Eric Martel, Matthias Braunoeder (Austria) und Keito Nakamura (LASK)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Brisantes Duell Austria gegen LASK

Mit neuem Brustsponsor (Frankstahl) und den Erkenntnissen vom 0:3 in Salzburg ist die Wiener Austria beim Heimauftakt der Admiral Bundesliga am Sonntag (17.00 Uhr) gegen den zuletzt überzeugenden LASK auf die ersten Punkte aus. Zusätzliche Brisanz bringt Austria-Investor Jürgen Werner, der im Vorjahr seinen Arbeitsplatz von Linz an den Verteilerkreis verlegte und im Sommer ein Quartett mit LASK-Vergangenheit nach Favoriten lotste. Rapid gastiert zeitgleich bei Austria Klagenfurt, Tirol empfängt Hartberg.

Marko Raguz, Andreas Gruber und James Holland, dazu der von Schalke geliehene Ex-LASK-Akteur Reinhold Ranftl – ihre Verpflichtungen bilden am Sonntag die durchaus pikante Staffage des Duells in der Generali Arena. Ohne Mastermind Werner hätte sich der LASK kaum seine derzeitige Stellung erarbeiten können, nun zieht der Oberösterreicher seine Fäden im Sinne der Austria. Einen Vorteil könne man für das Spiel daraus aber nicht ziehen, betonte Austria-Coach Manfred Schmid: „Ich glaube nicht, dass man sich da gegenseitig austauscht, wie der einzelne Verein auftreten wird.“

Gruber, Holland und Ranftl werden wohl auch am Sonntag prominente Rollen spielen, einzig Verletzungssorgenkind Raguz fehlt. Dafür kehrt Jungvater Lukas Mühl nach seiner Absenz gegen Salzburg wieder in die Innenverteidigung zurück. Dort muss Johannes Handl hingegen vorerst noch passen, er wird wegen seiner gegen die „Bullen“ erlittenen Handblessur gegen den LASK lediglich Autogramme schreiben.

Austria gibt sich vorsichtig

„Wir wissen, dass eine richtig gute Mannschaft kommt“, blickte Schmid der Aufgabe entgegen. „Es werden viele Zuschauer kommen, unsere Fans werden uns tragen.“ Das allein dürfte freilich noch nicht reichen gegen einen LASK, der sich beim 3:1 über Austria Klagenfurt nur eines ankreiden lassen musste: dass man nach dem 3:0 zu früh „abgestellt“ hatte. „Sie waren sehr, sehr präsent, haben ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Aber wir werden sie fordern und wollen gewinnen“, betonte Schmid. „Ich bin sehr zuversichtlich.“

Admiral Bundesliga, 2. Runde

Beginn: 17.00 Uhr

Austria Wien – LASK

Generali-Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Martins – Braunöder, Holland – Gruber, Fischer, Jukic – Huskovic

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Hong, Jovicic – Goiginger, Horvath, Nakamura – Ljubicic

Sein Optimismus leitet sich nicht zuletzt vom Auftreten beim Serienmeister vor allem vor der Pause ab. „Es war ein Spiel, wo wir sehr viele positive Dinge mitnehmen können, gerade in der ersten Hälfte hat vieles gut geklappt“, berichtete Schmid. Die Auswertung der Partie habe zudem ergeben, „dass wir fast ebenbürtig mit Salzburg waren. Wir hatten mehr Sprint- und mehr Laufleistung“, berichtete der 51-Jährige.

Kühbauer strebt Punkte an

LASK-Coach Dietmar Kühbauer warnte vor dem Gegner, dem man bereits um neun Punkte – die sanktionierte Austria liegt ja weiterhin mit drei im Minus – enteilen könnte. „Die Austria hat eine sehr starke Saison hinter sich und im Auftaktmatch gegen Salzburg gezeigt, dass heuer wieder mit ihnen zu rechnen ist“, meinte der Burgenländer.

„Wir werden ein sehr gutes Spiel zeigen müssen, um bestehen zu können. Unser Ziel ist es, mit Punkten die Heimreise anzutreten.“ Verzichten muss Kühbauer dabei auf Mittelfeldregisseur Peter Michorl, der nach seinem wilden Foul gegen Klagenfurt zwei Spiele gesperrt ist.

Statistisch gesehen könnte es zumindest mit einem Teilerfolg klappen. Seit dem Wiederaufstieg der Linzer 2017 hat der LASK neun der insgesamt 14 Spiele gewonnen und bei drei Remis nur zwei verloren. In Favoriten ist der LASK bereits seit sechs Partien ungeschlagen.

Rapid will nachlegen

Rapid will nach dem Aufstieg im Europacup gegen Lechia Gdansk nachlegen. Am Sonntag steht das Gastspiel bei Austria Klagenfurt in der 28 Black Arena, dem einstigen Wörthersee Stadion, auf dem Programm. Während die Wiener in der noch jungen Saison ungeschlagen sind (drei Siege, ein Remis bei nur einem Gegentreffer in vier Pflichtspielen), möchte die Truppe von Trainer Peter Pacult die ersten Ligapunkte einfahren.

