Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Tennis Australia/Mark Peterson
Tennis

Thiem müht sich zu Comebacksieg

Dominic Thiem hat sich am Montag in der ersten Runde des ATP-250-Turniers in Winston-Salem nach hartem Kampf und Abwehr zweier Matchbälle gegen den US-Amerikaner Jeffrey John Wolf mit 6:7 (5/7) 7:5 7:6 (8/6) durchgesetzt. Nächster Gegner des Niederösterreichers bei dem Vorbereitungsturnier auf die US Open ist schon in der Nacht auf Mittwoch der topgesetzte Bulgare Grigor Dimitrow.

Thiem hatte eine Atemwegsinfektion zuletzt eine Woche lang außer Gefecht gesetzt, seinen Start beim Masters in Cincinnati musste er deshalb absagen. Gegen Wolf hatte der 28-Jährige dann einen langen Arbeitstag, denn neben dem knappen Ergebnis verlängerte auch eine rund 105-minütigen Regenunterbrechung die Partie, die erst um 23.30 Uhr Ortszeit bei 3:2 für Thiem im dritten Satz fortgesetzt werden konnte. Im entscheidenden Tiebreak wehrte der Niederösterreicher bei 4/6 dann zwei Matchbälle ab.

Für Thiem war es der erste Auftritt seit dem Kitzbühel-Viertelfinale Ende Juli bzw. der erste bei einem Turnier auf Hartplatz seit Mitte März 2021 in Dubai. Thiem hatte gegen die aktuelle Nummer 87 im ATP-Ranking noch nie gespielt. Zuletzt hatte Wolf mit dem Viertelfinal-Einzug in Washington (ATP-500) überrascht und auf dem Weg dorthin u. a. Denis Shapovalov (CAN) und Holger Rune (DEN) geschlagen. Auch gegen Thiem war er nahe am Sieg dran.

Thiem siegt auch auf Hartplatz wieder

Das Hartplatz-Comeback von Dominic Thiem auf der ATP-Tour ist geglückt. Der Niederösterreicher hat beim Sieg in Winston-Salem allerdings viel Mühe und muss gegen den US-Amerikaner J. J. Wolf sogar zwei Matchbälle abwehren.

„Netter Tiebreak zum Zuschauen“

„Ich bin so glücklich, dass ich das erste Match auf Hartplatz nach einer langen Zeit gewonnen habe“, sagte Thiem noch auf dem Platz und bedankte sich beim Publikum, das so lange geblieben war. „Aber ich denke, es war ein netter Tiebreak zum Zuschauen“, bezog er sich auf das Finish. „Heute war das Glück auf meiner Seite. In Kitzbühel vor ein paar Wochen war es sehr ähnlich, da war auch eine Regenunterbrechung im dritten Satz, und da ging es für den anderen Spieler aus.“

Gegen Wolf wirkte er zunächst etwas eingerostet und ließ im Auftaktgame eine Breakchance ungenutzt, ehe er zum 1:3 selbst das Service abgeben musste. Nach dem 1:4 steigerte sich Thiem aber und holte das Rebreak und dann das 4:4. Der Satz ging ins Tiebreak, dort geriet Thiem rasch mit 1/5 in Rückstand, bei 3/6 wehrte er noch zwei Satzbälle ab, ehe Wolf den dritten zum 7/5 nach 62 Minuten nutzte.

Breaks auf beiden Seiten

Im zweiten Durchgang gelang Thiem das erste Break zum 5:3, doch er musste postwendend das Rebreak zur Kenntnis nehmen. Thiem, der in dieser Phase auch seine Schuhe wechselte, blieb aber dran und nach 1:59 Stunden schaffte er mit einem Zu-null-Break zum 7:5 den Satzgleichstand. Nach den ersten drei Games des dritten Satzes wechselte Thiem, der auf Hartplatz in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit dem Schuhwerk bzw. Blasen hatte, erneut die Schuhe. Beim Stand von 3:2, 0:15 (Aufschlag Wolf) musste das Match nach zweieinhalbstündiger Spielzeit wegen plötzlichen Regens unterbrochen werden.

Rund 1:45 Stunden später kehrten die Spieler doch noch auf den Platz zurück. Thiem gelang zwar sofort das Break zum 4:2, doch er gab nach einem sehr fehlerhaften Game sein Service gleich wieder ab. Das Match ging erneut ins Tiebreak, das sehr dramatisch verlief: Thiem startete stark und führte schon 4/1, doch in der Folge machte Wolf fünf Punkte en suite zum 6/4 und hatte zwei Matchbälle. Diese wehrte Thiem aber mit starkem Tennis ab und nutzte seinerseits seine erste Chance zum Aufstieg in die zweite Runde.

