Für die „Silberpfeile“, die in diesem Jahr noch ohne Sieg sind, ist es die erste Pole in diesem Jahr. „Ich bin echt aufgeregt. Absolut berauschend“, freute sich der 24-jährige Russell. „Die Rundenzeit hat sich aufgebaut. Als ich über die Linie gefahren bin und Platz eins gesehen habe, war das ein unglaubliches Gefühl.“ Es gebe aber „keine Punkte für das Qualifying“, merkte der noch sieglose Fahrer an.
„Wir waren in dieser Saison noch nicht auf der Jagd nach einem Sieg und wir wissen, wie stark unsere Konkurrenten sind“, sagte Teamchef Toto Wolff. „Die Poleposition ist also ein solides Ergebnis für uns, und wenn wir im Rennen die richtige Pace haben, würde ich nicht ausschließen, dass wir wieder vorne mitfahren und eine Chance auf den Sieg haben können.“
Erste Pole für Russell
Mit der ersten Poleposition seiner Karriere sorgte George Russell beim Qualifying in Budapest für die Sensation des Tages. Der britische Mercedes-Pilot besiegte die am Freitag so dominierenden Ferrari-Piloten. Für Red Bull Racing endete der Samstag mit einem Debakel.
Vor seiner Idealrunde wirkte Mercedes in Ungarn recht schwach. Doch Russell brachte am Samstag alles zusammen und düpierte die Konkurrenz spektakulär. Der erste Startplatz ist in Ungarn besonders viel wert, da das Überholen schwierig ist. Allerdings sind sowohl Ferrari als auch Red Bull über eine ganze Renndistanz deutlich stärker einzuschätzen. „Ich bin so froh über unsere Fortschritte. Wir werden unser Bestes geben“, sagte Russell.
Mercedes-Konkurrenz kämpft mit Problemen
Carlos Sainz lag im Ferrari 0,044 Sekunden hinter Russell, Charles Leclerc im zweiten Ferrari war 0,190 hinter dem Pole-Neuling. Der Monegasse sprach danach von „extremen Problemen mit den Reifen“, gab sich aber zuversichtlich für das Rennen. Verstappen wiederum habe bei seinem Anlauf auf die Poleposition „deutlich reduzierte Leistung“ gehabt, wie Motorsportkonsulent Helmut Marko im ORF-Interview erklärte.
Man habe eine Ahnung, was das Problem sei, und „es ist mit keiner Strafe verbunden, wenn dieses Teil gewechselt wird“, sagte er, ohne ins Detail zu gehen. „Wir werden schauen, wir kämpfen.“ Verstappen sagte, er wisse nicht genau, was passiert sei. „Ich bin aus der Box rausgefahren, und das Auto hatte keinen Antrieb, keine Leistung. Wir haben es dann nicht hinbekommen. Wir haben alles probiert, als wir auf der Strecke draußen waren“, meinte der Niederländer.
Im Rennen ist Geduld gefragt
„Es ist frustrierend, vom zehnten Platz zu starten“, fügte er hinzu. Da der enge Hungaroring nicht viele Überholmöglichkeiten biete, werde er im Rennen Geduld aufbringen müssen. Verstappens Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez schaffte es nur auf den elften Startplatz.
Das Wetter am Sonntag lässt sich nicht zweifelsfrei vorhersagen. Jeden Tag ist es in Ungarn anders. 34 Grad Sommerhitze und knallende Sonne am Freitag wurden am Samstag von 19 Grad und teils heftigen Gewittern abgelöst. Am Sonntag soll es wieder über 20 Grad warm werden und während des Rennens trocken bleiben.
Diese erneut veränderten Bedingungen stellen die Teams vor große Herausforderungen, denn darauf konnte man sich bisher nur theoretisch und nicht mit Tests auf der Strecke vorbereiten. Vor dem 13. WM-Lauf von 22 führt Verstappen in der Gesamtwertung mit 63 Punkten Vorsprung vor Leclerc.