McLaren-Pilot Daniel Ricciardo
APA/AFP/Getty Images North America/Chris Graythen
Formel 1

Ricciardo und McLaren ziehen Schlussstrich

Daniel Ricciardo und McLaren haben nach zwei gemeinsamen Jahren in der Formel 1 einen Schlussstrich unter ihre Zusammenarbeit gesetzt. Wie der 33-jährige Australier und der Traditionsrennstall am Mittwoch mitteilten, habe man sich auf eine vorzeitige Auflösung des Ende 2023 auslaufenden Vertrages geeinigt. Als Nachfolger soll laut Medienberichten Ricciardos Landsmann Oscar Piastri in den Startlöchern stehen.

Ricciardo stand bei McLaren auf dem Abstellgleis, da der 33-Jährige nach Ansicht des Rennstalls vieles schuldig geblieben war. „Ich glaube, dass ich immer noch in die Formel 1 gehöre und es schaffen kann“, sagte Ricciardo vor Kurzem. Ob und wie er das in der kommenden Saison beweisen kann, ist nun aber offen. „Ich könnte wahrscheinlich weitermachen“, betonte Ricciardo noch vor der offiziellen Mitteilung über das Ende der Zusammenarbeit, doch gebe es „noch ein paar Dinge“ zu klären.

Ricciardos Ende bei McLaren könnte vor dem GP von Belgien in Spa-Francorchamps am Wochenende jedenfalls Schwung in das Transferkarussell bringen. Vor der Sommerpause hatte Aston Martin nach der Rücktrittsankündigung von Sebastian Vettel den Spanier Fernando Alonso als dessen Nachfolger präsentiert. Daraufhin erklärte Alpine, dass Piastri nächstes Jahr das Cockpit von Alonso bekomme, hatte das wohl aber nicht mit dem 21-Jährigen abgeklärt. Der verkündete daraufhin, dass er nicht für Alpine fahren werde – stattdessen wird Piastri mit McLaren in Verbindung gebracht.

Ricciardo verlässt McLaren

Daniel Ricciardo und McLaren haben nach zwei gemeinsamen Jahren einen Schlussstrich unter ihre Zusammenarbeit gesetzt. Wie der 33-jährige Australier und der Traditionsrennstall mitteilten, habe man sich auf eine vorzeitige Auflösung des Ende 2023 auslaufenden Vertrages geeinigt.

Ricciardo im Schatten von Norris

Während Lando Norris dort fest im Sattel sitzt, räumte der Rennstall nun für die kommende Saison ein Cockpit frei und einigte sich mit Ricciardo auf ein vorzeitiges Ende. Der Gewinner von acht Formel-1-Rennen lieferte bisher nicht das ab, was man sich vor zwei Jahren von ihm erhofft hatte. Nach seinem Sieg im Vorjahr in Monza kratzte Ricciardo nur noch einmal als Vierter am Podium (Sotschi 2021). In dieser Saison war er nie besser als Sechster bei seinem Heimrennen in Melbourne, er steht klar im Schatten des Briten Norris.

Oscar Piastri (Alpine)
Reuters/Nacho Doce
Piastri könnte kommende Saison Ricciardo bei McLaren ersetzen

Zu Beginn seiner Karriere bei Red Bull hatte Ricciardo mit seinem brutalen Speed den Eindruck erweckt, in Zukunft um Titel mitfahren zu können. „Der hat bei uns Vettel dominiert und mit (Max, Anm.) Verstappen mitgehalten, aber ein Team kann er offenbar nicht anführen“, urteilte Red-Bull-Berater Helmut Marko über den Australier. „Sein Grundspeed ist vergleichbar mit dem von Max, aber es fehlt die allerletzte Konsequenz.“

Zukunft ungeklärt

Über die Details der Vertragsauflösung wurde nichts bekannt. Laut dem australischen Portal speedcafe.com verlangte Ricciardo zunächst nicht unbescheidene 21 Millionen US-Dollar (21,1 Mio. Euro) für ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit. Das würde ihm erlauben, bei anderen Teams Nägel mit Köpfen zu machen. Der Abschied sei „ganz sicher bittersüß“, sagte Ricciardo in einem Video. Das Team habe sich aber „entschieden, eine Änderung für das nächste Jahr vorzunehmen“.

Eine Rückkehr zu Alpine scheint ebenso wenig ausgeschlossen wie ein Wechsel zu Alfa Romeo oder Haas. Ricciardo gibt sich zumindest nach außen unbeeindruckt von der Zukunftsfrage. Auf seinem Instagram-Profil postete er Eindrücke vom Urlaub in Kalifornien mit seiner Freundin Heidi Berger. Die 25-Jährige ist Tochter von Österreichs bis dato letztem Grand-Prix-Gewinner Gerhard Berger und angehende Schauspielerin.