Magdalena Lobnig
GEPA/Patrick Steiner
Ruder-EM

Lobnig rutscht in Fotofinish von Podest

Die Hoffnung von Magdalena Lobnig auf eine Medaille bei den Europameisterschaften in München hat sich am Sonntag mit dem letzten Ruderschlag in Luft aufgelöst. Die Kärntner Olympiadritte wurde auf dem Weg zu Bronze im Einer von der Deutschen Alexandra Föster in einem Fotofinish abgefangen und rutschte noch vom Podest. Im leichten Einer der Männer landete Julian Schöberl auf Rang fünf.

Am Ende fehlten Lobnig nur 24 Hundertstelsekunden auf die Bronzemedaille, die sich zur Freude der Zuschauerinnen und Zuschauer an der Regattastrecke der Olympischen Spiele von 1972 die deutsche Lokalmatadorin Föster sicherte. Gold ging in überlegener Manier an die Niederländerin Karolien Florijn, Evangelia Anastasiadou aus Griechenland ruderte zu Silber.

Lobnig war nach einem starken Start lange Zeit auf Bronzekurs gelegen und griff auf den letzten 250 Metern der zwei Kilometer langen Renndistanz auch die zweitplatzierte Griechin an. Dabei verbrauchte die 32-Jährige, die heuer mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, aber zu viele „Körner“ und musste auf den letzten Zentimetern auch noch Föster passieren lassen.

Lobnig schrammt an Medaille vorbei

Die Kärntnerin musste im Einer-Bewerb auf den letzten Metern im Kampf um Bronze der Deutschen Föster den Vortritt lassen.

„Das ist natürlich extrem bitter, aber ich habe ein gutes Rennen gezeigt und kann sehr stolz sein. Einmal ist das Glück auf deiner Seite, einmal nicht – heute ist es sich knapp nicht ausgegangen. Trotzdem bin ich stolz auf meine Leistung. Aber es tut natürlich weh“, sagte eine sichtlich gezeichnete Lobnig, die auch mit der Bahneinteilung haderte, im ORF-Interview. Am Ende sei das Rennen um 20 Meter zu lange gewesen, sonst wäre es eine Medaille geworden.

„Inspirierender Kampf“

ÖRV-Nationaltrainer Robert Sens sprach trotz der knapp verpassten Medaillen von einem „inspirierenden Kampf“ Lobnigs, die heuer nach einer Knöchelverletzung viele Wochen mit allergischem Asthma zu kämpfen hatte. Dadurch hatte sie viel Trainingszeit und auch Rennteilnahmen eingebüßt.

„Man muss diese Leistungen unter den Vorbedingungen betrachten. Sie kann aus dieser Veranstaltung jedoch gestärkt und mit viel Selbstvertrauen hervorgehen und in die WM-Vorbereitung starten, denn die WM ist das große Saisonziel“, sagte Sens. Die WM findet in rund einem Monat in Tschechien statt. Lobnigs Trainer Kurt Traer ergänzte: „Sie hat super gekämpft, hat alles gegeben und für den Moment hat sie alles herausgeholt, was heute möglich war.“

Beachtliches Debüt für Schöberl

Schöberl belegte im nicht olympischen Leichtgewichts-Einer mit deutlichem Rückstand auf die Podestplätze den fünften Rang. Der Oberösterreicher hatte 21,06 Sekunden Rückstand auf den griechischen Sieger Antonios Papakonstantinou. Schöberl war im Einer angetreten, weil sein Zweierpartner Lukas Reim wegen einer Coronavirus-Erkrankung absagen musste. Valentina Cavallar/Lara Tiefenthaler kamen im LG-Doppelzweier im B-Finale an die vierte Stelle und wurden somit Gesamtzehnte.