Nahaufnahme von Marco Rose
APA/AFP/Ina Fassbender
Fussball

Neue Trainer für Leipzig und Chelsea

RB Leipzig und Chelsea sind nur einen Tag nach der Trennung von ihren jeweiligen Trainern auf der Suche nach Ersatz schnell fündig geworden. In Leipzig übernimmt wie erwartet Ex-Salzburg-Coach Marco Rose das Kommando, er soll den Club von Konrad Laimer und Xaver Schlager zurück in die Erfolgsspur führen. Chelsea eist unterdessen für kolportierte 23 Millionen Euro Wunschtrainer Graham Potter von Ligakonkurrenten Brighton & Hove Albion los.

Leipzig hatte am Mittwoch die Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart und Niederlagen in der deutschen Bundesliga und der UEFA Champions League gezogen und sich nur 109 Tage nach dem Triumph im DFB-Pokal von Domenico Tedesco getrennt. Rose, der einen Vertrag bis Juni 2024 erhält, soll die Mannschaft nun wieder in ruhigeres Fahrwasser führen. Der 45-Jährige wurde am Donnerstag offiziell bestätigt und bringt als Assistenten Alexander Zickler, Frank Geideck und Marco Kurth mit.

Zu einem Engagement in seiner Geburtsstadt hatte der in einem Leipziger Vorort lebende Rose lange ein zwiespältiges Verhältnis. „Ich möchte, dass meine Tochter zur Schule gehen kann, ohne dass es Thema ist, ob der Papa am Wochenende gewonnen oder verloren hat“, sagte er 2019 noch in einem Zeitungsinterview. Nun wohnt er aber nicht nur zu Hause, sondern trifft bald ziemlich sicher einen alten Bekannten wieder. Der Club arbeitet momentan an der Verpflichtung von Max Eberl als neuem Sportchef. Das Duo Rose/Eberl war bereits bei Borussia Mönchengladbach für den sportlichen Erfolg zuständig, ehe der Coach nach Dortmund weiterzog.

„Werde an Ergebnissen gemessen werden“

„Ich identifiziere mich mit meiner Heimat, mit Leipzig, sehr stark“, sagte Rose, auf den ein hartes Programm wartet. Am Samstag wartet in der Liga sein Ex-Club Borussia Dortmund, am Mittwoch in der Champions League Real Madrid und schließlich Gladbach. „Es ist nie einfach, in der Heimatstadt eine so öffentlichkeitswirksame Position einzunehmen. Die Leute erwarten viel vom Verein und natürlich dann auch von mir. Es wird sich für mich hier einiges verändern. Ich werde an Ergebnissen gemessen werden. Meine Familie und ich sind aber sehr happy und stolz über meine neue Position.“

Angesichts des harten Auftaktprogramms versuchte Clubchef Oliver Mintzlaff den Druck vom neuen Trainer etwas zu nehmen. „Selbst wenn wir mit zwei Niederlagen starten, werde ich nicht in der Mixed Zone von einem beschissenen Start reden“, sagte der Geschäftsführer am Donnerstag. Mit jenen Worten hatte Mintzlaff den Saisonauftakt des am Mittwoch freigestellten Tedesco kommentiert, der mit zwei Unentschieden gestartet war.

Rose ist der elfte Trainer Leipzigs seit der Vereinsgründung 2009. Der heutige ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick war es, der den Leipziger 2013 nach Salzburg holte. Dort war der Sachse erst im Nachwuchs erfolgreich tätig (UEFA-Youth-League-Sieg 2017), ehe er 2017 die Profis für zwei Jahre übernahm und zweimal Meister wurde. Nach zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach folgte die glücklose Station in Dortmund, wo Rose die hohen Erwartungen trotz der Vizemeisterschaft nicht erfüllte.

Chelsea schlägt bei Ligakonkurrenten zu

Auch Salzburgs Champions-League-Gruppengegner Chelsea fand einen Tag nach der Trennung von Trainer Thomas Tuchel schon einen Nachfolger. Die Londoner statteten den Briten Potter mit einem Fünfjahresvertrag aus. Der 47-Jährige, der als Coach beim Premier-League-Konkurrenten Brighton & Hove Albion unter Vertrag stand, war am Mittwoch zu Gesprächen nach London gereist, nachdem sein bisheriger Arbeitgeber dafür grünes Licht gegeben hatte.

Graham Potter klatscht
Reuters/Matthew Childs
Nach der Trennung von Tuchel soll Potter bei Chelsea wieder für Erfolgserlebnisse sorgen

Potter war seit 2019 Trainer der „Seagulls“, die in der Tabelle aktuell zwei Plätze und drei Punkte vor Chelsea liegen. Zuvor hatte der ehemalige Profi von Stoke City und West Bromwich Albion sieben Jahre den schwedischen Club Östersunds FK trainiert. Von 2018 bis 2019 war er Trainer von Swansea City. Nach Informationen des „Mirror“ liegt die Ablösesumme für den Wunschtrainer bei umgerechnet rund 23 Millionen Euro.

Chelsea hatte sich nach einem durchwachsenen Saisonstart am Mittwoch überraschend von Tuchel getrennt, der noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024 hatte. Die Londoner hatten zuvor auch ihr Auftaktmatch in der Champions League bei Dinamo Zagreb mit 0:1 verloren. Der Grund für die Trennung soll nach übereinstimmenden Medienberichten allerdings Tuchels angespanntes Verhältnis zur Clubführung und zu einigen Spielern gewesen sein.