Casper Ruud (NOR)
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US Open

Ruud sorgt für norwegische Premiere

Casper Ruud hat bei den US Open in New York ein weiteres Kapitel norwegische Sportgeschichte geschrieben. Der diesjährige Finalist der French Open zog am Dienstag mit einem über weite Strecken souveränen 6:1 6:4 7:6 (7/4) über den Italiener Matteo Berrettini als erster Norweger ins Halbfinale des Grand-Slam-Turniers in New York ein.

Ruud hatte in seinem Viertelfinale gegen Berrettini nur im dritten Satz Probleme. Den ersten Satz gewann der Norweger dank zwei Breaks rasch, im zweiten vergab er bei 5:2 drei Satzbälle und sein stärker werdender Gegner verzögerte den Satzverlust noch zum 4:6. Im dritten Durchgang sah schon alles nach einem Satzgewinn für Berrettini aus, als er 5:2 führte und bei 5:3 zwei Break- und Satzbälle vergab. Ruud rettete sich ins Tiebreak, das er 7:4 gewann.

„So gut bin ich noch nie in ein Match gestartet“, meinte Ruud noch auf dem Court. Er habe sich dann selbst ein bisschen beruhigen müssen. „Manchmal kann man dann ein bisschen zu enthusiastisch werden und glauben, man könne auf Wasser gehen.“ Ruud trifft in Flushing Meadows nun auf Russen Karen Chatschanow, der Nick Kyrgios aus Australien in fünf Sätzen besiegte.

Der Roland-Garros-Finalist dieses Jahres aus Oslo hat es nun auch in der Hand, nach dieser Woche sogar auf den Tennisthron zu klettern. Denn nach dem Ausscheiden von Daniil Medwedew könnte ihm der Finaleinzug in New York reichen, sollte dies auch dem Spanier Carlos Alcaraz gelingen, dann muss er den Titel holen. „Natürlich ist das ein bisschen mehr Motivation. Ich versuche das natürlich zu schaffen“, sagte Ruud. Verfehlen sowohl Ruud als auch Alcaraz das Endspiel, dann kehrt der im Achtelfinale gescheiterte Rafael Nadal auf Platz eins zurück.

Kyrgios musste sich zwei Tage nach seinem herausragenden Sieg gegen Titelverteidiger Medwedew dessen Landsmann Chatschanow mit 5:7 6:4 5:7 7:6 (7/3) und 4:6 geschlagen geben. Während des Spiels ließ sich Kyrgios, dem zu viele Fehler unterliefen, an der Wade behandeln.

Jungstar Gauff ausgeschieden

Im Damen-Bewerb feierte Caroline Garcia mit dem Einzug ins Halbfinale den bisher größten Einzelerfolg ihrer Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier. Die 28-Jährige setzte sich in der Nacht auf Mittwoch gegen US-Jungstar Coco Gauff nach einer starken Leistung mit 6:3 6:4 durch.

Die groß aufspielende Garcia ist erst die dritte Französin nach Amelie Mauresmo (2002, 2006) und Mary Pierce (2005), die in die Runde der besten Vier bei den US Open einziehen konnte. Beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres gab sie in bisher fünf Spielen noch keinen Satz ab. Gauff, der manche die Nachfolge von Serena Williams zutrauen, fand kein Mittel gegen Garcias dominantes Spiel.

Im Halbfinale trifft Garcia auf Wimbledon-Finalistin Ons Jabeur. Die Tunesierin hatte sich zuvor mit 6:4 7:6 (7/4) gegen Ajla Tomljanovic durchgesetzt, die in der dritten Runde Serena Williams aus dem Wettbewerb geworfen hatte.

US Open in New York

(USA, 27.915.200 Dollar, Hardcourt)

Herren-Einzel

Viertelfinal-Tableau:
Karen Chatschanow (RUS/27) Nick Kyrgios (AUS/23) 7:5 4:6 7:5 6:7 (3/7) 6:4
Casper Ruud (NOR/5) Matteo Berrettini (ITA/13) 6:1 6:4 7:6 (7/4)
Carlos Alcaraz (ESP/3) Jannik Sinner (ITA/11) 6:3 6:7 (7/9) 6:7 (0/7) 7:5 6:3
Frances Tiafoe (USA/22) Andrej Rublew (RUS/9) 7:6 (7/3) 7:6 (7/0) 6:4

Damen-Einzel

Viertelfinal-Tableau:
Iga Swiatek (POL/1) Jessica Pegula (USA/8) 6:3 7:6 (7/4)
Arina Sabalenka (BLR/6) Karolina Pliskova (CZE/22) 6:1 7:6 (7/4)
Caroline Garcia (FRA/17) Cori Gauff (USA/12) 6:3 6:4
Ons Jabeur (TUN/5) Ajla Tomljanovic (AUS) 6:4 7:6 (7/4)