Kein Bierausschank in Stadien in Katar

Elf Wochen vor Turnierbeginn haben WM-Gastgeber Katar und der Fußballweltverband (FIFA) ihre Bierpolitik finalisiert. Alkoholhaltige Getränke werden vor und nach dem Anpfiff auf dem Stadiongelände sowie nach 18.30 Uhr Ortszeit auf dem Fanfest in Doha ausgeschenkt. Dahinter stecken auch Umsatzinteressen eines FIFA-Großsponsors.

Die FIFA habe an den Bedingungen „für lokale und internationale Fans“ gearbeitet, das schließe die Bewirtung für diejenigen ein, „die ein alkoholisches Getränk genießen und gleichzeitig die lokale Kultur respektieren möchten“, teilte der Weltverband mit.

Alkohol nicht gänzlich verboten

Anders als im benachbarten Saudi-Arabien ist Alkohol in Katar nicht gänzlich verboten, wird aber auch bisher nur sehr eingeschränkt etwa in Bars oder Restaurants bestimmter Hotels ausgeschenkt. Ausländerinnen und Ausländer können ihn auch in einem Geschäft mit entsprechender Lizenz kaufen, müssen aber älter als 21 Jahre sein und brauchen dafür eine Erlaubnis.

Der Ausschank auf dem WM-Fanfest in der Hauptstadt des Emirats, in der der Großteil der Teams und Gäste Unterkünfte beziehen wird, war 2019 bei der Clubweltmeisterschaft in dem islamisch-konservativen Land getestet worden.

Die Alkoholdiskussion hatte es auch vor der WM 2014 in Brasilien gegeben, wo ein generelles Verbot für die Stadien für das Turnier gekippt worden war. Die Aufhebung des Alkoholverbotes gehöre zu den Garantien, die Brasilien der FIFA beim WM-Zuschlag 2007 gemacht habe, sagte damals Sportminister Aldo Rebelo.