Mountainbikerin Valentina Höll
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Mountainbike-WM

Höll schreibt mit Downhill-Gold Geschichte

Valentina Höll hat am Samstag bei der Mountainbike-WM in Les Gets überraschend die Goldmedaille im Downhill gewonnen. Die Salzburgerin, die in der aktuellen Weltcup-Gesamtwertung an zweiter Stelle liegt, setzte sich 0,906 Sekunden vor der Deutschen Nina Hoffmann und 3,447 vor der Französin Myriam Nicole durch. Bei den Männern wurde David Trummer 15.

Die Schweizer Spitzenathletin und Weltcup-Gesamtführende Camille Balanche trat nach einem Schlüsselbeinbruch an und landete nur auf Rang vier. Balanche verlor 4,205 Sekunden auf Höll, die sich als erste Österreicherin den WM-Titel im Downhill sicherte und damit heimische Radsportgeschichte schrieb.

Die 20-jährige Höll sagte, sie habe keine Ahnung, was da passiert sei. „Ich habe mir gesagt, das wird kein Siegeslauf, eine Medaille wäre super. Dass ich gewinne, habe ich mir nie gedacht“, sagte die Saalbacherin. „Ich war der Underdog, die Qualifikation war nicht gut. Ich kann es echt noch nicht glauben.“

Höll holt Downhill-WM-Titel

Valentina Höll hat bei der Mountainbike-WM Gold im Downhill-Bewerb geholt.

„Voll fokussiert“ im Starthaus

Für Höll verlief die Trainingswoche in den französischen Alpen alles andere als wunschgemäß. „Ich habe so mit der Strecke gekämpft diese Woche. In der Qualifikation lag ich acht Sekunden zurück, bekam einfach nicht den Speed. Gestern bin ich im Training auf das Steißbein gestürzt, der Hintern tut noch richtig weh, aber irgendwie hat es trotzdem geklappt“, meinte sie. „Am Start hatte ich mir nicht zugetraut, dass ich das schaffe. Erst als ich im Starthaus drinnen war, die letzten zehn Sekunden anstanden vor dem Start, war ich voll fokussiert, bin sauber gefahren und jetzt mit 20 Weltmeisterin.“

Höll hat bereits einige Erfolge auf ihr Konto gebucht, sie gewann zweimal den Juniorinnen-WM-Titel und im Vorjahr den Gesamtweltcup im Downhill. In der Eliteklasse hatte sie bei den Weltmeisterschaften 2020 Pech, als sie sich beim Einfahren als Trainingsschnellste in Saalfelden-Leogang verletzte und nicht antreten konnte. 2021 in Val Di Sole in Italien landete sie nach mehreren Stürzen auf Platz zwölf.

Im Downhill-Männer-Bewerb vor Tausenden Zuschauern gab es einen französischen Dreifachsieg, Loic Bruni blieb bei seinem bereits fünften WM-Titel 2,581 Sek. vor Amaury Pierron und 3,386 vor Loris Vergier. Bester Österreicher wurde Trummer als 15. (+6,888), Andreas Kolb landete auf Rang 22 (+8,988).

Cross-Country am Schlusstag

Die Schlussbewerbe am Sonntag stehen im Zeichen des Cross-Country, wo die Rennen der U23- und der Eliteklassen auf dem Programm stehen. Mona Mitterwallner, für die der EM-Auftritt in München nach einer Erkrankung nicht nach Wunsch gelaufen ist (16.), hofft auf eine Topplatzierung im Elitebewerb.

Laura Stigger geht unter schwierigen Voraussetzungen an den Start des U23-Cross-Country-Bewerbs. Die Vizeweltmeisterin des Vorjahres hatte in den letzten Wochen mit einem hartnäckigen Infekt zu kämpfen, der eine wochenlange Trainingspause mit sich zog. Den „Kaltstart“ beim Swiss Bike Cup in Basel musste sie am vergangenen Sonntag mit Kopfschmerzen abbrechen.