Jubel von Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Thiem freut sich auf Duell mit Ofner

Die Erleichterung und auch Freude stand Dominic Thiem nach seinem Kitzbühel-Auftaktsieg am Dienstagabend ins Gesicht geschrieben. Der 28-jährige Niederösterreicher hat aber nicht viel Zeit, um durchzuatmen, bereits am Mittwoch geht es im Achtelfinale im Österreicherduell gegen Sebastian Ofner weiter (viertes Match nach 11.00 Uhr), worauf sich Thiem schon freut.

Dennoch genoss der 28-Jährige auch am Dienstag einen „richtig schönen Tennisabend“ vor großartiger Heimkulisse. Und er wirkt nach seiner langen Verletzung auch demütig und dankbar, dass er sich wieder an die ganz großen Zeiten von früher heranpirschen kann. Schon der Gang auf den mit 5.800 Fans vollen Centre-Court nimmt der US-Open-Sieger von 2020 keinesfalls als selbstverständlich hin. „So was ist immer wieder aufs Neue sensationell, ich habe Gänsehaut gehabt. Es war ein Wahnsinn“, schwärmte Thiem.

Er sei schon erleichtert, dass er den Fans die Show und letztlich auch den Sieg geliefert hat. „Aber in erster Linie hat es wirklich Riesenspaß gemacht. Es waren mit Abstand auch die schönsten Tennisbedingungen in den letzten Wochen. Baastad war richtig windig, Gstaad war sehr heiß und noch höher als da. Heute war es zehn Grad kühler, kein Wind, voller Centre-Court. Es war perfektes Tenniswetter.“

Aufeinandertreffen von Sebastian Ofner und Dominic Thiem während des Turniers in Kitzbühel im Jahr 2019
GEPA/Matthias Hauer
Bereits 2019 trafen Ofner und Thiem im Kitz-Achtelfinale aufeinander

Gefühl kommt langsam zurück

Und vom Spielerischen her sei es eine gute Partie gewesen. „Gute, teilweise sehr intensive Rallyes mit hohem Tempo. Es war ein super Start ins Turnier.“ So richtig Spaß macht ihm Tennis schon seit dem ersten Sieg seit dem Comeback vor einigen Wochen in Salzburg wieder. „Weil ich da einfach gespürt habe, dass der Ball meistens wieder dorthin kommt, wo ich will. Erstmals habe ich das Gefühl gehabt, dass ich wieder auf hohem Level Matches gewinnen kann und dann ist auch der Spaß wieder zurückgekommen.“

Gegen Sebastian Ofner wolle er am Mittwochabend eine ähnlich gute Leistung bringen. „Ofi hat eine richtig geile Partie gewonnen. Es ist auch eine spezielle Konstellation, wir kennen uns sehr gut. Trainieren relativ häufig miteinander.“ Das Duell Thiem gegen Ofner hatte es auch 2019 in Kitz gegeben, als der spätere Turniersieger Thiem gegen den Steirer ebenfalls im Achtelfinale glatt mit 6:3 6:2 gewonnen hatte.

Von Match zu Match schauen

Dass Thiem bei einem Sieg entweder auf Yannick Hanfmann (GER) oder Lucky Loser Iwan Gachow (RUS), der für den als Nummer sechs gesetzten erkrankten Niederländer Tallon Griekspoor ins Feld rückte, trifft, gab er vor, gar nicht zu wissen. Früher konnte er die gesamte Auslosung auswendig. „Ich bin zurzeit wirklich noch in dem Mindset, dass ich nur auf die nächste Partie schaue. Ich wüsste nicht, auf wen ich im Viertelfinale treffe, und das ist auch gut so. Das nächste Match wird schwer genug.“

Wie demütig er geworden ist, zeigt die nächste Aussage: „Es ist definitiv noch immer der Fall, dass jedes weitere Match ein Geschenk ist und jedes Match richtig viel bringt, in dem Prozess, in dem ich gerade bin.“

Vier Österreicher im Achtelfinale, das freut Thiem sehr. „Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam bald in den Top 100 stehen.“ Für Thiem ist das natürlich nicht der Plafond. Zufrieden ist auch sein Manager Galo Blanco, der lange Zeit mit seinem Schützling hat mitleiden müssen. Auf die Frage, ob der Spanier irgendeinen Zweifel daran hege, dass Thiem eines Tages wieder um Grand-Slam-Titel mitspielen könne, gab Blanco eine klare Antwort: „Zero (null)“.

ATP-250-Turnier in Kitzbühel

(Österreich, 597.900 Euro, Sand)

Achtelfinal-Tableau:
Albert Ramos-Vinolas (ESP/5) Juan Pablo Varillas (PER) 6:3 6:4
Pedro Martinez (ESP/7) Federico Coria (ARG) 6:4 6:3
Roberto Bautista Agut (ESP/3) Jurij Rodionov (AUT) 6:1 6:4
Jiri Lehecka (CZE) Joao Sousa (POR/8) 7:6 (8/6) 1:6 6:3
Filip Misolic (AUT) Pablo Andujar (ESP) 6:4 6:0
Dusan Lajovic (SRB) Aslan Karazew (RUS/4) 7:5 6:3
Dominic Thiem (AUT) Sebastian Ofner (AUT) 6:2 3:6 6:3
Yannick Hanfmann (GER) Iwan Gachow (RUS) * 6:3 6:7 (5/7) 6:4
* statt Tallon Griekspoor (NED/6)