Fußball-EM

England nach Kraftakt im Semifinale

Englands Fußballerinnen haben bei ihrer Heim-EM den Traum vom ersten Titel seit jenem der Männer bei der WM 1966 mit einem Kraftakt am Leben gehalten. Die Engländerinnen gewannen am Mittwoch ihr Viertelfinale in Brighton gegen Spanien nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 in der Verlängerung und zogen damit in die Top Vier ein. Georgia Stanway sorgte mit einem Prachtschuss für das Happy End.

Stanway traf vor 28.944 Zuschauerinnen und Zuschauern im Brighton & Hove Community Stadium in der sechsten Minute der Nachspielzeit aus rund 20 Metern genau ins Schwarze und vollendete damit das Comeback der „Lionesses“. Esther Gonzalez hatte die Spanierinnen in der 54. Minute in Führung gebracht, Ella Toone gelang aber noch vor Ende der regulären Spielzeit der Ausgleich (84.).

Im Semifinale am Dienstag in Sheffield geht es gegen die Siegerinnen des Viertelfinal-Duells zwischen Schweden und Belgien am Freitag (21.00 Uhr, live in ORF Sport +) um den Einzug ins Endspiel am 31. Juli im Londoner Wembley-Stadion. In den beiden anderen Viertelfinal-Spielen stehen sich Österreich und Deutschland (Donnerstag, 21.00 Uhr, live in ORF1) sowie am Samstag Frankreich und Titelverteidiger Niederlande gegenüber.

Toone gleicht aus

Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nahm Toone den Spanierinnen das Semifinal-Ticket noch aus der Hand.

Spanien kratzt am Aufstieg

Anders als in der Vorrundengruppe A, wo England – u. a. mit einem 1:0-Sieg über Österreich – ungeschlagen und mit einem Torverhältnis von 14:0 souverän den ersten Platz geholt hatte, taten sich die Gastgeberinnen gegen die stark aufspielenden Spanierinnen von Beginn an schwer. Schon in der ersten Hälfte hatten diese die besseren Chancen auf die Führung. Die fiel schließlich in der 54. Minute: Nach sehenswerter Vorarbeit der zur Pause eingetauschten Athenea del Castillo traf Gonzalez aus kurzer Distanz.

Gonzalez bringt Spanien in Führung

Nach sehenswerter Vorarbeit fügte die Spanierin den Engländerinnen das erste Gegentor im laufenden Turnier zu

Der erste Gegentreffer im Turnier weckte die Engländerinnen zwar auf, doch es dauerte bis zur 84. Minute bis die eingewechselte Toone den Ball zum Ausgleich über die Linie spitzelte. Proteste der Spanierinnen, wonach dem 1:1 ein Foul von Alessia Russo an Irene Paredes vorangegangen sei, blieben folgenlos. In der Verlängerung schoss Stanway, die nächste Saison bei Bayern München in Deutschland spielt, England doch noch so wie 2017 ins Semifinale. Die Spanierinnen müssen auf ihren ersten Sieg in einer K.-o.-Runde bei einem Großereignis hingegen weiter warten.

UEFA Women’s Euro 2022, Viertelfinale

Mittwoch:

England – Spanien 2:1 n. V. (1:1 / 0:0)

Brighton, 28.994, SR Frappart (FRA)

Tore
0:1 Gonzalez (54.)
1:1 Toone (84.)
2:1 Stanway (96.)

England: Earps – Bronze, Bright, Williamson, Daly (82./Greenwood) – Stanway, Walsh (116./J. Scott) – Kirby (64./Toone) – Mead (58./Kelly), White (58./Russo), Hemp (117./Parris)

Spanien: Panos – Batlle, Paredes, Leon, Carmona – Bonmati, Guijarro, Abelleira (70./Aleixandri) – Cardona (46./Del Castillo), Gonzalez (77./S. Garcia), Caldentey (100./Sarriegi)

Gelbe Karten: Greenwood bzw. Leon, Rodriguez