Szene von einem Spiel der Vienna Vikings gegen die Danube Dragons
GEPA/Walter Luger
Football

Historisches Derby um Austrian Bowl

Eine äußerst spannende Saison der Austrian Football League (AFL) erreicht am Samstag (19.00 Uhr, live in ORF Sport +) mit der Austrian Bowl XXXVII ihren Höhepunkt. In der St. Pöltener NV Arena duellieren sich die Danube Dragons und die Vienna Vikings um den österreichischen Meistertitel. Im Vorfeld des Finales sehen beide Headcoaches die bisher ungeschlagenen Dragons in der Favoritenrolle. Erstmals stehen sich zwei Wiener Vereine in einer Austrian Bowl gegenüber.

Vor der Saison verlor die AFL die zwei mit Abstand stärksten Teams der vergangenen Jahre. Die „Einsermannschaften“ der Raiders Tirol und der Vienna Vikings wechselten in die European League of Football (ELF). Damit einhergehend erlitt die Liga einen großen Qualitätsverlust, dem sie durch die Aufnahme neuer Teams und mehr Ausgeglichenheit entgegenwirken wollte. Laut AFBÖ-Generalsekretär Christoph Seyrl ist das mehr als gelungen: „Wir haben die spannendste AFL-Saison aller Zeiten erlebt.“

Die Dragons kristallisierten sich bereits früh als Titelaspirant heraus. Den Grunddurchgang absolvierte das Team von Coach Michael Hönig ohne Niederlage. Im Play-off ließen die Donaufelder den Telfs Patriots keine Chance. Nun fiebert der Verein dem absoluten Saisonhighlight entgegen. „Für uns ist der Einzug in die Austrian Bowl etwas ganz Besonderes“, erklärte Hönig, und forderte im gleichen Atemzug die Konzentration auf das Wesentliche: „Wir versuchen das aber noch beiseite zu schieben. Im Endeffekt müssen wir uns den letzten Sieg noch einmal verdienen.“

Erstes Wiener Derby im Endspiel

Am Samstag treffen in der Austrian Bowl mit den Danube Dragons und den Dacia Vikings die beiden besten Offensivabteilungen der Austrian Football League aufeinander. Es ist das erste Wiener Derby im Endspiel um die begehrte Trophäe.

Vikings B-Team überrascht

Den Finaleinzug des AFL-Teams der Vikings kann man in Anbetracht der Umstände vor Saisonbeginn durchaus als „überraschend“ einstufen. Coach Ivan Zivko stand aufgrund der Abwanderung vieler Spieler in die ELF vor der großen Herausforderung, aus vielen neuen, jungen Akteuren eine Einheit zu formen. Dieses Vorhaben gelang auf Anhieb, die Wikinger akklimatisierten sich rasch in der Liga.

Mit 7:3-Siegen qualifizierte sich das Team als Dritter für die Play-offs und buchte im Anschluss durch einen Auswärtserfolg bei den Prague Black Panthers das Ticket für das Finalspiel. „Dass es letztlich für die Austrian Bowl gereicht hat, ist ein Riesenerfolg und das wollen wir auch mitnehmen. Gerade für unsere jungen Spieler ist das eine große Sache“, erklärte Zivko, der jahrelang als Chefcoach bei den Dragons aktiv war.

Dragons leicht favorisiert

Die Favoritenrolle im Vorfeld des Finalspiels tendiert in Richtung der Dragons. Diese Meinung vertraten auch beide Head Coaches. „Wenn man den Record und die Spieler ansieht, sehe ich ein gewisses Übergewicht bei den Dragons“, betonte Zivko. Sein Gegenüber Hönig räumte dem eigenen Team im Vorfeld leichte Vorteile ein, bekräftigte aber auch, dass in einem Spiel immer alles passieren könne.