Admiral Bundesliga, 2. Runde

Beginn: 17.00 Uhr

Austria Klagenfurt – Rapid

28 Black Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, N. Wimmer, Moreira – Straudi, Cvetko, Irving – Karweina, Pink, Jaritz

Rapid: Hedl – Koscelnik, Sollbauer, K. Wimmer, Auer – Sattlberger, Greil – Kühn, Zimmermann, Grüll – Burgstaller

Seit knapp 36 Jahren sind die Grün-Weißen gegen die Klagenfurter in der Bundesliga ungeschlagen. Allerdings gab es seit der 0:1-Auswärtsniederlage im Oktober 1986 auch nur neun Aufeinandertreffen, die sechs Siege und drei Remis für das Team aus dem Westen Wiens zeitigten. Diese Serie möchte die Mannschaft von Coach Ferdinand Feldhofer am Sonntag fortsetzen. „Wir wollen natürlich unbedingt den nächsten Dreier machen, weil dann wäre das schon einmal ein richtig guter Start in die Saison“, betonte Feldhofer.

Aufgrund der Europacup-Belastung wird der Rapid-Coach in der Startaufstellung rotieren lassen. „Wir werden frische Spieler bringen, die auch im Kopf frischer sind, die dann richtig marschieren können.“ Der zuletzt angeschlagene Neuzugang Patrick Greil könnte gegen seinen Ex-Club zum Zug kommen. Auch Innenverteidiger Michael Sollbauer (Rückenprobleme), der die Reise nach Polen nicht angetreten hatte, dürfte wieder einsatzbereit sein.

Pacult bleibt gelassen

Dass die Partie wie geplant stattfindet und nicht aufgrund von Rapids internationalem Engagement verschoben werden muss, sorgte in Klagenfurt für Erleichterung. „Wir sind sehr froh, dass unser Match am Sonntag ausgetragen wird. Nach der Niederlage zum Auftakt beim LASK (1:3, Anm.) brennt unsere Mannschaft nämlich darauf, das in Runde zwei wieder gerade zu rücken“, erklärte SKA-Geschäftsführer Sport Matthias Imhof.

Klagenfurt-Coach Peter Pacult zeigte sich angesichts der Auftaktniederlage gelassen. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, es war für alle das erste Spiel. Rapid ist gegen Ried auch schwer in die Gänge gekommen. Jeder muss erst einmal den Rhythmus in der Meisterschaft finden.“ Gegen die Hütteldorfer müsse aber eine Leistungssteigerung her. „Wir wollen was mitnehmen. Es ist das erste Heimspiel der Saison. Rapid bringt sicher seine Fans mit, und wir hoffen, dass unsere kommen und es eine tolle Atmosphäre wird“, meinte der 62-jährige Coach, der auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.

Von Brisanz wollte Pacult bei den Spielen gegen seinen Ex-Club – im Vorjahr gab es zwei Remis und zwei Niederlagen für die Kärntner – nicht reden. „Persönlich ist es schön, dass ich nach wie vor der letzte Meistertrainer von Rapid bin. Aber im Endeffekt geht es immer um drei Punkte, unabhängig davon, wer der Gegner ist.“

Tirol will Wiedergutmachung

Die WSG Tirol will nach der schmerzhaften Niederlage gegen Lustenau in der zweiten Runde erstmals voll punkten. „Wir haben uns selbst gegeißelt in Lustenau“, sagte Trainer Thomas Silberberger, der von seiner Mannschaft weiterhin überzeugt ist. Seine Spieler hätten „einen extrem guten Spirit“. Der soll gegen den TSV Hartberg am Sonntag (17.00 Uhr) wieder zum Erfolg führen.

Admiral Bundesliga, 2. Runde

Beginn: 17.00 Uhr

Tirol – Hartberg

Tivoli Stadion Tirol, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Tirol: Oswald – Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Rogelj, Ogrinec, Müller, Blume – Prelec, Prica

Hartberg: Swete – Farkas, Sonnleitner, Steinwender, Klem – Fadinger, Ejupi, Aydin, Heil – Paintsil, Tadic

„So viele Chancen, wie wir gegen Lustenau vorgefunden haben, werden wir gegen keine andere Mannschaft in der Liga vorfinden. Deshalb tut die Niederlage schon sehr, sehr weh“, blickte Innenverteidiger Raffael Behounek noch einmal zurück. „Wenn man das Spiel realistisch betrachtet, dann weiß Lustenau bis heute nicht, wie sie das Spiel gewonnen haben.“

Ähnlich äußerte sich Silberberger. „Von der Leistung her war ich zufrieden. Nur was wir rund um beide Strafräume aufgeführt haben, das war dann ausschlaggebend, warum wir mit null Punkten heimgefahren sind“, sagte der Chefcoach, dessen Team in der vergangenen Saison gegen Hartberg ungeschlagen blieb. Wattens gewann beide Auswärtspartien mit 1:0, im Tivoli Stadion gab es einen Sieg und ein Remis. Mit einem Sieg soll die Serie nun fortgesetzt werden.

Hartberg peilt zweiten Sieg an

Hartberg legte einen erfolgreichen Start mit dem Heim-2:1 gegen Altach hin. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, aber haben in der zweiten Halbzeit schon nicht mehr die Klarheit und die Aggressivität an den Tag gelegt, dass wir das Spiel souverän gestalten“, war Trainer Klaus Schmidt jedoch nicht vollends zufrieden.

Unter der Woche habe man sich auf den Gegner aus Tirol eingestellt. „Wir wissen, dass uns ein ganz anderes Spiel erwartet“, sagte Schmidt. „Sie sind sehr aggressiv, spielen sehr schnell nach vorne.“ Dass es die Wattener in dieser Saison schwerer haben könnten beim Unterfangen Klassenerhalt, wollte der Steirer nicht unterschreiben. „An dieser Kaffeesudleserei beteiligen wir uns nicht“, so Schmidt. „Aber heuer sind es vielleicht noch mehr Mannschaften, die ähnlich aufgestellt sind.“