Julian Klaus Wießmeier (Ried) und Rene Renner (LASK)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

LASK-Lauf soll auch im Derby nicht enden

Fünf Pflichtspiele in Folge gewonnen, darunter vier in der Admiral Bundesliga: Der LASK ist zu Saisonbeginn so richtig im Siegesrausch. Im oberösterreichischen Derby gegen die SV Guntamatic Ried wollen die Linzer am Sonntag (17.00 Uhr) den positiven Trend fortsetzen und damit auch weiter Tabellenführer sein. Die Innviertler, die als Elfter punktegleich mit Schlusslicht Cashpoint SCR Altach liegen, brauchen hingegen dringend Zählbares.

„Für viele Menschen ist ein Derby sehr wichtig, auch wenn es nur um drei Punkte geht. Das sind immer solche Spiele, wo man im Vorfeld nicht sagen kann, wie sie ausgehen werden, wobei wir das absolute Ziel haben zu gewinnen“, sagte LASK-Trainer Dietmar Kühbauer. Die Tabellensituation spiele in einem Derby keine Rolle. „Es geht einfach um Emotionen, Leidenschaft, mögliches Spielglück, die Tabelle lassen wir da komplett außen vor“, verlautete der Burgenländer.

Sein Team befindet sich vor dem Duell in der mit gut 6.000 Zuschauern ausverkauften Raiffeisen Arena in Pasching klar in der Favoritenrolle. „Ried hat eigentlich nichts zu verlieren, kann gegen den Tabellenführer nur gewinnen. Wir haben als Tabellenführer viel zu verlieren, trotzdem können wir mit dem Druck umgehen“, sagte Kühbauer.

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

LASK – Ried

Pasching, Raiffeisen Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Stojkovic, Kecskes, Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Goiginger, Zulj, Nakamura – Ljubicic

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Ziegl – Weberbauer, Martin, Michael, Wießmeier – Nutz, Monschein, Pomer

Cupfleißaufgabe als Warnung

Beinahe hätte seine Mannschaft in der zweiten Runde des ÖFB-Cups einen Bauchfleck hingelegt, in der Verlängerung wurde Drittligist Imst am Mittwoch aber doch noch mit 4:1 bezwungen. „Im Endeffekt zählt nur das Weiterkommen. Ich war nicht zu 100 Prozent zufrieden, aber das Spiel ist schon vergessen“, sagte Kühbauer. Die Innviertler setzten sich bei Hertha Wels nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:2 durch. Ein seltenes Erfolgserlebnis in dieser Saison.

Rieder sind voll motiviert

„Bei diesem Spiel braucht man keinen zusätzlich motivieren. Jeder Spieler und jeder Betreuer weiß, welche Bedeutung das Spiel für den Verein und für die Fans hat“, sagte Ried-Trainer Christian Heinle. Die Vorzeichen sind für ihn nicht die besten, da noch immer nicht alle Kicker topfit sind. „Wir werden aber alles tun, um das Bestmögliche zu bieten. Der LASK hat eine sehr große Qualität sowohl in der Tiefe als auch in der Breite. Es wird von uns eine Mannschaft am Feld stehen, die um jeden Ball raufen wird“, versicherte Heinle.

Der LASK konnte drei der jüngsten sechs OÖ-Duelle für sich entscheiden. Aufgrund der in den letzten Jahren gehäuften „Geisterspiele“ gelangen diese aber jeweils ohne Publikum. „Es wird Zeit, dass wir auch wieder einmal ein Derby vor Zuschauern gewinnen“, sagte Mittelfeldspieler Peter Michorl und gab damit die Marschroute vor.

Rapid im „Krisenduell“ in Altach gefordert

Rapid und Altach hätten sich den Saisonstart wohl anders vorgestellt. Sowohl der Tabellenfünfte aus Wien als auch das Schlusslicht aus Vorarlberg verspüren daher vor dem direkten Duell am Sonntag (14.30 Uhr) in der Cashpoint Arena sehr viel Druck. Die Hütteldorfer hoffen, dass der Cupsieg gegen Regionalligisten Allerheiligen am Donnerstag ein „Turnaround“ war, haben allerdings in Altach seit November 2019 (3:0) nicht mehr gewinnen können.

