Conference League

WAC rehabilitiert sich mit Play-off-Ticket

Der Wolfsberger AC hat sich am Dienstag in der dritten Runde der Qualifikation zur Europa Conference League nicht nur für das schwache Hinspiel, sondern auch für die 1:5-Schlappe zuletzt gegen den LASK rehabilitiert. Die Kärntner setzten sich beim maltesischen Vertreter Gzira United in Ta’Qali sicher mit 4:0 (2:0) durch und zogen damit nach dem 0:0 im Hinspiel ins Play-off ein. Dort wartet nun wohl der norwegische Traditionsclub Molde.

Tai Baribo brachte die Wolfsberger vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern im MFA Centenary Stadium von Ta’Qali bereits in der zwölften Minute auf die Siegerstraße. Dominik Baumgartner gelang noch vor der Pause (33.) die Vorentscheidung. Thorsten Röcher vom Elfmeterpunkt (59.) und der eingewechselte Augustine Boakye (84.) sorgten für den Endstand. Im Gegensatz zur Nullnummer in Klagenfurt präsentierten sich die Wolfsberger gegen die Außenseiter aus Malta souverän. Die Gastgeber beendeten die Partie zudem nach zweimal Gelb-Rot mit zwei Mann weniger.

Im Play-off wartet der Sieger des Duells Molde FK gegen den ungarischen Vizemeister Kisvarda. Das Rückspiel zwischen den beiden möglichen Gegnern steht am Donnerstag (21.00 Uhr) auf dem Programm. Molde geht dabei mit den klar besseren Karten in die Partie in Ungarn, denn das Hinspiel in Norwegen endete mit einem klaren 3:0-Erfolg für die Gastgeber. Der Aufsteiger in die Gruppenphase, auf den drei Mio. Euro Startgeld warten, wird schließlich in den Play-off-Spielen am 18. bzw. 25. August ermittelt.

Boakye setzt Schlusspunkt

Der in der 75. Minute eingewechselte „Joker“ setzt mit dem vierten WAC-Treffer den Schlusspunkt.

„Sind verdient aufgestiegen“

Die Erleichterung über den letztlich sicheren Aufstieg ins Play-off war den Wolfsbergern nach der Hitzeschlacht anzusehen. „Wir haben uns den Druck selbst auferlegt, weil wir weiterkommen wollten. Im Hinspiel ist uns das noch nicht so gelungen, heute schon“, sagte Torschütze Baumgartner im ORF-Interview, „die Malteser haben sich mehr erhofft, aber wir haben das am Ende trocken heruntergespielt und sind verdient aufgestiegen“.

Für Trainer Robin Dutt war die frühe Führung der Schlüssel zum Erfolg. „Das 1:0 war für den Spielverlauf wichtig, weil sie ihre Spieltaktik ändern mussten. Dann bekommt man auch einigermaßen Räume, weil dann ist es ein einigermaßen normales Fußballspiel. Die Aufgabe war vom Kopf her nicht einfach nach dem Hinspiel, nach dem Spiel am Samstag und bei den Temperaturen. Nach dem 1:0 und dem 2:0 war es noch keine Erleichterung, aber nach den Platzverweisen war es klar – da ging es dann nur noch ums Ballhalten“, sagte der Deutsche.

Gästen gelingt erhoffter Blitzstart

Der WAC war nach drei Ligaspielen ohne Sieg, darunter der 1:5-Abfuhr am vergangenen Samstag beim LASK, bereits unter Druck gestanden. Trainer Robin Dutt setzte bei mehr als 30 Grad Celsius im Landesinneren der Mittelmeerinsel mit Youngster Thierno Ballo auf einen zusätzlichen Offensivmann – und wurde dafür belohnt. Auf den Außenbahnen agierten Michael Novak und Adis Jasic, der den beim Aufwärmen verletzten Jonathan Scherzer ersetzte.

