Logo vom FC Barcelona im Camp Nou Stadion
GEPA/Pro Shots/Stanley Gontha
Fußball

Last-Minute-Deal lässt Barca aufatmen

Ein Last-Minute-Deal hat dem FC Barcelona am Freitag und damit einen Tag vor Beginn der neuen Saison der spanischen Liga eine dringend nötige Finanzspritze beschert. Mit dem Verkauf von 24,5 Prozent der Anteile an Barca Studios um 100 Millionen Euro wurden die Spielgenehmigungen für die Neuzugänge rund um Torjäger Robert Lewandowski gesichert.

Auf der Seite der spanischen Liga wurden Weltfußballer Lewandowski sowie die anderen teuren Neuverpflichtungen Andreas Christensen und Franck Kessie am Freitagabend als registriert aufgeführt. Sie können damit im ersten Saisonspiel am Samstagabend (21.00 Uhr) im Camp Nou gegen Rayo Vallecano auflaufen.

Nach Informationen der Fachzeitung „Mundo Deportivo“ konnten die Katalanen auch die Spielerlaubnis für Neuzugang Raphinha sichern sowie für Ousmane Dembele und Sergi Roberto, deren Verträge erneuert wurden. Nur der Fall von Jules Kounde sei noch ungeklärt.

Robert Lewandowski (Barcelona)
APA/AFP/Pau Barrena
Der Einsatz von Lewandowski zum Saisonauftakt ist dank des Last-Minute-Deals gesichert

Zuvor hatte der Club mitgeteilt, dass er in der insgesamt schon vierten Aktion dieser Art dem Unternehmen Orpheus Media 24,5 Prozent der Anteile an Barca Studios für 100 Millionen Euro verkauft habe. Mit dieser weiteren Finanzspritze schafften die Katalanen den Durchbruch. Die Liga muss zwar auf die Einhaltung der Regeln zum Fairplay achten, hatte aber nach Einschätzung spanischer Medien auch kein Interesse daran, dass Superstars auf der Tribüne landen.

Risikoreiches Spiel von Laporta und Co.

Schon zuvor hatte der 26-fache spanische Meister, der fast exakt vor einem Jahr seinen Weltstar Lionel Messi ohne Ablöse an Paris Saint-Germain verlor, Einnahmen durch Verkäufe abseits vom Transfermarkt lukriert. So wurden etwa 24,5 Prozent der Anteile am Merchandising verkauft, ebenso 25 Prozent von TV-Rechten für 25 Jahre für 517 Mio. Euro.

Präsident Joan Laporta versucht, den Schuldenberg von 1,35 Milliarden Euro offenkundig durch solche gezielten Erlöse schnell zu senken, um gleichzeitig mit Neueinkäufen um 153 Millionen Euro und den dadurch erhofften Erfolgen Einnahmen zu lukrieren – ein risikoreiches Spiel, wie man anhand der fehlenden Spielergenehmigungen sah.

Barcelona-Präsident Joan Laporta
APA/AFP/Pau Barrena
Barcelona-Präsident Laporta betreibt ein risikoreiches Spiel

Vor allem, wenn die aktuelle Transferzeit nur 20 Millionen Euro einbrachte und der sportliche Erfolg zuletzt mäßig ausfiel. In der Liga holte man zwar noch Platz zwei hinter Meister Real Madrid mit David Alaba, aber in der Champions League kam erstmals seit 21 Jahren das Aus in der Gruppenphase und nach dem Umstieg in die Europa League jenes im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Eintracht Frankfurt.

Im Frühjahr zeigte der Trend unter der Leitung von Trainer Xavi allerdings insgesamt schon nach oben, nun will man einen Gang zulegen. Goalgetter Lewandowski soll das Team mit Toren in neue Höhen schießen, dafür verstärkte man sich neben dem Polen mit Offensivmann Raphinha von Leeds United. Mittelfeldspieler Kessie kam vom AC Milan, die Defensive soll mit Kounde vom FC Sevilla und Ex-Chelsea-Mann Christensen optimiert werden.

Das Beispiel de Jong

Andere Spieler sind hingegen nur noch bedingt gewünscht: Denn was sich beim FC Barcelona derzeit abspielt, kann auch bestens am Beispiel Frenkie de Jong illustriert werden. Im Falle des Teamspielers aus den Niederlanden liefern sich beide Seiten eine Schlammschlacht. Barca ist unzufrieden mit seinen Leistungen und will ihn für möglichst viel Geld verkaufen oder das Gehalt kürzen. Der Mittelfeldspieler lehnt beides bisher ab. Fans pöbelten ihn sogar schon auf offener Straße an. Der Profi, der gegen den Willen seines Vereins bleiben möchte, werfe dem Club „Erpressung“ und eine „Verleumdungskampagne“ vor, hatten Medien unter Berufung auf de Jongs Umfeld berichtet.

La Liga, erste Runde

Freitag, 12. August:
Osasuna FC Sevilla 2:1
Samstag, 13. August:
Celta Vigo Espanyol Barcelona 2:2
Real Valladolid Villarreal 0:3
FC Barcelona Rayo Vallecano 0:0
Sonntag, 14. August:
Cadiz Real Sociedad 0:1
Valencia Girona 1:0
Almeria Real Madrid * 1:2
Montag, 15. August:
Bilbao Mallorca 0:0
Getafe Atletico Madrid 0:3
Betis Sevilla Elche 3:0
* Alaba wurde in der 74. Minute eingewechselt und traf zum 2:1 für Real