Fans von Max Verstappen in Zandvoort
Reuters/Piroschka Van De Wouw
Formel 1

Aufmarsch der Verstappen-Fans

Nach der beeindruckenden Vorstellung in Spa-Francorchamps geht Max Verstappen mit viel Rückenwind in seinen Heim-Grand-Prix. Am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) steht in Zandvoort das 15. von 22 Saisonrennen auf dem Programm. Klarer Anwärter auf den Sieg ist der 24-jährige Niederländer, der nicht nur auf den Aufmarsch seiner „Orange-Army“ zählen kann, sondern mit dem Red Bull auch das beste Auto zur Verfügung hat. Der Ausnahmezustand ist garantiert. „Es wird ziemlich verrückt“, ist sich Verstappen sicher.

Dieses Jahr wird das Rennen um ein Drittel mehr Zuschauer haben. Nachdem aufgrund von CoV-Auflagen 2021 „nur“ 72.000 Fans kamen, werden diesmal mehr als 100.000 erwartet. Die Veranstalter reagierten mit fünf Bühnen. Die Begeisterung kommt jedenfalls nicht von ungefähr, ist der regierende Weltmeister in den Dünen von Zandvoort doch der Vorjahressieger und mit bisher neun Siegen der Dominator dieser Saison. Das brachte dem Niederländer in der WM-Wertung einen Vorsprung von 93 Punkten auf seinen Teamkollegen Sergio Perez ein. Ferrari-Pilot Charles Leclerc liegt 98 Zähler zurück.

Dass es wie in Spielberg zu homophoben und sexistischen Beleidigungen kommen wird, glaubt Streckenchef Jan Lammers nicht. „Ich denke, dieses Jahr werden wir beweisen, dass Österreich ein Vorfall war, der nur von einzelnen Personen ausgelöst wurde. Es waren vielleicht nur ein paar Dutzend Leute, die bisschen über die Stränge geschlagen haben“, sagte Lammers zu „Autosport“. Oranje-Fans seien „normalerweise für ihren Sinn für Humor bekannt. Sie nehmen sich selbst nicht allzu ernst und machen eine Menge Spaß. Ich glaube also, dass sich die Orange-Army von ihrer besten Seite zeigen wird.“

Verstappen sorgt für Eurphorie

Der WM-Führende Max Verstappen sorgt in seiner Heimat an diesem Wochenende für einen sportlichen Ausnahmezustand. Im niederländischen Zandvoort werden an den drei Tagen über 300.000 Fans in Orange erwartet.

Verstappen erwartet „Ferrari stark“

Der Saisonverlauf ließ die Begeisterung um Verstappen noch einmal in neue Dimensionen vordringen. Entsprechend viel Druck lastet auf den Schultern des Weltmeisters. Dass er damit fertig werden kann, bewies er letztes Jahr, als er mit 20 Sekunden Vorsprung auf Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gewinnen konnte. „Ich bin mir sicher, dass wir viele Fans in Orange sehen werden, ich freue mich aufs Wochenende. Leider bringen die Fans keine bessere Rundenzeit, aber es ist immer schön, wenn man sieht, wie sie eine gute Zeit haben“, sagte Verstappen.

Max Verstappen fährt an Fantribüne vorbei
GEPA/Manfred Binder
Die „Orange-Army“ wird Max Verstappen bei den Tagen in Zandvoort wieder stimmgewaltig begleiten

Eine Spazierfahrt erwartet Verstappen trotz seines Heimvorteils aber nicht. Nach der Schmach von Spa ist Ferrari auf Wiedergutmachung aus. Der Küstenkurs, der jede Menge Abtrieb verlangt, sollte den Autos der „Scuderia“ liegen. Das weiß auch der Weltmeister. „Ich erwarte Ferrari stark. Hier haben wir eine ganz andere Streckencharakteristik. Wenn wir die Abstimmung des Fahrzeugs gut hinbekommen, dann sollten wir schnell sein. Aber wie schnell wir im Vergleich zu den anderen sein werden, wissen wir noch nicht“, sagte Verstappen.

Große Ehre schon vor dem Rennen

Eine große Ehre wurde Verstappen bereits vor dem Rennen in Zandvoort, das 2021 nach 36 Jahren sein Comeback in der Königsklasse gefeiert hatte, zuteil. Der 24-Jährige wurde im Vorfeld mit dem Orden von Oranien-Nassau ausgezeichnet. „Die Ernennung zum Offizier des Ordens von Oranien-Nassau ist ein unglaublich stolzer Moment für mich und kam für mich so früh in meiner Karriere sehr unerwartet“, erklärte der Niederländer voller Stolz.

„Ich möchte mich bei meiner Familie und meinen Lieben bedanken, aber auch bei Red Bull, die für mich wie eine zweite Familie sind. Wir haben dies gemeinsam erreicht und teilen dieselben Überzeugungen und Werte, was mir sehr wichtig ist. Ohne euch hätte ich das nicht geschafft“, schrieb Verstappen und richtete der Konkurrenz gleich auch eine Kampfansage aus. „Obwohl ich sehr stolz auf das bin, was wir bereits erreicht haben, ist dies erst der Anfang. Ich kann euch versichern, dass wir noch viele Jahre lang nach mehr streben werden.“