Blick auf die Beachvolleyball-Arena in Wien
GEPA/Matic Klansek
Beachvolleyball

Nations-Cup-Premiere auf Wiener Heumarkt

Das Turnier von Veranstalter Hannes Jagerhofer geht diese Woche als neu geschaffener Nations Cup mit acht europäischen Ländern pro Geschlecht über die Bühne. Die Duelle der aus zwei Paaren formierten Nationalteams sollen in der Arena auf dem Wiener Heumarkt für Länderspielatmosphäre sorgen. Für Österreichs Damen begann das Turnier am Dienstag mit einer knappen 1:2-Niederlage gegen Italien.

Dabei entschied nach einer Niederlage und einem Sieg der Golden Set den Länderkampf. Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig unterlagen Reka Orsi Toth/Sara Breidenbach mit 13:15. Unmittelbar davor hatten sie gegen Margherita Bianchin/Claudia Scampoli noch mit 2:0 (21:13, 21:14) gewonnen und damit die Auftaktniederlage der Klinger-Schwestern ausgebügelt. Dorina Klinger und die an einem akuten Magen-Darm-Infekt erkrankte Ronja Klinger mussten sich Orsi Toth/Breidenbach mit 0:2 (17:21, 17:21) beugen.

Weitere Gegner der ÖVV-Damen sind Deutschland und Tschechien. Es wird zunächst in je zwei Viererpools gespielt, die Gruppensieger kommen direkt ins Halbfinale. Die Zweiten und Dritten treten in der Zwischenrunde an, nur die Letzten scheiden aus. Steht es in den Länderduellen nach den beiden Matches remis, wird ein Entscheidungssatz ausgetragen. Hierfür können auch Spielerwechsel vorgenommen werden. Ex-Vizeweltmeister Alexander Horst und Franziska Friedl stehen als Ersatzleute bereit.

 Katharina Schuetzenhoefer und Lena Plesiutschnig
GEPA/Matic Klansek
Schützenhöfer und Plesiutschnig feierten einen Auftaktsieg, verloren dann aber im Golden Set gegen die Italienerinnen

Das Überstehen der Gruppenphase sollte auch für Robin Seidl/Philipp Waller und Martin Ermacora/Moritz Pristauz locker machbar sein. Von ihren Pool-Gegnern sind die Niederlande am stärksten einzuschätzen. Tschechien tritt wie einzelne andere Nationen nicht in Bestbesetzung an, und Estland ist Außenseiter.

Wien im Beachvolleyball-Fieber

Wien wird in dieser Woche wieder zum Beachvolleyball-Zentrum. Beim neu geschaffenen Nations Cup spielen die acht besten Nationen des Kontinents um den ersten Team-Europameistertitel der Geschichte. Österreich hofft bei Damen und Herren auf ein Topergebnis.

„Wird eine coole Sache“

„Wir sind bereit und schon gespannt, wie weit wir mit den Kollegen kommen werden. Das Heimpublikum wird uns sicher nach vorne peitschen“, betonte Seidl bei der Eröffnungspressekonferenz am Montag. Auch Waller freute sich auf das neuartige Event. „Österreich gemeinsam mit Martin und Mo zu vertreten, das wird eine coole Sache.“

Robin Valentin Seidl und Philipp Waller beim Beachvolleyball
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Die Österreicher Robin Seidl und Philipp Waller starten topmotiviert in den Nations Cup

Nations Cup als Notlösung

Die Arena auf dem Heumarkt fasst mit 2.800 Zuschauern um 600 mehr als im Vorjahr, weil die Tribünenanordnung verändert wurde. Es gibt kostenpflichtige Tickets für die Tag- und Abendsessions. Bei den früheren Großturnieren von Jagerhofer in deutlich größeren Stadien auf der Wiener Donauinsel (2017–2019) und davor viele Jahre in Klagenfurt gab es noch fast durchwegs freien Eintritt.

Das und die Austragung von Turnieren der FIVB-Tour sind aber vorerst Geschichte. Denn Jagerhofer macht bei der vom Weltverband FIVB neuerdings zentral vermarkteten ProTour nicht mit. Deshalb und weil die EM und WM längst vergeben waren, wurde kurzerhand der neu kreierte Nations Cup übernommen.

Nächstes Jahr will man aber in größerem Ausmaß wieder auf die Donauinsel zurück wechseln, am wahrscheinlichsten mit einer erneuten EM im klassischen Modus. Davor steht aber erst einmal als „Überbrückung“, wie es beispielsweise Ex-Spieler Robert Nowotny ausdrückte, der Nations Cup auf dem Programm.