Der österreichische Diskuswerfer Lukas Weisshaidinger
GEPA/Patrick Steiner
Leichtathletik-EM

Weißhaidinger hofft auf verregnetes Finale

Nach tagelanger Hitze in München wird das Diskus-Finale bei der Leichtathletik-EM am Freitag (20.20 Uhr, live in ORF Sport +) mit Lukas Weißhaidinger laut Prognose zur Weitenjagd im Regen werden. Das bereitet dem Oberösterreicher kein Kopfzerbrechen, er ist auf diese Bedingungen eingestellt und hofft sogar darauf. Denn der raue Ring im Olympiastadion kommt Weißhaidinger entgegen. Von einer Medaille wird nach dem zehnten WM-Platz in Eugene nicht gesprochen, angepeilt wird aber freilich eine.

In der Qualifikation hörte der Olympiadritte Weißhaidinger nach dem zweiten Versuch und 65,48 m auf, er war damit hinter Weltmeister Kristjan Ceh (SLO), dem EM-Titelverteidiger und WM-Dritten Andrius Gudzius (LTU), Olympiasieger Daniel Stahl (SWE) sowie dem WM-Zweiten Mykolas Alekna (LTU) Fünfter. Damit sind auch so ziemlich alle Favoriten auf eine EM-Medaille genannt. Den Schweden Simon Pettersson, Olympiazweiter in Tokio, kann man noch dazunehmen.

„Zwei, drei Sachen habe ich noch besser zu machen. Muss ich auch besser machen, denn den einen oder anderen Zentimeter mehr werde ich auf alle Fälle noch brauchen. Ich will nicht zu viel sagen, lieber Taten sprechen lassen“, sagte der 30-jährige Weißhaidinger. „Ich werde mich auf alle Fälle auf Regen und Kälte einstellen. Ich denke, das kann alles schwieriger machen und alles ein bisserl durchwirbeln. Aber vielleicht auch nicht. Das kann man bei den Kandidaten nie sagen.“

Der österreichische Diskuswerfer Lukas Weisshaidinger
GEPA/Patrick Steiner
Für eine Medaille muss Lukas Weißhaidinger im Vergleich zur Qualifikation eine Steigerung zeigen

Coach Högler wünscht sich, dass es „waschelt“

Trainer Gregor Högler wusste, warum in der Qualifikation mit ein paar Ausnahmen die Weiten eher mager waren. „Der Kreis ist rauer. Ich habe den lieber als den von Eugene. Wir sind Typen, die schnell werfen, da ist Grip nie verkehrt“, erklärte der Coach. Kommt dann noch Regen dazu, dann „wird das interessant“. Bei Regen müsse man bei den Schuhen umstellen und mit den Beinen aufpassen, erklärte Högler die Schwierigkeit.

Im Weißhaidinger-Lager wartet man aber bereits seit Langem auf einen Regenbewerb. „Es wäre mal spannend, einen Wettkampf zu machen, wo es so richtig waschelt. Es würde mich freuen, wenn das kommt. Das hatten wir schon lange nicht. Und München würde sich eignen“, weiß Högler. „Tokio und Eugene waren unwerfbar bei Regen. Hier geht es, aber trotzdem ist er bei Regen unangenehm. Du musst halt wissen wie“, ließ er durchblicken, dass man da auch einen Vorteil auf der eigenen Seite sehen würde.

Weißhaidingers Taktik lautet anders als bei der WM – da galt volles Risiko – langsam anzufangen. „Mit vielleicht 63, 64 m. Es ist nicht geplant, dass er die Bestweite im ersten wirft. Zuerst in den Bewerb reinkommen und dann sieht man, was zu verändern ist“, lautet die Vorgabe des Trainers. Weißhaidinger wird zahlreiche Unterstützung aus der Heimat erhalten, im neuen Fanbus, der auf dem VIP-Parkplatz stehen darf, war jeder Platz gebucht. „Das taugt ihm voll. Luki ist ein Werfer für Leute, er braucht Familie, Leute, die ihn mögen.“