Jubel der tunesischen Tennisspielerin Ons Jabeur
AP/John Minchillo
US Open

Jabeur fordert Swiatek im Finale

Iga Swiatek und Ons Jabeur haben bei den US Open in New York in der Nacht auf Freitag auf höchst unterschiedliche Weise das Finale erreicht. Während die tunesische Wimbledon-Finalistin Jabeur bei ihrem überraschend klaren Halbfinal-Sieg gegen die Französin Caroline Garcia in nur 66 Minuten Kräfte sparen konnte, musste die Weltranglistenerste Swiatek anschließend für den Titeltraum hart kämpfen.

Am Ende siegte die Polin dennoch mit 3:6 6:1 6:4 gegen die Belarussin Aryna Sabalenka und zog zum dritten Mal in ein Grand-Slam-Endspiel ein. Dort trifft sie am Samstag im Arthur Ashe Stadium auf Jabeur. „Gegen sie ist es immer hart. Ich bin mir sicher, dass es ein sehr physisches Spiel wird. Sie hat gute Schläge, ist sehr solide von der Grundlinie“, sagte Swiatek nach ihrem 56. Sieg in diesem Jahr: „Ich muss aufpassen.“

Gegen Sabalenka war die zweimalige French-Open-Gewinnerin schwach gestartet – die Toilettenpause nach dem verlorenen ersten Satz war die Rettung. „Ich erinnere mich an früher, als ich auf der Toilette nur geheult habe, wenn ich am Verlieren war. Diesmal habe ich mir überlegt, was ich verändern kann“, verriet die 21-Jährige.

Swiatek trifft auf Jabeur

Iga Swiatek gegen Ons Jabeur – so lautet das Endspiel beim letzten Grand Slam Turnier des Jahres in New York.

Jabeur nimmt Halbfinal-Hürde im Eiltempo

Zweieinhalb Stunden zuvor hatte Jabeur das Finalticket gelöst, beim 6:1 6:3-Sieg gegen Garcia wurde die 28-Jährige in etwas mehr als einer Stunde Spielzeit kaum gefordert. Nun spielt sie wie schon vor zwei Monaten in Wimbledon im Endspiel um ihren ersten Grand-Slam-Titel. Das Finale in London hatte sie gegen Jelena Rybakina verloren.

„Es fühlt sich wahnsinnig gut an. Nach Wimbledon lag viel Druck auf mir, ich bin sehr erleichtert“, sagte Jabeur auf dem Platz. Bei der anschließenden Pressekonferenz verriet die Weltranglistenfünfte, dass sie diesen Finaleinzug deutlich mehr genießen könne. „Es fühlt sich realer an“, sagte Jabeur, „in Wimbledon habe ich irgendwie einen Traum gelebt, und ich konnte es nicht glauben.“

Jabeur ist die erste afrikanische Spielerin, die in der Profiära bei den US Open ins Finale einziehen konnte. Für die enttäuschende Garcia endete im bisher größten Spiel ihrer Karriere eine Siegesserie von 13 Spielen. Vor dem ersten Aufschlag wurde im Arthur Ashe Stadium eine Schweigeminute zu Ehren der verstorbenen britischen Königin Elizabeth II. abgehalten.

US Open in New York

(USA, 27.915.200 Dollar, Hardcourt)

Damen-Einzel

Finale:
Iga Swiatek (POL/1) Ons Jabeur (TUN/5) 6:2 7:6 (7/5)
Halbfinale:
Iga Swiatek (POL/1) Arina Sabalenka (BLR/6) 3:6 6:1 6:4
Ons Jabeur (TUN/5) Caroline Garcia (FRA/17) 6:1 6:3
Viertelfinal-Tableau:
Iga Swiatek (POL/1) Jessica Pegula (USA/8) 6:3 7:6 (7/4)
Arina Sabalenka (BLR/6) Karolina Pliskova (CZE/22) 6:1 7:6 (7/4)
Caroline Garcia (FRA/17) Cori Gauff (USA/12) 6:3 6:4
Ons Jabeur (TUN/5) Ajla Tomljanovic (AUS) 6:4 7:6 (7/4)