Ferrari in Singapur 2019 drei WM-Läufe in Folge unbesiegt. Durch seinen Spielberg-Sieg hat Charles Leclerc aber nur wenig auf Red Bulls Max Verstappen aufgeholt, es fehlen dem Monegassen 38 Zähler auf den Niederländer. „Wir haben den Rückstand geschlossen. Vielleicht hat Red Bull noch einen kleinen, zu vernachlässigenden Vorteil“, meinte Ferrari-Boss Mattia Binotto.

Charles Leclerc
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Leclerc kommt als Spielberg-Sieger nach Frankreich

Hamilton will im 62. Frankreich-Rennen – das 18. in Le Castellet – auch mithalten, ließ aber das erste Freitag-Training aus. Es übernahm der 27-jährige Niederländer Nyck de Vries. Der Grund für Hamiltons Entscheidung war, dass im Lauf einer Saison junge Fahrer ohne große Erfahrung in zwei Trainings eingesetzt werden müssen. Hamilton hat sich demnach für das erste Training am Freitag in Le Castellet entschieden. Sein 24-jähriger Teamkollege George Russell wird zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison für eine Einheit aussetzen.

Aufgrund seiner Erfahrung wird die Pause für Hamilton kein Nachteil sein. An ein Ende seiner Laufbahn denkt der 103-malige Rennsieger ohnehin noch nicht, besitzt er doch einen Vertrag bis Ende 2023. Mit 306 Rennen wird Hamilton mit seinem ehemaligen Teamkollegen Jenson Button gleichziehen. Mit 307 Rennen würde er nicht nur den britischen Rekord brechen, sondern auch mit der Gesamtzahl der Rennen von Schumacher gleichziehen. Für einen weiteren Rekord müsste er allerdings noch länger fahren: Niemand saß so oft in der Formel 1 im Cockpit wie Kimi Räikkönen. Der Finne bringt es auf 349 Rennstarts in der Königsklasse.

Latifis Williams bekommt Upgrades

Bei Williams wiederum wird der Kanadier Nicholas Latifi an seinem Boliden mit denselben Upgrades versehen werden, wie es bei seinem Teamkollegen Alex Albon zuletzt bereits in Silverstone und Spielberg der Fall war. Williams ist Letzter der Konstrukteurswertung und Latifi der einzige heuer noch punktelose Pilot. „Hoffentlich bringt uns das Upgrade-Paket mehr Geschwindigkeit, damit wir besser mitmischen können“, sagte Dave Robson, bei Williams für die Entwicklung des Autos hauptverantwortlich.

Außer Hamilton (2018, 2019) haben vom aktuellen Fahrerfeld nur der Spanier Fernando Alonso (2005) und Verstappen (2021) in Frankreich bereits gewonnen. Es werden rund 200.000 Zuschauer und Temperaturen um 40 Grad Celsius erwartet. Bei dieser Hitze werden Fahrzeuge und Reifen enorm beansprucht. Ein möglicher Vorteil für Mercedes, das vor allem in Sachen Zuverlässigkeit die Nase vorne hat. Während Ferrari bereits sechs Ausfälle in der laufenden Saison verzeichnete und Red Bull deren fünf, sah bei Mercedes bislang nur Russell in Silverstone nicht die Zielflagge.