„Ein Wahnsinnsturnier. Ich spiele hier zum ersten Mal und stehe gleich im Finale. Das ist wie ein Traum“, sagte Misolic nach dem Match. „Es war eine Ehre, gegen Bautista Agut zu spielen. Einen Spieler, den ich sonst nur im Fernsehen sehe. Ich möchte mich auch noch bei meinem Team bedanken. Ihr habt wohl auch nicht erwartet, dass wir hier im Finale sind“, meinte der Steirer.
Misolic war laut ATP-Auskunft erst der dritte Spieler seit 2004, der bei seinem Debüt auf Tour-Level gleich ins Endspiel vorgedrungen ist: 2004 hatte Santiago Ventura (ESP) in Casablanca, 2021 Juan Manuel Cerundolo (ARG) in Cordoba dieses Kunststück geschafft. Beide holten im Endspiel jeweils die Titel.
Tennismärchen von Misolic endet erst im Finale
Das Tennismärchen von Filip Misolic beim ATP-Turnier in Kitzbühel ging erst im Finale zu Ende. Der Steirer gewann am Samstag zunächst die Halbfinal-Fortsetzung gegen den Deutschen Yannick Hanfmann, unterlag dann aber im Endspiel dem Spanier Roberto Bautista Agut in zwei Sätzen.
Neuerliche Aufholjagd gelingt nicht
Im Match gegen Bautista Agut ließ Misolic beim Stand von 1:1 einen Breakball ungenutzt und kassierte in Folge selbst das Break zum 1:2. Bei 2:4 konnte der Steirer eine Chance zum Rebreak nicht nutzen und gab danach zum zweiten Mal sein Service ab. Nach 50 Minuten servierte der Weltranglisten-20. souverän zum Gewinn des ersten Satzes aus. Auch im zweiten Durchgang kassierte Misolic das Break zum 1:2-Rückstand und danach auch jenes zum 1:4. Eine Aufholjagd wie zweimal am Vortag gelang dem Steirer nicht mehr, Bautista Agut verwertete nach 92 Minuten seinen zweiten Matchball.
„Es ist schon länger her, dass ich auf Sand gewonnen habe. Ich habe zuletzt hart auf diesem Belag gearbeitet, und es hat sich bezahlt gemacht“, sagte Bautista Agut. „Ich habe diese Woche wirklich genossen, hier zu spielen. Ich habe erwartet, dass es schwierig wird, er (Misolic, Anm.) hat gute Ergebnisse hier gehabt.“
Gegen Hanfmann zwei Breaks aufgeholt
Misolic war gegen Hanfmann, den Viertelfinal-Bezwinger von Dominic Thiem, im dritten Satz schon mit zwei Breaks mit 1:4 zurückgelegen und hatte das Match noch gedreht. Schon im Viertelfinale, ebenfalls am Freitag, hatte er gegen den Serben Dusan Lajovic nach einem 2:6 3:5-Rückstand noch in drei Sätzen gewonnen.
Der Finaleinzug in Kitzbühel bringt Misolic 150 ATP-Zähler und ein Preisgeld von 47.430 Euro. Er verbessert sich in der Weltrangliste in etwa auf Platz 135. Das bedeutet, dass er ab Montag der beste Österreicher im ATP-Ranking ist. Für Bautista Agut war es der elfte ATP-Titel seiner Karriere, er kassiert einen Siegerscheck in Höhe von 81.310 Euro. Im Ranking schiebt sich der Spanier vom 20. auf den 18. Rang.
ATP-250-Turnier in Kitzbühel
(Österreich, 597.900 Euro, Sand)