Goalgetter Baribo wurde bereits nach 40 Sekunden bei Gzira-Torhüter Darijan Radelic-Zarkov vorstellig, an dem sich der WAC im Hinspiel in Klagenfurt die Zähne ausgebissen hatte. Maltas Ligavierter der Vorsaison nahm vor rund 500 Zuschauern das Tempo aus dem Spiel. Nach elf Minuten drang Ballo aber mit Dynamik in den Strafraum ein. Der Ball gelangte etwas glücklich zu Baribo und der Israeli, der schon in Cup und Liga getroffen hatte, schoss ein. Kurz darauf beförderte Gziras Luke Tabone eine Hereingabe von Thorsten Röcher beinahe ins eigene Tor (20.).

In der Defensive wirkte der WAC allerdings alles andere als sattelfest. Immer wieder eröffneten sich für die Malteser um Angreifer Jefferson Konterchancen. Baumgartner stellte aber auf 2:0. Der Innenverteidiger stand bei einem Schuss von Ballo nach einem Eckball knapp nicht im Abseits und traf aus der Drehung ins lange Eck. Der 26-Jährige, der eigentlich einen Sommertransfer zu Sturm Graz angestrebt hatte, bejubelte seinen ersten Europacup-Treffer.

Baumgartner erhöht auf 2:0

Der 26-jährige Bruder von ÖFB-Teamspieler Christoph Baumgartner sorgt noch vor der Pause für die Vorentscheidung

Elfmeter bricht Widerstand

Die endgültige Entscheidung folgte nach dem Seitenwechsel: Nachdem Gziras Zachary Scerri Gelb-Rot gesehen hatte (53.), brachte Gabriel Mentz im Strafraum Baribo zu Fall. Den Elfmeter verwertete Röcher sicher im rechten Eck. Der schottische Referee Nicholas Walsh blieb ein Protagonist. Weil er vor der Pause bereits so viele Karten gezückt hatte, musste er nach Seitenwechsel auch Jefferson ausschließen (66.). Jeglicher Widerstand der Malteser war danach gebrochen.

Röcher versenkt Elfmeter sicher

Der Routinier lässt sich die Chance zum 3:0 vom Elfmeterpunkt nicht entgehen.

Nachdem Nikolaos Vergos aus spitzem Winkel noch die Querlatte getroffen hatte (80.), sorgte der ebenfalls eingewechselte Augustine Boakye mit einem überlegten Abschluss von der Strafraumgrenze für den Endstand. Die Großchance auf seinen zweiten Treffer ließ der 21-Jährige aus Ghana aus (88.). Trotzdem war am elften Sieg eines ÖFB-Vertreters im zwölften Europacup-Duell mit einem Club aus Malta nicht zu rütteln. Das 0:0 von Klagenfurt blieb der bisher einzige Punkteverlust.

Europa Conference League, dritte Qualirunde, Rückspiel

Dienstag:

Gzira United – WAC 0:4 (0:2)

Ta’Qali, MFA Centenary Stadium, 500 Zuschauer, SR Walsh (SCO)

Torfolge:
0:1 Baribo (12.)
0:2 Baumgartner (33.)
0:3 Röcher (59./Elfmeter)
0:4 Boakye (84.)

Gzira: Radelic-Zarkov – Cosic, Tabone (45./Thiaguinho), Gabriel Mentz, Marcelo Dias – Riascos (70./Mendoza), Muscat (70./B. Borg), Scerri – Jefferson, Correa (45./Gauci), Kolega (70./A. Borg)

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Schifferl – Novak, Kerschbaumer (75./Boakye), Leitgeb (67./Omic), Jasic – Röcher (61./Vergos), Baribo, Ballo (45./Taferner)

Gelb-Rote Karten: Scerri (52.), Jefferson (65.)

Gelbe Karten: Dias, Gauci bzw. Schifferl, Baumgartner, Jasic

Hinspiel: 0:0 – WAC mit dem Gesamtscore von 4:0 im Play-off (18. bzw. 25. August) gegen Sieger aus Molde – Kisvarda (Hinspiel: 3:0)