Audi-Formel-1-Konzeptauto
Reuters/Stephane Mahe
Formel 1

Audi kündigt Einstieg für 2026 an

Audi steigt mit Beginn der Saison 2026 als Motorenlieferant in die Formel 1 ein. Die Volkswagen-Tochter gab am Freitag vor dem Grand Prix von Belgien ihr Engagement in der Königsklasse des Motorsports bekannt. Den Chassispartner für seine Pläne will Audi bis Jahresende bekanntgeben.

„Ich bin sehr erfreut, hier zu sein für diesen wirklich sehr speziellen Moment“, sagte Audi-Chef Markus Duesmann bei einer Pressekonferenz in Spa-Francorchamps zusammen mit den Bossen der Rennserie. „Motorsport war immer in der DNA von Audi“, sagte der Deutsche. „Wir möchten diese Erfolgsstory in der Formel 1 fortsetzen. Wir denken, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, da die Formel 1 ein neues Reglement bekommt.“ Audi war beziehungsweise ist bisher im Langstreckensport, in der DTM und bei der Rallye Dakar am Start.

Formel-1-Präsident Stefano Domenicali sprach von einem „großartigen Tag für den Sport“. Der Italiener sagte: „Das ist ein herausragender Moment für unseren Sport, der unsere große Stärke als kontinuierlich wachsende globale Plattform zeigt. Es ist auch eine große Anerkennung, dass unser Weg zu nachhaltig betriebenen Hybridmotoren ab 2026 eine Zukunftslösung für den Automobilsektor ist.“ Der Präsident des Internationalen Automobilverbands (FIA), Mohammed bin Sulakem, sagte: „Es ist ein Meilenstein.“

Audi kündigt Einstieg für 2026 an

Audi steigt mit Beginn der Saison 2026 als Motorenlieferant in die Formel 1 ein. Die Volkswagen-Tochter gab am Freitag vor dem Grand Prix von Belgien ihr Engagement in der Königsklasse des Motorsports bekannt.

„Ein komplett neues Team“

In weniger als vier Jahren werde Audi auf dem Grid stehen, das sei gar nicht so lang, sagte Duesmann. Den Partner für seine Pläne nannte er noch nicht. Erwartet wird ein Einstieg beim Schweizer Rennstall Sauber, der aktuell als Alfa-Romeo-Team in der Motorsportsönigsklasse unterwegs ist. Jedenfalls wurde gleich einmal eine wohl nicht ganz ernst gemeinte Stellenanzeige geschaltet. „Fahrer gesucht, Lebenslauf einschicken“, twitterte Audi kurz nach der Bekanntgabe des Einstiegs.

Die Entscheidung, mit welchem Team man 2026 an den Start geht, werde Audi bis Jahresende kommunizieren, sagte Duesmann und fügte an: „Wir haben mit einigen gesprochen.“ Abhängig von dem künftigen Partner werde das Engagement mehr oder weniger über den Status den Motorlieferanten hinausgehen. „Wir werden ein komplett neues Team aufsetzen“, sagte Duesmann.

Kurz nach der Veröffentlichung der Audi-Pläne gab Alfa Romeo bekannt, die Partnerschaft mit Sauber nach der nächsten Saison beenden zu wollen. Es wird erwartet, dass Audi dafür in Kürze die Mehrheit der Anteile beim Schweizer Rennstall übernimmt. Alfa Romeo hatte 2018 seine Zusammenarbeit mit Sauber begonnen und erst vor wenigen Wochen um ein weiteres Jahr verlängert. Seine Motoren bezieht der Rennstall allerdings von Ferrari. Ob das auch über das Ende der Partnerschaft mit Alfa Romeo hinaus bis 2025 so bleibt, ist vorerst offen.

„Eindeutige Nachhaltigkeitsziele“

Ab 2026 sollen die Hybridmotoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur künftigen Ausrichtung der Autobranche. „Mit dem neuen Reglement ist für uns genau jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg. Denn die Formel 1 und Audi verfolgen beide eindeutige Nachhaltigkeitsziele“, sagte Duesmann.

Mit der Transformation zur Elektromobilität lässt sich das Projekt Formel 1 auch intern verkaufen. „Wir haben die Zusage bekommen, dass wir mit Formel 1 mehr Geld nach Wolfsburg bekommen als ohne Formel 1“, hatte der scheidende VW-Chef Herbert Diess gesagt. Anfang April hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Konzernmutter Volkswagen grünes Licht gegeben, dass Audi und auch Porsche „für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1“ planen können. Dennoch ist das Engagement intern umstritten, vor allem die Pläne für einen Start mit zwei Konzerntöchtern. Porsche könnte ein Bündnis mit dem Red-Bull-Team schließen.

Audi wird seine Power Unit in Neuburg an der Donau nahe dem Hauptquartier in Ingolstadt produzieren. Adam Baker, der unter anderem einst für die FIA tätig war, wird der Chefverantwortliche des Formel-1-Projekts sein. Mit sofortigem Erfolg rechnen die Bayern nicht. „Innerhalb von drei Jahren sollten wir sehr wettbewerbsfähig sein“, sagte Duesmann.