Filip Misolic (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Misolic kämpft sich ins Kitzbühel-Halbfinale

Das Debüt von Filip Misolic auf der ATP Tour ist am Freitag im Viertelfinale von Kitzbühel weitergegangen. Der junge Grazer kämpfte den routinierten Serben Dusan Lajovic nach einer sehr starken Leistung mit 2:6 7:6 (7/5) 6:3 nieder und spielt noch am Freitag um einen Platz im Endspiel.

Misolic ist mit seinem dritten Sieg in Kitzbühel seiner Wildcard erneut vollauf gerecht geworden. Er bekommt es im Kampf um einen Platz im Endspiel am Nachmittag mit dem Deutschen Yannick Hanfmann zu tun, der am Donnerstag Dominic Thiem im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen hatte.

„Das Gefühl ist unglaublich, ich kann’s nicht beschreiben und glauben, dass ich hier in Kitzbühel im Semifinale bin“, sagte der Steirer. „Ich wollte aber auch beim Rückstand auf dem Platz bleiben und für das Publikum alles geben. Ich bin sehr glücklich. Jetzt versuch ich mich, so gut wie möglich mental und physisch zu regenerieren und werde dann gegen Hanfmann noch einmal alles geben.“

Als zusätzlichen Lohn wird er ab Montag im ATP-Ranking sein Karrierehoch erreichen, sein bisher bestes Ranking hatte er zuletzt mit Platz 194 inne. 90 ATP-Punkte sowie 27.885 Euro Preisgeld sind ihm auch schon sicher, bei einem Finaleinzug ist er fix in den Top 150.

Klare Vorteile für Lajovic zu Beginn

In der wegen Regens von Donnerstag auf Freitagvormittag verschobenen Partie nahm der 32-jährige Lajovic seinem zwölf Jahre jüngeren Gegner den Aufschlag zur 2:1-Führung ab. Misolic erkämpfte sich zwar im Anschluss sofort zwei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Während der Weltranglisten-80. aus Serbien, der zum achten Mal in Kitzbühel spielt, bei seinen Aufschlägen danach keine Probleme hatte, musste der Grazer auch das Game zum 2:5 abgeben. Nach 34 Minuten servierte Lajovic aus, und Misolic musste nach seinen zwei Siegen zuvor erstmals bei einem ATP-Match einen Satzverlust hinnehmen.

Dusan Lajovic (SRB)
GEPA/Patrick Steiner
Lajovic wurde von der starken Leistung seines Gegners überrascht

Durchgang zwei begann für den 20-Jährigen zwar mit dem Servicegewinn zum 1:0, im dritten Game machte er sich das Leben mit zwei Doppelfehlern aber selbst schwer, und Lajovic ließ sich die Chance – unter anderem mit einem Netzroller – nicht entgehen. Seinen nächsten Aufschlag brachte Misolic dann wieder ohne Probleme durch und erkämpfte sich anschließend den dritten Breakball in der Partie. Das bessere Ende hatte aber wieder sein Gegner für sich, er stellte auf 5:3.

Umschwung zu Ende des zweiten Satzes

Doch der Steirer gab nicht auf und erfreute das Publikum in der Folge mit variantenreichem, deutlich stärkerem Spiel und blieb an Lajovic dran. Belohnung waren im zehnten Game bei 40:0 drei weitere Breakchancen, von denen er die dritte zum 5:5-Ausgleich verwertete. Unter dem Jubel der Fans folgten ein souveränes Aufschlagspiel und zwei weitere Breakbälle, doch Lajovic rettete sich ins Tiebreak. Dort führte Misolic rasch 4/1, musste das 5/5 hinnehmen, sicherte sich dann aber die nächsten zwei Punkte und den Satzausgleich.

Im Entscheidungssatz holte sich der Steirer das Break zum 1:0, ohne dabei einen Punkt abzugeben und bestätigte es danach mit eigenem Service. Danach ging es mit erfolgreichen Aufschlägen auf beiden Seiten weiter. Im achten Spiel wackelte Misolic ein wenig, er konnte aber zwei Breakbälle abwehren und hatte im folgenden Game bei einem Netzball Pech, der ihm einen Matchball gebracht hätte. Diesen erarbeitete er sich ein paar Ballwechsel später und nützte ihn dank des ersten Doppelfehlers von Lajovic, der hier 2016 schon einmal im Halbfinale gestanden war, auch gleich zum umjubelten Sieg.

ATP-250-Turnier in Kitzbühel

(Österreich, 597.900 Euro, Sand)

Viertelfinal-Tableau:
Albert Ramos-Vinolas (ESP/5) Pedro Martinez (ESP/7) 6:4 6:2
Roberto Bautista Agut (ESP/3) Jiri Lehecka (CZE) 4:6 7:5 7:5
Filip Misolic (AUT) Dusan Lajovic (SRB) 2:6 7:6 (7/5) 6:3
Yannick Hanfmann (GER) Dominic Thiem (AUT) 6:4 3:6 6:4
Halbfinale:
Roberto Bautista Agut (ESP/3) Albert Ramos-Vinolas (ESP/5) 6:3 7:6 (7/3)
Filip Misolic (AUT) Yannick Hanfmann (GER) 6:2 2:6 7:6 (7/4)