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer wollte dem keine große Bedeutung schenken. Die sieglose Serie passierte vor seiner Amtszeit, er selbst hat gute Erinnerungen an Altach. Im November 2020 feierte er dort mit dem WAC einen 2:0-Sieg. Der Gegner wird nicht auf die leichte Schulter genommen, auch weil Miroslav Klose beim 0:3 im Cup beim Zweitligisten Admira quasi die komplette Einserformation geschont hatte. „Wir sollten uns nicht blenden lassen von den letzten Ergebnissen und dem Cupspiel“, sagte Feldhofer. „Sie sind spielerisch sehr variabel, sehr aktiv, haben aber einfach zu wenig daraus gemacht.“

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Altach – Rapid Wien

Cashpoint Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Thurnwald, Zwischenbrugger, Edokpolor, Schreiner – Jäger, Haudum – Reiter, Forson, Jurcec – Tibidi

Rapid: Hedl – Koscelnik, Wimmer, Moormann, Auer – Kerschbaum, Pejic – Kühn, Greil, Grüll – Burgstaller

Sein Team kehrte zuletzt nach dem blamablen Europacup-Out gegen den FC Vaduz sowie zwei Bundesliga-Niederlagen auf die Siegerstraße zurück. Das allerdings nur mit einem mageren 2:0 bei der Pflichtaufgabe Allerheiligen. „In unserer Situation, wenn es nicht so läuft, ist es das Wichtigste, die Negativserie zu stoppen. Wir haben da den Anfang gemacht und müssen nachlegen“, forderte der Steirer.

Damit würden auch die hitzigen Personaldiskussionen nach dem angekündigten Rückzug von Präsident Martin Bruckner sowie dem Rücktritt von Wirtschaftsgeschäftsführer Christoph Peschek in den Hintergrund gedrängt werden. „Wenn wir positive Leistungen bringen, kehrt schnell wieder Ruhe ein. Dafür wollen wir sorgen“, so Feldhofer.

Klose ist Rapid-Spiel „unheimlich wichtig“

Altach-Coach Klose ortete bei beiden Clubs „ein bisschen Unruhe im Verein und dem Umfeld“. Um für die Partie gerüstet zu sein, rotierte der Deutsche in Cup bewusst extrem. „Dieses Rapid-Spiel ist mir unheimlich wichtig, ich sehe die Tabelle und wie schnell wir wieder höher klettern können. Dafür ist eine gute Mannschaftsleistung, Positivität und Mut notwendig“, sagte Klose. Tatsächlich wären die beiden Vereine bei einem Altach-Sieg nach Punkten gleichauf. „Wir wollen alles wieder ein bisschen auf unsere Seite ziehen“, sagte der frühere Stürmerstar und Weltmeister von 2014.

WAC empfängt Klagenfurt im „Duell um Kärnten“

Im Wolfsberg geht es um die Kärntner Hierarchie in der Liga. Der RZ Pellets WAC empfängt Austria Klagenfurt (14.30 Uhr). „Der Stellenwert ist groß, für die Fans, aber auch für uns Spieler. Jede Mannschaft will die Nummer eins in Kärnten sein“, sagte Christopher Wernitznig, Ex-WAC-Spieler und nunmehriger Klagenfurter. Beide Clubs feierten klare Erfolge im Cup und liegen mit fünf Punkten aus sechs Spielen auf den Tabellenrängen neun und zehn. Das Match könnte daher auch wegweisenden Charakter haben. „Ein Sieg im Derby kann nachhaltig einen Push geben“, sagte Wernitznig.

Admiral Bundesliga, 7. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

WAC – Austria Klagenfurt

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Jasic, Piesinger, Schifferl, Novak, Anzolin – Omic, Leitgeb, Kerschbaumer – Vergos, Baribo

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, N. Wimmer, Schumacher – Cvetko, Irving, Benatelli – Karweina, Pink, Rieder

Die Wolfsberger schafften am vergangenen Wochenende in Innsbruck gegen WSG Tirol (3:1) den ersten Saisonsieg in der Meisterschaft, im Cup wurde die Hürde Deutschlandsberg (5:1) spielend genommen. Die Truppe von Coach Robin Dutt geht also mit Schwung in das Match in der Lavanttal-Arena. „Das Arbeiten nach einem Sieg ist immer leichter mit den Jungs“, sagte der Deutsche.

Klagenfurt-Trainer Peter Pacult erwartet nach dem 5:0 im Cup in Bregenz ein Match auf Augenhöhe, man wolle in Wolfsberg jedenfalls etwas mitnehmen. „Wir wissen, wie man dort gewinnen kann. Umgekehrt wissen die das auch. Es sind immer enge Spiele. Kleinigkeiten werden entscheiden“, meinte der 62-Jährige.

Ein ganz besonderes Spiel wird es für Wernitznig, der im Sommer nach acht Jahren und 271 Pflichtspielen für die Wolfsberger nach Klagenfurt gewechselt ist. „Beim WAC hatte ich eine tolle Zeit. Da sind natürlich auch Freundschaften entstanden, die über den Fußballplatz hinausgehen“, sagte der 32-Jährige, der aber auch klarstellte: „Es wird von beiden Seiten ganz sicher keine Geschenke geben.“