Die Begegnung der beiden Finalisten im Grunddurchgang war von zwei stark aufspielenden Offensiven geprägt. In einem „high scoring game“ behielten die Dragons am Ende mit 57:42 die Oberhand. Beide Trainer erwarten für das Duell am Samstag ähnliche Charakteristiken. „Es treffen die beste und die zweitbeste Offense der Liga aufeinander. Es ist sicher ein guter Guess, wenn man sagt, dass in diesem Spiel viele Punkte fallen werden“, sagte Dragons-Coach Hönig. Zivko ging von einem ähnlich guten und attraktiven Duell wie in der Regular Season aus.

Jeffries als Liga-MVP geehrt

Bereits im Vorfeld der Finalspiele wurden die ersten Ehrungen bekanntgegeben. Dragons-Quarterback Chad Jeffries wurde zum Liga-MVP gekürt. Nico Hrouda, der 19-jährige Quarterback der Vikings, erhielt die Auszeichnung zum „Youngster of the Year“. Offensive-MVP ist der US-amerikanische Running Back Devontae Jordan (Vienna Vikings), Defensive-MVP Hugo Dyrendahl (Defensive Line, Telfs Patriots). Über den Titel „Coach of the Year“ durfte sich Telfs-Trainer Nick Kleinhansl freuen.

Austrian Football League

Austrian Bowl XXXVII in St. Pölten:
30.07. Dragons Vikings 51:29
Spiel um Platz drei:
30.07. Black Panthers Patriots 40:21
Halbfinale:
16.07. Black Panthers Vikings 44:50
16.07. Dragons Patriots 31:13
Endstand Grunddurchgang:
1. Danube Dragons 10 0 1.000
2. Prag Black Panthers 8 2 0.800
3. Dacia Vienna Vikings 7 3 0.700
4. Telfs Patriots 6 4 0.600
5. Rangers Mödling 5 5 0.500
6. Znojmo Knights 4 6 0.400
7. Salzburg Ducks 4 6 0.400
8. Projekt Spielberg Graz Giants 3 7 0.300
9. Atrium Steelsharks Traun 3 7 0.300
10. Swarco Raiders Tirol 0 10 0.000
Spielplan Grunddurchgang:
27.03. Dragons Ducks 31:21
02.04. Knights Vikings 14:43
Patriots Raiders 44:42
03.04. Steelsharks Dragons 10:16
Black Panthers Rangers 48:14
09.04. Dragons Knights 35:28
Giants Steelsharks 41:25
Rangers Patriots 20:10
Raiders Vikings 63:70
10.04. Ducks Black Panthers 7:17
16.04. Giants Rangers 25:26
30.04. Dragons Rangers 42:14
Steelsharks Raiders 28:24
Vikings Ducks 14:13
01.05. Black Panthers Giants 31:19
Knights Patriots 9:12
07.05. Giants Knights 26:28
Raiders Dragons 0:42
Patriots Vikings 49:42
08.05. Ducks Rangers 26:28
Black Panthers Steelsharks 38:7
14.05. Rangers Raiders 65:21
Steelsharks Patriots 14:24
Vikings Black Panthers 21:0
15.05. Knights Ducks 17:0
21.05. Ducks Giants 35:20
28.05. Rangers Knights 12:14
Patriots Dragons 24:28
Raiders Black Panthers 21:28
29.05. Giants Vikings 27:24
Ducks Steelsharks 21:14
03.06. Vikings Rangers 34:29
04.06. Steelsharks Knights 26:10
Patriots Giants 27:22
Raiders Ducks 21:36
05.06. Black Panthers Dragons 0:24
18.06. Dragons Giants 52:14
Vikings Steelsharks 41:36
Knights Raiders 55:15
19.06. Black Panthers Patriots 31:27
25.06. Dragons Vikings 57:42
Rangers Steelsharks 54:14
Raiders Giants 24:28
26.06. Ducks Patriots 32:28
Knights Black Panthers 7:19
02.07. Giants Dragons 19:28
Rangers Black Panthers 16:42
Steelsharks Ducks 42:28
Vikings Raiders 69:25
03.07. Patriots Knights 19:14