Rapid Spieler jubeln
GEPA/Johannes Friedl
Conference League

Doppelschlag bringt Rapid Sieg in Gdansk

Der SK Rapid hat am Donnerstagabend den Aufstieg in die dritte Qualifikationsrunde der UEFA Europa Conference League geschafft. Nach dem 0:0 in Wien gewannen die Hütteldorfer das Rückspiel beim polnischen Vertreter Lechia Gdansk durch einen frühen Doppelschlag von Nicolas Kühn (16.) und Marco Grüll (18./Elfmeter) mit 2:1. Gdansk gelang in der Schlussphase nur noch der Anschlusstreffer durch Lukasz Zwolinski (82.).

Während für die Polen das Kapitel Europacup für heuer erledigt ist, trifft die Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer nun am nächsten Donnerstag auswärts in der dritten Qualifikationsrunde auf Neftci Baku, das Rückspiel findet am 11. August in Wien statt. Das Team aus Aserbaidschan eliminierte Aris Limassol aus Zypern mit einem 3:0 im Rückspiel und drehte damit noch das Blatt nach der 0:2-Hinspielniederlage.

Im zweiten Duell mit dem polnischen Ligavierten der Vorsaison tauschte Feldhofer in seiner Startaufstellung die Außenverteidiger im Vergleich zum Hinspiel aus: Rechts durfte Thorsten Schick statt Martin Koscelnik ran, links begann wie schon gegen Ried Jonas Auer für Martin Moormann. Bei den Polen nahm Trainer Tomasz Kaczmarek ebenfalls zwei Änderungen in der Startelf vor: Statt Flavio Paixao stürmte Zwolinski, im Mittelfeld ersetzte Jakub Kaluzinski den Letten Kristers Tobers.

Kühn zieht von Strafraumgrenze ab

Zwischen Gdansk und Rapid entwickelte sich eine intensive und schnelle Partie mit zunächst leichten Vorteilen für die Gastgeber. Ilkay Durmus prüfte nach einem Vorstoß über links ein erstes Mal Niklas Hedl (13.), der sich keine Blöße gab. Nur drei Minuten später zappelte der Ball jedoch im Netz der Polen. Nach einem Vorstoß über Marco Grüll wurde Kühn bedient. Der deutsche Neuzugang fackelte nicht lange und erzielte mit seinem sehenswerten Linksschuss von der Strafraumgrenze – der Ball wurde noch leicht abgefälscht – die Führung der Wiener.

Kühn bringt Rapid in Führung (16.)

Kühn hatte bei seinem Tor auch etwas Glück, denn sein Schuss wurde abgefälscht.

Und Rapid holte zum Doppelschlag aus. Nach einer flotten Kombination über Kühn und Moritz Oswald gelangte das Spielgerät zu Guido Burgstaller, der vehement Richtung Strafraum zog und geschickt das Foul suchte. Kaluzinski tat ihm genau diesen Gefallen, allerdings wohl knapp außerhalb des Sechzehners. Der Schweizer Referee Alessandro Dudic zeigte dennoch auf den Punkt, einen VAR gibt es in dieser Phase des Bewerbs nicht. Grüll ließ sich die Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0 (18.), wenngleich Lechia-Goalie Dusan Kuciak noch mit der rechten Hand an den Ball kam.

Grüll verwandelt Elfmeter (18.)

Grüll setzte den Elfmeter ins linke Eck, Gdansk-Tormann Kuciak hätte ihn beinahe gehalten.

Polen nach Doppelschlag schockiert

Die Polen zeigten sich von den beiden Wirkungstreffern sichtlich schockiert, die Feldhofer-Truppe kontrollierte nun weitgehend das Geschehen. In der 35. Minute setzte Bernhard Zimmermann nach einer feinen Ballstafette zu einem artistischen Seitfallzieher an, der Kuciak aber keine Probleme bereitete. Kurz vor der Pause probierte es Kaluzinski aus der Distanz, doch statt dem Anschlusstreffer gab es nur einen Corner (44.).

