„Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich freue mich sehr, dass ich gewonnen habe. Die Unterstützung vom Publikum war toll. Ich habe versucht, jeden Punkt mein Bestes zu geben, es freut mich, dass mir das heute so aufgegangen ist“, sagte Misolic nach dem Match, der sich bei den Tausenden Fans für die Unterstützung bedankt hatte.
„Auf jeden Fall sind vorgestern und heute die zwei besten Tage in meinem Leben“, freute sich der schüchtern wirkende Misolic. „Ich habe das ganze Match mein Spiel gespielt: aggressiv, gute Stopps und immer wieder die Rückhand longline gespielt“, sagte der Steirer. Nervös sei er nur am Beginn gewesen, sagte er.
Misolic und Thiem im Kitz-Viertelfinale
Jungstar Filip Misolic steht beim ATP-Turnier in Kitzbühel nach einer souveränen Vorstellung überraschend im Viertelfinale. Der 20-jährige Steirer setzte sich am Mittwoch im Achtelfinale gegen den 36-jährigen Spanier Pablo Andujar klar durch.
Im zweiten Satz war Andujar, die Nummer 98 der Welt, gegen die Noch-Nummer 205 chancenlos. „Im zweiten Satz habe ich vom Anfang bis zum Ende sehr gut gespielt, er hat mir immer wieder ein bisschen geholfen mit Doppelfehlern, aber ich habe es gleich ausgenutzt.“
Misolic zeigt Reife
Generell zeigte Misolic in seinem zweiten Match auf ATP-Tour-Level große Reife und Abgebrühtheit. Nach Break und Rebreak gelang es dem Steirer zum 4:2 erneut, dem Spanier den Aufschlag abzunehmen. Zwar schlug Andujar zum 4:5 nochmals zurück, doch nach 63 Minuten war das fünfte Break des ersten Satzes jenes zum 6:4 für Misolic.
Im zweiten Satz spielte sich Misolic beinahe in einen Rausch, zeigte sensationelle Stopps, und mit zwei Breaks zum 2:0 und 4:0 zweifelte bald niemand mehr am Sieg des Youngsters. Misolic wird mit diesem Erfolg ab Montag zumindest auf einer Position um 175 zu finden sein. Er hat sein Ranking seit Jahresbeginn (354.) also bereits halbiert. Im Kampf um die Vorschlussrunde trifft er im letzten Viertelfinale auf Dusan Lajovic. Der Serbe gab im Achtelfinale dem als Nummer vier gesetzten Russen Aslan Karazew mit 7:5 6:3 das Nachsehen.
Rodionov im Kitz-Achtelfinale chancenlos
Für Jurij Rodionov ist hingegen zuvor im Achtelfinale das Aus gekommen. Der 23-Jährige war gegen die Nummer drei des Turniers bzw. Nummer 20 der Welt, Roberto Bautista Agut (ESP), beim 1:6 4:6 in 79 Minuten letztlich chancenlos.
Im zweiten Satz allerdings hatte Österreichs aktuelle Nummer eins im ATP-Ranking zumindest die Möglichkeit, die Partie zu verlängern. Beim 4:5 vergab er seinen einzigen Breakball der Partie, danach servierte sein Gegner aus. „Seit dem Break im zweiten Satz habe ich angefangen, wirklich gut zu spielen. Gegen einen Spieler wie Bautista Agut reicht es aber nicht, wenn man ab einer Stunde anfängt, gut zu spielen“, meinte Rodionov. Im zweiten Satz habe er sich auf Augenhöhe mit dem Spanier gefühlt. „Aber ich habe die ersten eineinhalb Sätze verschlafen.“
„Natürlich bin ich etwas genervt“
Das große Ziel, endlich die Top 100 zu knacken, musste also vertagt werden. „Natürlich bin ich etwas genervt, aber das liegt in meiner Verantwortung“, sagte Rodionov auf die Frage, dass er ja vom Potenzial her schon länger in den Top 100 sein müsste.
Am Mittwoch steht noch das ÖTV-Duell zwischen Dominic Thiem und Sebastian Ofner auf dem Programm. Somit steht fest, dass es einen Viertelfinal-Tag mit zwei Österreichern geben wird.
ATP-250-Turnier in Kitzbühel
(Österreich, 597.900 Euro, Sand)