Vorfreude auf Dimitrow-Match

Dort wartet Dimitrow auf ihn. Gegen den wie der Niederösterreicher mit einer Wildcard ausgestatteten Weltranglisten-18. hat Thiem eine 2:4-Bilanz. Die vergangenen drei Partien hat Thiem verloren, zuletzt im Australian-Open-Achtelfinale 2021.

„Es ist für mich eine Supersache, dass ich mir die Chance gegeben habe, gegen Grigor zu spielen. Er ist Top 20 zurzeit, einer der größten Namen im letzten Jahrzehnt im Tennis. Es macht immer Riesenspaß, gegen ihn zu spielen. Ich freue mich, es wird hoffentlich ein Supermatch.“

ATP-250-Turnier in Winston-Salem

(USA, 823.420 Dollar, Hartplatz)

Zweitrundentableau:
Dominic Thiem (AUT) Grigor Dimitrow (BUL/1) 0:6 4:2 ret.
Jack Draper (GBR/13) Fabio Fognini (ITA) 6:2 4:6 6:1
Ilja Iwaschka (RUS/11) Peter Gojowczyk (GER) 6:4 6:2
Marc-Andrea Hüsler (SUI) Mikael Ymer (SWE) 6:4 6:4
Jason Kubler (AUS) Kwon Soon-Woo (KOR) 7:5 6:2
Laslo Djere (SRB) Joao Sousa (POR/16) 4:6 6:3 7:6 (7/5)
Steve Johnson (USA) Pedro Martinez (ESP/12) 7:6 (7/2) 6:2
Richard Gasquet (FRA) Lorenzo Musetti (ITA/5) 7:6 (7/5) 4:6 6:1
Albert Ramos-Vinolas (ESP/8) John Millman (AUS) 6:4 6:4
Adrian Mannarino (FRA) Emil Ruusuvuori (FIN/9) 6:4 6:1
Lorenzo Sonego (ITA/14) Alejandro Tabilo (CHI) 7:5 6:1
Maxime Cressy (USA/4) James Duckworth (AUS) 6:3 6:3
Thiago Monteiro (BRA) Nikolos Basilaschwili (GEO/6) 6:4 6:1
Benjamin Bonzi (FRA/10) Kyle Edmund (GBR) 6:4 7:6 (7/5)
Jaume Munar (ESP/15) Tseng Chun-Hsin (TPE) 6:3 6:4
Botic van de Zandschulp (NED/2) Tallon Griekspoor (NED) 7:6 (7/5) 6:3
Erstrundentableau:
Grigor Dimitrow (BUL/1) Freilos
Dominic Thiem (AUT) Jeffrey John Wolf (USA) 6:7 (5/7) 7:5 7:6 (8/6)
Fabio Fognini (ITA) Dusan Lajovic (SRB) 7:5 7:5
Jack Draper (GBR/13) Freilos
Ilja Iwaschka (RUS/11) Freilos
Peter Gojowczyk (GER) Jiri Lehecka (CZE) 6:4 6:3
Mikael Ymer (SWE) Federico Coria (ARG) 6:2 6:3
Marc-Andrea Hüsler (SUI) Freilos
Jason Kubler (AUS) Freilos
Kwon Soon-Woo (KOR) Daniel Altmaier (GER) 6:1 6:4
Laslo Djere (SRB) David Goffin (BEL) 6:3 3:6 6:3
Joao Sousa (POR/16) Freilos
Pedro Martinez (ESP/12) Freilos
Steve Johnson (USA) Emilio Nava (USA) 6:3 6:2
Richard Gasquet (FRA) Kamil Majchrzak (POL) 6:7 (5/7) 6:2 1:0 ret.
Lorenzo Musetti (ITA/5) Freilos
Albert Ramos-Vinolas (ESP/8) Freilos
John Millman (AUS) Hugo Gaston (FRA) 6:2 6:3
Adrian Mannarino (FRA) Christopher O'Connell (AUS) 7:6 (7/4) 6:7 (3/7) 7:6 (7/3)
Emil Ruusuvuori (FIN/9) Freilos
Lorenzo Sonego (ITA/14) Freilos
Alejandro Tabilo (CHI) Shintaro Mochizuki (JPN) 4:6 6:2 6:4
James Duckworth (AUS) Thanasi Kokkinakis (AUS) 4:6 6:3 7:6 (7/5)
Maxime Cressy (USA/4) Freilos
Nikolos Basilaschwili (GEO/6) Freilos
Thiago Monteiro (BRA) Denis Kudla (USA) 7:6 (7/1) 7:5
Kyle Edmund (GBR) Michail Pervolarakis (GRE) 6:2 7:5
Benjamin Bonzi (FRA/10) Freilos
Jaume Munar (ESP/15) Freilos
Tseng Chun-Hsin (TPE) Marton Fucsovics (HUN) 6:1 1:6 6:3
Tallon Griekspoor (NED) Taro Daniel (JPN) 7:6 (7/3) 6:3
Botic van de Zandschulp (NED/2) Freilos