Lechia-Coach Kaczmarek brachte für die zweite Hälfte mit Flavio Paixao und Jaroslaw Kubicki (für Christian Clemens und Kaluzinski) frische Kräfte für die anvisierte Aufholjagd. Erstmals richtig brenzlig wurde es für Rapid in der 53. Minute: Nach einem Stanglpass fälschte Kevin Wimmer das Leder gefährlich Richtung eigenes Tor ab, doch Grüll rettete knapp vor der Torlinie. Maciej Gajos verpasste wenig später per Kopf den Anschlusstreffer (56.). Kühn wiederum ließ die Chance aufs 3:0 nach einem Dribbling aus (64.).

Zwolinski lässt Gdansk noch einmal hoffen

Dass es am Ende noch einmal spannend wurde, ist auch dem für David Stec eingewechselten Filip Koperski zu verdanken. Der Rechtsverteidiger überlief Jonas Auer und bediente mustergültig Zwolinski, der aus kurzer Distanz das 1:2 besorgte (82.). Bei den Polen keimte wieder Hoffnung, Kacper Sezonienko verpasste jedoch den Ausgleich (84.). Mit Glück brachten die Wiener schließlich den knappen Sieg über die Zeit.

Zwolinski gelingt Anschlusstreffer (82.)

Zwolinski traf nach einem Pass von Koperski ins kurze Eck.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Es war von beiden Seiten ein sehr intensives Spiel, vor allem erste Halbzeit. Wir waren sehr effizient, das hat uns an den letzten Spieltagen gefehlt. Dann hatten wir alles unter Kontrolle bis zur Pause. Wir hatten uns vorgenommen in der Pause, schnell aufs 3:0 zu spielen. Das Gegenteil ist eingetreten, wir waren dann ein bisschen überrascht von der taktischen Umstellung des Gegners, konnten nicht mehr so aktiv nach vorne verteidigen. Die Höhe hat nicht mehr gepasst. Dann hatten wir einfach viele Räume zu verteidigen, und das haben wir dann nicht ganz gut gemacht.“

Marco Grüll (Rapid-Offensivspieler): „Wir wollten aufsteigen, und das ist uns gelungen. Erste Halbzeit haben wir uns durchaus gute Chancen herausgespielt und sind auch verdient 2:0 in Führung gegangen. Wir haben es in der zweiten Halbzeit gut verteidigt, bis wir das Tor gekriegt haben. Dann hat natürlich wieder der Hut gebrannt. Wichtig bei so einem Spiel ist, dass du es am Ende einfach drüberbringst."

UEFA Europa Conference League, zweite Qualirunde, Rückspiel

Donnerstag:

Lechia Gdansk – Rapid 1:2 (0:2)

Stadion Gdansk, 20.000 Zuschauer, SR Dudic (SUI)

Torfolge:
0:1 Kühn (16.)
0:2 Grüll (18./Foulelfmeter)
1:2 Zwolinski (82.)

Gdansk: Kuciak – Stec (76./Koperski), Nalepa, Maloca, Pietrzak – Kaluzinski (46./Kubicki) – Clemens (46./Paixao), Gajos, Terrazzino (67./Sezonienko), Durmus (67./Conrado) – Zwolinski

Rapid: Hedl – Schick (83./Koscelnik), Aiwu, Wimmer, Auer – Pejic, Oswald (73./Sattlberger) – Kühn (65./Bajic), Zimmermann (65./Hofmann), Grüll – Burgstaller

Gelbe Karten: Stec, Kaluzinski, Pietrzak bzw. Schick, Pejic, Grüll, Trainer Feldhofer

Die Besten: Zwolinski bzw. Grüll, Kühn, Hedl

Hinspiel: 0:0 – Rapid mit Gesamtscore von 2:1 in dritter Qualirunde gegen Neftci Baku (AZE)