Miroslav Klose beim Training
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Spannung vor deutschem Trainerduell

Altach und WAC sind in der ersten Runde der Admiral Bundesliga ohne Sieg geblieben. Vor dem Duell am Samstag (17.00 Uhr) sticht eine Parallele ins Auge, ist doch da wie dort ein deutscher Trainer am Werk. Denkwürdige Berührungspunkte während ihrer Schaffensphase im Nachbarland wollten Altachs Miroslav Klose und WAC-Coach Robin Dutt am Freitag allerdings nicht einfallen. „Vielleicht kann ich mich daran nicht erinnern“, meinte Klose. Im Parallelspiel empfängt Ried Aufsteiger Austria Lustenau.

In der Vorwoche musste Altach eine 1:2-Niederlage gegen Hartberg einstecken, nun darf der DFB-Rekordtorschütze seine Elf erstmals in der Liga in der Cashpoint Arena auf den Rasen lassen. „Ich bin guter Dinge und sehr zuversichtlich“, sagte der Weltmeister von 2014. Klose sprach von einer „sehr guten Trainingswoche. Deswegen haben wir viele Sachen ausprobiert und einstudiert und haben das letzte Spiel sehr ordentlich aufgearbeitet.“

Viel zu tun gebe es noch, ist Klose bewusst. „Aber wenn wir es schaffen, die eigenen Fehler abzustellen, dann sieht das alles schon viel, viel besser aus“, betonte der 44-Jährige. Vom WAC habe er mittlerweile schon einiges gesehen, beobachtete die Mannschaft am Mittwoch auch beim 0:5-Test gegen AC Milan. „Grundsätzlich ist es ein sehr gefährlicher Gegner“, sagte Klose. „Da muss unser Umschaltspiel wirklich gut sein, und die Risikobereitschaft bei unseren Pässen darf nicht allzu hoch sein.“ Er wolle aber prinzipiell wieder sein Team mit viel Ballbesitz sehen.

Admiral Bundesliga, 2. Runde

Beginn: 17.00 Uhr

Altach – WAC

Cashpoint Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Thurnwald, L. Gugganig, Zwischenbrugger, Edokpolor – Jäger, Haudum – Tibidi, Tartarotti, Bukta – Nuhiu

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Lochoshvili – Veratschnig, Taferner, Leitgeb, Kerschbaumer, Jasic – Vizinger, Baribo

An Spiele gegen WAC-Trainer Dutt in Deutschland konnte oder wollte er sich nicht erinnern. „Vor Kurzem in Wien, bei der offiziellen Pressekonferenz“ der Bundesliga, habe er seinen nunmehrigen Kollegen getroffen, meinte er. Dutt wiederum sagte: „Mit Freiburg habe ich vielleicht mal gegen die Bayern gespielt, wo er Spieler war. Als ich DFB-Sportdirektor war, war er noch Spieler. Da war ich zwar mehr für die Jugendarbeit zuständig, aber kann sein, dass wir da Berührungspunkte hatten. Genau kann ich mich auch nicht daran erinnern.“ Klose sei jedenfalls „eine große Persönlichkeit im deutschen Fußball. Altach kann stolz sein, ihn als Trainer zu haben.“

Dutt stapelt tief

Seine Mannschaft sieht Dutt nach dem Heim-1:1 gegen Sturm Graz nicht als Favorit. „In diesem Stadion gibt es keine großen Favoriten, außer vielleicht Salzburg. Alle andern müssen sich erst reinarbeiten in die Liga“, sagte er. „Es ist ein schweres Auswärtsspiel, das auf Augenhöhe stattfinden wird, hoffentlich mit dem besseren Ende für uns.“ Die ersten Schritte gegen Sturm seien „durchaus in Ordnung“ gewesen. „Natürlich haben wir im Bereich Spiel nach vorne noch Steigerungsmöglichkeiten. Auch, was die Restverteidigung betrifft, muss noch was passieren.“

Altach schaffte in der vergangenen Saison insgesamt nur zwei Heimsiege, gegen Ende der Meisterschaft verfestigte sich jedoch ein Aufwärtstrend: Nach einer 0:2-Niederlage gegen die Admira am 26. Februar haben die Ländle-Kicker kein Match vor eigenem Publikum mehr verloren.

Ried mit Respekt vor Lustenau

Aufsteiger Lustenau will seine „grandiose Geschichte“ (Trainer Markus Mader) vom Saisonauftakt auch in der zweiten Runde fortschreiben. Der 2:1-Auftaktsieg über die WSG Tirol soll die Ländle-Truppe auch sechs Tage danach bei der SV Ried beflügeln. Ried wiederum tankte trotz der späten 0:1-Niederlage bei Rapid Selbstvertrauen.

Admiral Bundesliga, 2. Runde

Beginn: 17.00 Uhr

Ried – Austria Lustenau

josko Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Plavotic – Wießmeier, Ziegl, Martin, Pomer – Nutz, Mikic – Monschein

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Türkmen – Teixeira, Surdanovic, Cheukoua – Schmid

„Es war extrem bitter. Auf dieser Leistung können wir aber aufbauen“, befand Christian Heinle, dessen Team in Hütteldorf erst durch das Tor von Bernhard Zimmermann in der 77. Minute „versenkt“ wurde. „Wir müssen es noch schaffen, dass wir uns für die zahlreichen Möglichkeiten auch belohnen.“ Die Partie gegen Lustenau sei die Gelegenheit, den nächsten Schritt zu tun. „Wir sind jetzt noch nicht so weit, wie ich uns sehen will“, gab Heinle an.

Er war sich bewusst, dass man es mit einem „topmotivierten Aufsteiger“ zu tun bekommt. „Lustenau konnte das erste Spiel gewinnen und ist mit einer riesigen Euphorie dabei. Sie spielen auch sehr mutig. Das Schlechteste wäre, wenn wir Lustenau unterschätzen würden. Wir tun das ohnehin bei keinem Gegner, aber ganz schlecht wäre das jetzt bei einem Aufsteiger.“

Aufsteiger auf nächstes Spiel konzentriert

Lustenau lechzt auch im Innviertel nach mehr. „Wir haben gezeigt, dass wir mitspielen können, und haben auch Chancen gehabt“, resümierte Mader zufrieden. Neuzugang Anthony Schmid, der so wie Anderson für „Luschnou“ traf, konnte sein Glück kaum fassen. „Es war unglaublich: erstes Spiel, erstes Tor und erster Sieg. Aber man freut sich ein, zwei Tage und muss sich dann aufs nächste Spiel konzentrieren“, sagte der ehemalige FAC-Stürmer aus Frankreich.

Allem Jubel zum Trotz stellte Mader bei der Analyse des Auftaktsieges fest, dass es „einige Baustellen gibt. Vor allem in der Defensive haben wir zu viele Torchancen zugelassen. In der Viererkette waren die Abstände zwischen den Spielern zu groß. Das müssen wir besser machen." Man hätte die Kompaktheit aber auch wegen körperlicher Verschleißerscheinungen angesichts der großen Hitze verloren. Aber ich bin optimistisch, dass die Mannschaft schnell lernt“, betonte Mader.