Mario Leitgeb (WAC)
APA/Gert Eggenberger
Conference League

„Ernüchternde“ Situation für WAC

Der völlig verpatzte Saisonstart des Wolfsberger AC ist spätestens seit Donnerstag amtlich. Das 0:4 gegen Molde vor heimischer Kulisse ließ nicht nur die Träume von der Conference League platzen, sondern warf auch im Hinblick auf die weitere Saison Fragen auf. „Sehr ernüchternd. Es ist für uns momentan keine einfache Situation“, sagte WAC-Trainer Robin Dutt über das sang- und klanglose Aus.

Sechs internationale Partien und knapp drei Millionen Euro Aufstiegsprämie ließ der WAC im von Dutt zum „Spiel des Jahres“ erklärten Duell mit dem aktuellen Ersten der norwegischen Meisterschaft liegen. „Das Aus ist eine große Enttäuschung. Mir, den Spielern und dem Verein hätte die Gruppenphase unglaublich viel bedeutet“, sagte Dutt. „Wir müssen neidlos anerkennen, dass die klar bessere Mannschaft gewonnen hat. Sie hat die Zügel von Anfang an in der Hand gehabt.“

Der Abend begann für die Hausherren, die sich mit dem 1:0-Auswärtssieg eine Woche davor eigentlich eine gute Ausgangsposition erarbeitet hatten, denkbar schlecht. „Das 1:0 hätte nicht so früh fallen dürfen“, sagte Dutt, der sich über das abgefälschte 0:1 durch Emil Breivik in der sechsten Minute ärgerte – noch dazu aus für den Deutschen „klarer Abseitsposition“. Seine Mannschaft tat sich in der Folge in der Offensive schwer und hatte nur wenige Möglichkeiten. „Unterm Strich haben wir zwar gekämpft, aber Torchancen waren schon relativ wenig. Der Gegner war am Ball deutlich abgeklärter als wir.“

WAC geht in Molde unter

Für den WAC ist der Traum von einer weiteren Saison im europäischen Fußball am Donnerstag geplatzt. Die Enttäuschung nach der empfindlichen 0:4-Heimniederlage gegen Molde war den Spielern ins Gesicht geschrieben.

Zu viele Schnitzer in der Abwehr

Und er durfte sich beim zweiten und dritten Treffer durch Sivert Mannsverk (34.) und Ola Brynhildsen (72.) nicht zuletzt auch für inkonsequentes Rückzugs- bzw. Defensivverhalten bedanken. Der im Hinspiel so starke Goalie Hendrik Bonmann servierte den Ball beim 0:3 zudem dem Torschützen.

Dutt warb um Verständnis für die defensive Probleme. Schließlich fehlte Kapitän und Abwehrchef Dominik Baumgartner verletzt, auch die Absenz des vor zwei Wochen nach Cremona abgewanderten Luka Lochoshvili war zu bemerken. „Das darf man nicht vergessen“, sagte Dutt. „Die Jungs in der letzten Linie haben sich reingehaut, aber gegen so einen Gegner werden uns defensiv dann schon das eine oder andere Mal die Grenzen aufgezeigt.“

Molde sei eben auch ein starker Kontrahent gewesen. „Man hat den Eindruck gehabt, dass wir in Drucksituationen zu viele technische Fehler etwa bei der Ballannahme hatten. Der Gegner hat hingegen immer eine Lösung gefunden. Spieler wie David Fofana oder Magnus Wolff Eikrem waren vom Ball nicht zu trennen“, beschrieb Dutt den Unterschied.

Zurück in den Ligaalltag

Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle verschafft den „Wölfen“ keinen Trost. Mit zwei Punkten aus fünf Partien ist man Letzter. Am Sonntag wartet das Auswärtsspiel bei der WSG Tirol. „Zum Glück haben wir nun zwei Tage Zeit, um uns auf Tirol vorzubereiten“, sagte Dutt. „Ich werde versuchen, die Jungs wieder aufzubauen und zu pushen. Die Saison ist lang, wir haben in der Liga auch noch gehörig etwas aufzuholen.“