„Tausend Dank an alle, die mich in den vergangenen drei Wochen unterstützt haben. Tausend Dank“, rief der Jumbo-Visma-Fahrer der Menge vom Balkon aus zu. Der Kopenhagener Stadtteil Amager ähnelte auf Vingegaards Weg Richtung Zentrum mit eng beieinanderstehenden Fans zeitweise fast der legendären Ankunft bei der Tour-Bergetappe nach Alpe d’Huez.
Vingegaard klatschte sich mit vielen Menschen vom Beifahrersitz aus ab, während seine Freundin Trine und Tochter Frida auf der Rückbank saßen. Viele Menschen schwenkten rot-weiße Dänemark-Fähnchen, andere radelten in der radbegeisterten Hauptstadt neben dem Fahrzeug her. Die Menge auf dem Rathausplatz sang mit ihm auch die Nationalhymne.
Später waren weitere Feierlichkeiten im nahe gelegenen Freizeitpark Tivoli geplant, bis zu 25.000 Menschen wurden dort erwartet. Am Donnerstag geht es für Vingegaard dann mit einer Feier in seinem Heimatort Glyngore in Jütland weiter. Dort rechnet die Polizei mit bis zu 10.000 Fans.
Zweiter Däne nach Riis 1996
Vingegaard hatte am Sonntag als zweiter Däne nach Bjarne Riis die Tour de France gewonnen – passenderweise in dem Jahr, in dem die größte Radrundfahrt der Welt ihren Anfang zum ersten Mal in Kopenhagen genommen hatte.
Riis hatte bei der Tour 1996 als Kapitän des deutschen Teams Telekom triumphiert und war im Anschluss ebenfalls von Menschenmassen in Dänemark umjubelt worden. Später hatte er umfassendes Doping eingeräumt.